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Am Freitag stehen zwei Partien auf dem Spielplan der Stanley Cup Playoffs 2024, die es in sich haben. Die Zweitrundenserie der Eastern Conference zwischen den Florida Panthers und Boston Bruins geht beim Stand von 1:1 ins dritte Aufeinandertreffen (1 p.m. EDT; 1 Uhr MESZ; NHL.tv), und die Vancouver Canucks empfangen zu Spiel 2 in der 2. Runde der Western Conference die Edmonton Oilers in der Rogers Arena (10 p.m. EDT; 4 Uhr MESZ; NHL.tv). Spiel 1 vor heimischer Kulisse hatten die Canucks bereits für sich entscheiden können.

Konzentration beibehalten auch nach klarer Führung

Wie hoch darf eine Führung sein, um sich seines Sieges sicher zu sein? In den diesjährigen Playoffs reichen drei Tore Vorsprung schon einmal nicht aus. Am Mittwoch taten es die Canucks den Colorado Avalanche gleich, die tags zuvor einen 0:3-Rückstand in einen Sieg verwandelten.

Edmonton lag bei den Canucks zur Mitte des zweiten Drittels bereits mit 4:1 vorne und musste sich am Ende noch mit 4:5 geschlagen geben. In den letzten zehn Spielminuten schossen die Canucks drei Tore binnen knapp fünf Minuten.

Edmontons Kapitän Connor McDavid fand, dass sie nach dem Vorsprung zu passiv agiert haben, was zwar vorkommen kann, sich aber nicht wiederholen sollte. „Das passiert in den Playoffs, man versucht, einen Vorsprung zu halten, und manchmal hält man sich zu sehr zurück. Wir haben gut daran getan, die Führung zu halten, aber sie haben einen Weg gefunden, zwei Tore zu erzielen und dann auch noch ein drittes zum Sieg“, so der Topscorer.

Draisaitl enorm wichtig

Es wäre ein herber Schlag, sollten die Oilers in Spiel 2 auf Leon Draisaitl verletzungsbedingt verzichten müssen. Der deutsche Ausnahmestürmer belegt mit zwölf Punkten (fünf Tore, sieben Assists) team- und ligaweit den zweiten Platz in der Scorerwertung der diesjährigen Playoffs, hinter seinem Teamkollegen Connor McDavid mit 13 Punkten (ein Tor, zwölf Assists).

Edmontons Trainer Kris Knoblauch ließ am Donnerstag offen, ob Draisaitl und Adam Henrique am Freitag zur Verfügung stehen. „Leon und Adam sind day-to-day und ich sage euch morgen, ob sie spielen werden oder nicht“, so der Coach. Draisaitl nahm am Donnerstag nicht am Training teil, Henrique trainierte erstmals seit dem 1. Mai, blieb aber nicht bis zum Trainingsende auf dem Eis. Bange machen lassen, wollen sich die Oilers aber nicht, sollte Draisaitl ausfallen.

„Ich denke, dass alle genug miteinander gespielt haben, so dass man die Jungs auf verschiedenen Positionen einsetzen kann und die Chemie ziemlich schnell stimmt. Natürlich ist es etwas schwieriger, die Reihen zu wechseln, wenn man einen oder zwei Spieler verliert, aber ich denke, wir haben das ziemlich gut hinbekommen“, erklärte Stürmer Ryan Nugent-Hopkins.

Keine Strafen kassieren

„Möglichst von der Strafbank fernhalten.“ Diese Maxime gilt allgemein in allen Playoff-Partien, doch besonders für die Canucks, die gegen die effektivste Mannschaft im Powerplay antreten. In Spiel 1 gegen die Oilers mussten die Hausherren bereits in der ersten Minute mit einem Mann weniger auskommen und kassierten prompt das 0:1. Es sollte das einzige Unterzahlspiel der Canucks bleiben, und dementsprechend war ihre furiose Aufholjagd in Spiel 1 erst möglich geworden.

Edmonton verfügt über die besten Special Teams in den diesjährigen Playoffs. Das Team von Knoblauch weist eine Powerplay-Effizienz von 47,6 Prozent aus und kassierte noch kein einziges Gegentor bei 15 Unterzahlsituationen. Die Canucks belegen im Powerplay Platz 12 (12,5 Prozent) und beim Penalty Killing Platz vier (87,0 Prozent)

Wer profitiert von Riesenstimmung?

Auf das Spiel im TD Garden vor den frenetischen Fans freuen sich nicht nur die Boston Bruins sondern auch die Florida Panthers als deren Gäste, wie Floridas Stürmer Matthew Tkachuk am Donnerstag verriet: „Es wird gut werden. Es ist ein Freitagabend in Boston, in den Playoffs. Es wird eine Menge Energie in der Eishalle herrschen, zwei Teams, die sich sehr gut kennen, und zwei Teams, die unbedingt gewinnen wollen. Das ist im Moment eine wirklich gute Serie, und ich bin sicher, dass es morgen wieder ein tolles Spiel wird.“

In der regulären Saison stellten die Boston Bruins das fünftbeste Heimteam der Eastern Conference, doch in der ersten Runde gegen die Toronto Maple Leafs verloren sie vor eigener Kulisse zwei von vier Auftritten. Die Panthers fühlen sich auch in der Fremde wohl. Kein Team aus dem Osten holte auswärts mehr Punkte als der Klub aus Sunrise (26-11-4).

Drittbester Sturm gegen beste Defensive

Wer setzt sich durch? Die Panthers schossen in den Playoffs im Schnitt pro Spiel 3,86 Tore und damit die drittmeisten, während es die Bruins auf 2,67 Tore pro Spiel brachten, womit sie sich mit den Dallas Stars Platz 6 unter den verbliebenen acht Teams teilen.

In nur zwei ihrer neun Playoff-Auftritte kassierten die Bruins mehr als zwei Gegentore und führen mit einem Gegentorschnitt von 2,11 die Liga an. Die Panthers hingegen belegen in dieser Kategorie mit 2,86 Gegentoren/Spiel Platz 5 unter den verbliebenen Mannschaften.

Boston wird versuchen müssen, Panthers-Stürmer Aleksander Barkov aus dem Spiel zu nehmen, der in der letzten Begegnung an vier von sechs Toren beteiligt war. Ansonsten möchten sie sich nicht weiter mit der 1:6-Niederlage in Spiel 2 beschäftigen. „In den Playoffs muss man ein kurzes Gedächtnis haben“, meint Bostons Stürmer David Pastrnak.

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