New York Rangers

Der Traum vom Stanley Cup zerplatzte für die New York Rangers am Samstagabend in der Amerant Bank Arena in Sunrise/Florida. Nach der 1:2-Niederlage in Spiel 6 der Best-of-7-Serie im Eastern Conference Finale der Stanley Cup Playoffs 2024 zogen die Florida Panthers weiter, während die Reise des Presidents‘-Trophy-Gewinners jäh endete (2-4).

„Ich denke nicht, dass sie unverdient weitergekommen sind“, ordnete Rangers-Kapitän Jacob Trouba die Serie richtig ein. „Sie haben definitiv verdient, diese Serie zu gewinnen. Wir waren knapp davor, haben am Ende aber den Kürzeren gezogen. Dieses Jahr hat sich besonders angefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass da etwas Spezielles in unserer Kabine war. Wir hatten einen Zusammenhalt.“

Die Gründe für das Aus

Viel fehlte New York nicht, um selbst das Ticket für das Stanley Cup Finale zu buchen. Genau genommen war es jeweils ein Tor, das den Unterschied zugunsten der Panthers in Spiel 4 (2:3 n.V.), Spiel 5 (2:3) und Spiel 6 (1:2) ausgemacht hatte.

„Schaut euch nur mal die Ergebnisse an. Es waren Low-Scoring-Games mit meist einem Tor Unterschied. Schlussendlich kann ein Treffer in einem Spiel den Unterschied ausmachen“, sagte Rangers-Trainer Peter Laviolette. „Es war schwer, Tore zu schießen und die Qualität an Chancen zu generieren, um diese auch zu nutzen. Die Panthers haben nicht viel zugelassen.“

In den ersten zwei Runden der Stanley Cup Playoffs hatte New York von seiner Offensive gelebt: 3,5 Tore/Spiel und 31,4 Prozent Erfolgsquote im Powerplay ließen die Rangers sowohl an den Washington Capitals (4-0) als auch an den Carolina Hurricanes (4-2) vorbeiziehen. Im Eastern Conference Finale gegen Florida aber rannte das Team aus Manhattan reihenweise an Stopp-Schilder: Im Schnitt gelangen den Rangers nur 2,0 Tore/Spiel, das Powerplay wurde auf magere 6,7 Prozent limitiert (1/15).

„Es ist nicht einfach herauszufinden, wie der Gegner verteidigt. Sie waren aggressiv, wir hatten es schwer, bei 5-gegen-5 und im Powerplay unsere Tore zu erzielen“, analysierte Laviolette.

Eine Achillesferse war die Produktivität der ersten Reihe: Torjäger Chris Kreider (1-1-2) und Mika Zibanejad (0-2-2) kamen in der Serie gegen die Panthers nur auf ein Tor und vier Scorerpunkte. Einen passenden dritten Stürmer für diese Linie suchte Laviolette vergeblich, hatte er doch Jack Roslovic, Filip Chytil und Kaapo Kakko ausprobiert. Den Knoten in New Yorks eigentlicher Scoring-Reihe aber konnte das tragischerweise nicht lösen.

„Die Panthers haben ihr Spiel konsequenter durchgebracht“, erklärte Kreider. „Sie waren voll konzentriert auf das, was sie vorhatten und haben zu 99 Prozent den Puck über die starke Seite herausgebracht. Wir wussten das und hätten besser reagieren müssen, was uns nur phasenweise gelang. Es gab Momente, in denen wir Chancen kreieren konnten, als wir hoch-tief gespielt, Pucks aufs Tor gebracht und ihre Verteidigung auseinandergezogen haben. Aber auch das gelang nur zeitweise.“

NYR@FLA ECF, Sp6: Panarin jagt den Puck gegen die Rangers unter die Latte

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die Rangers haben eine Mannschaft gebaut, die mit starken 114 Punkten (55-23-4) als bestes Team der Hauptrunde abschloss und in den Playoffs bis zum Conference Finale hervorragend funktionierte. Es fehlten nur sechs Siege zum Gewinn des Stanley Cup. Die Basis, auf der New York im Sommer aufbauen kann, ist schon jetzt gewaltig und die eines Champions würdig. Es gilt nur noch an kleinen Stellschrauben zu drehen.

Spannend dürfte zu verfolgen sein, wie die Rangers mit den Verteidigern Erik Gustafsson (UFA), Ryan Lindgren (RFA) und Braden Schneider (RFA) sowie den Stürmern Kaapo Kakko (RFA), Roslovic (UFA), Alexander Wennberg (UFA) und Blake Wheeler (UFA) planen, deren Verträge nun auslaufen.

Durch den langen Playoff-Run in diesem Jahr konnten New Yorks Talente wertvolle Erfahrungen sammeln, auf die sie in der nächsten Saison aufbauen können. Mit Spielern wie Matt Rempe (21), Will Cuylle (22), Alexis Lafrenière (22), Schneider (22), Kakko (23), Zac Jones (23), K’Andre Miller (24) und Chytil (24) sind acht Spieler in einem hochinteressanten Alter. Viele von ihnen sind schon jetzt unverzichtbare Leistungsträger. Auch Abwehrchef Adam Fox (26) kommt erst noch ins beste Verteidiger-Alter. Die Rangers sind längst nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen.

Hinzu kommen weitere spannende Prospects im Talente-Pool wie Brennan Othmann (NHL Draft 2021, 1. Runde, 16. Stelle), Ryder Korczak (2021, 3. Runde, 75. Stelle), Adam Sykora (2022, 2. Runde, 63. Stelle), Gabe Perreault (Draft 2023, 1. Runde, 23. Stelle), Matthew Robertson (2019, 2. Runde, 49. Stelle) und Karl Henriksson (2019, 2. Runde, 58. Stelle).

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