Senators 12.23

Es war ein Moment der Freude und Erleichterung, als Tim Stützle in der Verlängerung den Siegtreffer zum 5:4 für die Ottawa Senators gegen die Pittsburgh Penguins erzielt hatte. 19.286 begeisterte Fans im Canadian Tire Centre bejubelten am Samstag den lang ersehnten Erfolg. Der Ausgangspunkt war eine starke kämpferische Leistung von Jakob Chychrun, der sich den Puck trotz dreier Gegenspieler nicht abluchsen ließ. Die Scheibe landete bei Drake Batherson, der handlungsschnell die Vorlage auf Stützle gab. Der Deutsche hatte sich bereits in der Nähe des gegnerischen Tores positioniert, drehte sich um und schoss den Puck zwischen die Beine von Pittsburgh-Goalie Alex Nedeljkovic ins Netz.

Eine Misere von zuletzt sechs Niederlagen in Folge fand in diesem Moment ein Ende. Für den Interimstrainer Jacques Martin, der die Mannschaft am 18. Dezember übernahm, war es der erste Sieg im dritten Spiel. Und auch für Stützle selbst endete eine Durststrecke, nachdem er zuvor in sechs Spielen nicht getroffen hatte.

Stützle hatte gegen die Torlosigkeit „angekämpft“

„Ich denke, ich habe in dieser Zeit ein bisschen dagegen angekämpft“, sagte Stützle über seine vorherige Torlosigkeit. „Ich hatte in jedem Spiel Chancen, aber am Ende habe ich gelernt, dass ich einfach dranbleiben muss. Natürlich war ich ein paar Mal frustriert, aber ich muss einfach optimistisch bleiben. Es war eine großartige Vorarbeit von Drake und Jakob, die den Puck in der Zone gehalten haben.“ Brady Tkachuk freute sich ebenso über den Sieg: „Es war eine große Erleichterung und einfach ein tolles Gefühl. Anton Forsberg hat uns mit einigen großartigen Paraden im Spiel gehalten.“

Die Senators konnten im vorherigen Spielverlauf die Penguins einfach nicht abschütteln. Der Verteidiger Jakob Chychrun brachte Ottawa in der 12. Spielminute in Führung. In der 15. Minute nutzte Lars Eller ein Powerplay von Pittsburgh zum Ausgleich, ehe Josh Norris die Senators nur 30 Sekunden später erneut in Führung brachte. Den abermaligen Anschlusstreffer durch Rickard Rakell zum 2:3 in der 5. Minute des zweiten Spielabschnitts konnten die Senators ebenfalls beantworten. Zweieinhalb Minuten später traf Erik Brannstrom zum 4:2.

„Ich denke, dass wir über zwei Spielabschnitte hinweg sehr, sehr gut waren“, befand Martin. „Ich finde, dass wir mehr Eishockey gespielt haben. Wir wollen eine Mannschaft sein, die Druck ausübt. Wir haben heute Abend eine großartige Leistung aus unserer ersten Reihe herausgeholt, und insgesamt denke ich, dass wir einen viel besseren Job gemacht haben.“

Frustrierend: Zwei-Tore-Führung hergeschenkt 

Dennoch hätten die Senators den Sieg fast noch verspielt. Im letzten Drittel sind die Penguins nämlich die effektivere Mannschaft gewesen. Nur 1:51 Minuten nach dem Beginn des Schlussdrittels traf Drew O'Connor zum 3:4. Und zweieinhalb Minuten vor Spielende, Pittsburgh hatte ihren Goalie noch nicht aus dem Spiel genommen, gelang Kris Letang per Distanzschuss der Ausgleich. Umso beeindruckender, dass sich die Senators davon nicht beeindrucken ließen und 70 Sekunden nach Beginn der Overtime durch Stützle den Siegtreffer erzielten.

PIT@OTT: Stützle in der Overtime durch die Hosenträger

„Wir haben vorher einige Spiele in Folge verloren. Das war sehr frustrierend. Jeder hasst es, zu verlieren“, sagte der Deutsche danach und lobte den starken Einsatz seiner Mannschaft. „Sie (die Penguins) kamen im dritten Drittel wirklich richtig stark zurück. Wenn man sechs Spiele in Folge verloren hat, dann mit zwei Treffern führt und den Vorsprung wieder hergibt, ist das natürlich erst einmal frustrierend.“ Umso wichtiger sei es gewesen, sich davon nicht verunsichern zu lassen. „Jeder hat hart gespielt, jede Reihe war stark“, sagte Stützle.

Der „perfekte Zeitpunkt für einen Neustart“ 

Die Hoffnung der Senators ist nun, dass der Sieg einen Tag vor Heiligabend die Kehrtwende sein könnte. „Ich denke, das ist ein perfekter Zeitpunkt für einen Neustart, eine Neuausrichtung und eine Neugruppierung“, gab Tkachuk zu Protokoll. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber es ist eine Herausforderung, die wir mögen. Und das wird uns dabei helfen, unser Selbstvertrauen so zu stärken, dass wir die Spiele erfolgreich beenden. Es war eine große Erleichterung, Jacques seinen ersten Sieg und Alfie (Co-Trainer Daniel Alfredsson) seinen ersten Trainersieg zu bescheren.“

Die Senators treten in diesem Jahr noch auswärts bei den Toronto Maple Leafs, sowie in der eigenen Arena gegen die New Jersey Devils und die Buffalo Sabres an. In diesen Partien wird sich zeigen, ob der Triumph der Senators eine nachhaltige Wirkung haben wird.

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