TBL@DAL, Sp3: Stamkos kehrt in Kader mit Tor zurück

In Spiel 3 des Stanley Cup Finales 2020 war die Rückkehr von Steven Stamkos das große Thema, auch wenn der Kapitän der Tampa Bay Lightning nur auf 2:47 Minuten Eiszeit kam, ehe er nicht mehr eingesetzt werden konnte.

Zugegeben, in so kurzer Zeit mit nur sieben Sekunden im Puckbesitz und einem Torschuss das 2:0 gegen die Dallas Stars zu erzielen, war beeindruckend. Doch der Grund für den Sieg der Lightning, die die Serie damit zu einer 2:1-Führung drehten, war ein anderer.
Genau genommen gab es für den Erfolg Tampa Bays vier große Gründe. Ihre Namen: Ondrej Palat, Brayden Point, Nikita Kucherov und Victor Hedman.
Die erste Reihe und der Abwehrchef des Teams, die bei der 1:4-Niederlage gegen die Stars in Spiel 1 noch ohne Punkt geblieben waren, waren in den beiden vergangenen Spielen in Höchstform. Ganze 15 Punkte landeten bei einem 3:2-Sieg am Montag und dem 5:2-Sieg am Mittwoch auf ihrem Konto. Die Lightning erzielten nur ein Tor, an dem keiner der vier beteiligt war, Kevin Shattenkirks Siegtor in Spiel 2.
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"Wir schießen einfach mehr auf das Tor", erklärte Stürmer Barclay Goodrow den Erfolg der Mannschaft in den vergangenen beiden Spielen nach der Niederlage in Spiel 1. "Wir suchen nicht mehr den nächsten Pass, sondern wollen den Puck so oft wie möglich auf das Tor bringen und Leute vor das Gehäuse zu bringen um die Nachschüsse zu kriegen."
Dieser erhöhte Zug zum Tor und der starke Auftritt der Spitzenspieler machen in der Best-of-7-Serie bisher den Unterschied. Sie erzielten sechs der neun Tore des Teams. Der Rest des Kaders kommt im Finale bisher auf zehn Punkte.
Bei den Stars wartet die erste Formation, bestehend aus Jamie Benn, Tyler Seguin und Alexander Radulov, hingegen noch auf ihr erstes Tor. Benn und Seguin blieben bisher ohne Punkt und Radulov steuerte drei Assists bei.
Hedman führt die Lightning mit fünf Punkten an (ein Tor, vier Assists), Kucherov folgt mit vier Punkten (ein Tor, drei Assists) und Palat und Point steuerten je zwei Tor und einen Assist bei.
Dass die Vier außergewöhnliche Qualitäten haben ist nichts Neues. Kucherov erzielte in der regulären Saison 85 Punkte (33 Tore, 52 Assists) und gewann 2019 den Ted Lindsay Award, die Hart Memorial Trophy und die Art Ross Trophy als Topscorer der Liga.
Point landete in dieser Spielzeit mit 64 Punkten hinter Stamkos auf Rang drei des Teams. Palat steuerte immerhin 41 Punkte (17 Tore, 24 Assists) bei. Hedman war mit 55 Punkten (elf Tore, 44 Assists) der drittbeste Scorer unter allen Verteidigern der Liga und war unter den drei Finalisten für die James Norris Memorial Trophy für den besten Verteidiger, die er 2018 bereits gewonnen hatte.
Besonders Hedman glänzt bereits die gesamte Postseason über als Anführer, der die wichtigen Punkte in den richtigen Momenten erzielt. Mit seinem Tor zum 3:1 am Mittwoch wurde der 29-jährige Schwede zum dritten Verteidiger der NHL-Geschichte, der in den Playoffs in einem Jahr mindestens zehn Tore erzielen konnte. Den Rekord hält die Legende Paul Coffey, mit zwölf Toren im Jahr 1985. 1994 gelangen Brian Leetch elf Treffer.

TBL@DAL, Sp3: Hedman erzielt 10. Tor der Playoffs

"Ich hatte immer eine hohe Meinung von ihm", lobte Shattenkirk Hedman. "Er ist schon lange einer der besten, wenn nicht der beste Verteidiger der Liga. Sein Drang der beste Spieler zu sein macht ihn aus, wenn man sich die besten Spieler anschaut, wollen sie Herausforderungen und Chancen sich zu beweisen. Er wird den Herausforderungen immer gerecht."
Neben seinen Beiträgen zur Offensive fällt Hedman auf, weil er so viel Eiszeit abarbeitet wie kein anderer Spieler. Genau 26 Minuten verbringt er im Durchschnitt pro Begegnung auf dem Eis.
"Es ist ein Luxus ihn zu haben", schwärmte Trainer Jon Cooper. "Es war schön ihm gestern nur 21 Minuten zu geben und ihm mal etwas Ruhe zu gönnen. Wobei, sind 21 Minuten wirklich Ruhe?"
Trotz der individuellen Qualitäten der Spieler ist es beeindruckend, dass die Elite der Mannschaft aus Tampa Bay gegen die Stars in den vergangenen beiden Spielen eine solche Durchschlagskraft entwickelte. Dallas hat sich in den vergangenen Jahren einen Ruf als eine der defensivstärksten Mannschaften der Liga erarbeitet. Im Western Conference Finale gegen die Vegas Golden Knights war die starke Abwehr und der schier unbezwingbare Torwart Anton Khudobin ausschlaggebend für den Sieg der Stars in fünf Spielen. In diesen Partien ließen sie nur acht Tor zu.
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"Man muss vor dem Tor einfach für Unruhe sorgen", so Cooper über die Lösung für das Problem Khudobin. "Wir müssen ihm die Sicht nehmen. Unsere Spieler waren sehr gut, wenn es darum ging Schüsse anzutäuschen, den Puck laufen zu lassen und vor dem Tor unvorhersehbar zu sein. Der Schlüssel ist aber für Unruhe zu sorgen. Man darf ihn nicht zur Ruhe kommen lassen... Torhüter die sich bewegen lassen Lücken offen."
Mit dieser Strategie scheinen die Lightning dank ihrer ersten Reihe und Hedman aktuell gut zu fahren. Im Moment hat man fast den Eindruck, dass sie unaufhaltbar sind.
In der NHL sollte man niemanden unterschätzen, besonders die nicht die Dallas Stars, die nicht umsonst im Finale stehen. Wenn sie jedoch keinen Weg finden Kucherov, Point, Palat und Hedman zu bremsen, droht am Freitag (8 p.m. ET, Sa. 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport) die nächste Niederlage, die für die Stars einen 1:3-Rückstand bedeuten würde.