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Die Edmonton Oilers haben Spiel 5 am Mittwochabend im Rogers Place mit 4:3 gegen die Los Angeles Kings gewonnen, damit auch die Best-of-7-Serie mit 4-1 für sich entschieden und das Ticket für die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 gelöst. Einen großen Anteil am Erfolg hatte der deutsche Center Leon Draisaitl, der einen Doppelpack erzielte und L.A. damit im dritten Jahr in Folge aus den Playoffs kegelte.
 
Draisaitl dreht das Spiel mit einem Doppelpack
 
Draisaitl (2-0-2, 24:24 Minuten Eiszeit, sechs Torschüsse, +1) drehte das Spiel im zweiten Drittel mit einem Doppelschlag und machte aus einem 1:2-Rückstand eine 3:2-Führung.
 
Erst wurde der 28-jährige Kölner im Powerplay rechts neben dem Tor gesucht, von wo er aus spitzen Winkel per Direktabnahme traf (28.). Der Treffer musste per Videobeweis überprüft werden, weil Kings-Torwart David Rittich den Puck erst hinter der Linie fing. Wenig später, ein Powerplay war gerade abgelaufen, spielte Connor McDavid einen Pass von hinter dem Tor auf die Kelle des deutschen Mittelstürmers, der erneut eiskalt vollstreckte (33.).

LAK@EDM R1, GM5: Draisaitl wird rechts auf Höhe der Grundlinie angespielt und trifft aus spitzem Winkel im Powerplay

„In der ersten Hälfte des Spiels waren wir ein wenig langsam. Wir haben aber einen Weg gefunden, Strafen zu ziehen. Das konnten wir ausnutzen und das Spiel entscheiden“, sagte McDavid. „Die Special Teams waren überragend. Ich habe auch viel Gelassenheit und Reife gesehen, um Spiele zu gewinnen. Es zeigt Größe, dass wir verlorenes Momentum zurückholen konnten. Das sind alles viele gute Anzeichen für uns.“

Zwar konnte Edmonton in diesem Spiel „nur“ eine Powerplay-Ausbeute von 20 Prozent (1/5) vorweisen, doch fiel das 3:2 von Draisaitl sowie das darauffolgende 4:2 durch einen Abstauber von Zach Hyman jeweils nur Sekunden nach dem Ablauf einer gegnerischen Strafe.

Bei Hymans Siegtreffer war das Puck-Glück auf Seiten der Oilers – zuvor schien insbesondere Los Angeles von glücklichen Abprallern zu profitieren. „Es gibt auf beiden Seiten Abpraller. Natürlich haben sich die vor unserem Tor ein wenig dramatischer angefühlt als auf der anderen Seite. Am Ende des Tages erarbeitest und kreierst du dir aber genau diese Abpraller. Wir hatten also auch ein paar“, ordnete Draisaitl ein.

Starkes Powerplay und ein perfektes Penalty Killing

Überhaupt überzeugten die Oilers in dieser Serie mit ihren Special Teams: Das Powerplay ist mit 45 Prozent Erfolgsquote (9/20) das beste aller Playoff-Teams. Gleiches gilt für das Penalty Killing, das noch keinen einziges Unterzahl-Gegentor hinnehmen musste (12/12).

„Das ist Teil des Reifeprozesses, den wir durchgemacht haben“, erklärt Draisaitl. „Wir haben keine dummen Strafen genommen, weil wir wissen, wie wichtig die Special Teams in diesen Situationen sind. Unser PK war perfekt.

„Das ist beeindruckend“, stimmte McDavid mit ein. „Die Jungs haben einen klasse Job gemacht und kein einziges Tor zugelassen. Das war wichtig. Jeder hat seine Füße bewegt und seinen Körper geopfert. Das ist großartig.“

Mit durchschnittlich 4,4 Toren/Spiel stellt Edmonton außerdem die zweitbeste Offensive in den Playoffs, mit 2,6 Gegentoren/Partie aber auch eine überraschend stabile Defensive.

„In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass diese Dinge wichtiger sind, als etwa im Powerplay zu treffen“, sagt Draisaitl. „Ich bin stolz darauf, zu verteidigen, auch wenn es nicht immer klappt, gefällt es mir. Unsere Mannschaft hat einen richtig guten Job gemacht, richtig zu verteidigen. Vorne werden wir immer treffen, wir müssen aber sehen, dass wir weniger Gegentore kassieren.“

Willkommene Pause vor dem Beginn der zweiten Runde

Gegen L.A. gelang im dritten Jahr in Folge ein Erfolg in der ersten Playoff-Runde: 2022 brauchte es noch sieben (4-3), 2023 sechs (4-2) und 2022 nur noch fünf Siege (4-1) zum Weiterkommen.

„Wir sind eine bessere Mannschaft als letzten Jahr oder das Jahr davor und sind gereift. Das kann eine wichtige Rolle spielen“, meint Draisaitl. „Sie haben es uns schwer gemacht, es ist immer ein harter Kampf gegen sie. Wir haben aber gut daran getan uns auch mental gut darauf einzustellen und bereit zu sein.“

Nun warten die Oilers auf ihren Gegner in der zweiten Runde. Entweder geht es gegen die Vancouver Canucks oder gegen die Nashville Predators (Serie: 3-2).

„Natürlich werden wir dieses Spiel am Freitag mit Interesse verfolgen“, sagt Draisaitl. „Das ist unser Job, das ist unser Leben. Wir werden uns also definitiv anschauen, gegen wen wir als nächstes spielen.“

Für Edmonton bietet sich nun die Chance auf ein paar Tage Erholung, welche die Spieler begrüßen.

„Eine Pause ist immer etwas Gutes, zu diesem Zeitpunkt der Saison sogar eine Waffe. Wir müssen aber auch sicherstellen, dass wir bereit sind, wenn es wieder losgeht. Unser Spiel wird sich dadurch aber nicht verändern“, erklärt McDavid.

„Unser Ziel ist natürlich so lange wie möglich zu spielen. Diese freien Tage sind also wichtig und könnten entscheidend sein“, betont auch Draisaitl. „Wir müssen nicht noch einmal nach L.A. fliegen, sondern können uns ein paar zusätzliche Tage ausruhen. Wir mussten aber auch hart arbeiten, um uns diese Pause zu verdienen.“

Oilers - Kings 4:1

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