„Die Jungs haben vor mir unglaublich gespielt“, lobte Vasilevskiy. „Sie haben viele Schüsse geblockt und natürlich ihre Tore geschossen. Das war beeindruckend. Das erste Spiel hätte nicht besser laufen können. Es ist körperlich immer noch hart. Ein echtes Spiel ist natürlich viel schwieriger als das Training, aber das erste Spiel ist vorbei und jetzt geht es weiter.“
Qualität über Quantität
Bei einem Endergebnis von 8:2 würde man ein reines Offensivfeuerwerk mit jeder Menge Torschüssen erwarten, das war aber nicht der Fall. Am Ende kamen 24 Torschüsse bis zu Vasilevskiy durch. Sein Gegenüber, Antti Raanta, kassierte nur 14 Schüsse. Die hatten es aber in sich. Raanta wurde von Trainer Rod Brind'Amour nicht ausgewechselt und stand bei allen acht Treffern zwischen den Pfosten. Seit in der Saison 1955/56 erstmals die Fangquote statistisch erfasst wurde, hatte nie zuvor ein Torhüter ein komplettes Spiel bestritten und dabei weniger als 50 Prozent der Schüsse gehalten.
„Wenn das Spiel etwas langsamer wird, kommt man oft zu schönen Spielzügen“, erklärte Tampas Stürmer Brayden Point. „Heute ist uns das in der zweiten Hälfte des Spiels gelungen. Die Pässe kamen perfekt auf den Schläger und wir konnten unsere Schnelligkeit nutzen.“
Die Hurricanes hatten eigentlich einen dominanten Start in die Partie und schnürten die Lightning im ersten Drittel mit 8:1 Torschüssen vor Vasilevskiys Tor ein. Allerdings konnte in den ersten 20 Minuten nur Stefan Noesen den Torhüter einmal in der 19. Minute überwinden. Im zweiten Drittel kam Tampa aber zum Zug und überrollte die Hurricanes.
„Das war ein perfektes erstes Drittel“, sagte Brind'Amour. „Wir haben genau das getan, was wir wollten, dann aber drei dumme Strafen genommen und das nutzen sie aus. Sie warten einfach auf ihre Chancen und haben uns heute bestraft.“
Gnadenloses Powerplay
Tampa profitierte besonders von einem starken Powerplay. In den ersten sechs Minuten des zweiten Drittels nutzten Steven Stamkos (22.), Nikita Kucherov (26.) und Point (26.) drei Überzahlsituationen in Folge und drehten das Spiel. Bei gleicher Spielerzahl war Carolina weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Das Schussverhältnis sprach im zweiten Drittel mit 12:6 erneut deutlich für die Gastgeber, doch die Special Teams machten den Unterschied. Spannend blieb es zur zweiten Pause trotzdem, da auch die Hurricanes im Powerplay durch Michael Bunting (35.) erfolgreich waren.
„Das Powerplay hat seine Chancen stark genutzt und das hat uns Schwung gegeben“, freute sich Kucherov. „Wir sind im Laufe des Spiels immer besser in die Partie gekommen. Man versucht da einfach auf die richtige Weise zu spielen und dem Plan zu folgen.“
Tampas Powerplay schloss das Spiel mit einem weiteren Treffer im dritten Drittel mit einer Ausbeute von vier Toren bei fünf Gelegenheiten ab. Die Lightning liegen in dieser Saison mit einer Powerplayquote von 34,7 Prozent auf dem zweiten Platz hinter den New Jersey Devils (36,5 Prozent).
Kucherov und Point toben sich aus
Im Schlussabschnitt boten die Lightning mit fünf Toren bei nur sieben Schüssen ein Musterbeispiel an Effizienz. Brandon Hagel (46.), der auch zwei Assists beisteuerte, und Luke Glendening (47.) sorgten für einen komfortablen 5:2-Vorsprung. Besonders gut aufgelegt waren aber Kucherov und Point, die beiden Topscorer der Lightning.
„Wir nutzen einfach unsere Chancen“, erklärte Point. „Sie haben es uns schwer gemacht in ihrem Drittel in unsere Aufstellung zu kommen, wenn uns das aber gelungen ist, haben wir gute Chancen herausgeholt.“
Point (51., 59.) komplettierte mit zwei Toren seinen Hattrick und bereitete auch zwei Tore vor. Kucherov (57.) legte einen weiteren Treffer nach und stand am Ende bei sechs Punkten (2 Tore, 4 Assists).