Noch enger ging es im Spiel um Platz 3 zu, denn Tschechien sicherte sich Bronze gegen Schweden erst im Penaltyschießen. In einer Nervenschlacht wurde Eduard Sale zum Matchwinner, denn er versenkte gleich zwei Penaltyschüsse - den entscheidenden erst als 28. Schütze.
„Für mich war es schwer“, so Sale. „Ich hatte schon in der Verlängerung viele Chancen. Im Shootout war es dann 50:50, aber ich wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Ich stand unter Druck, als der Schwede getroffen hatte, denn ich musste nun auch treffen. Als mir das gelang, wusste ich auch, dass ich ein zweites Mal treffen würde. Das war etwas ganz Besonderes.“
Sale, ein 19-jähriger Stürmer aus Brno, wurde im NHL Draft 2023 in der 1. Runde an Position 20 von den Seattle Kraken ausgewählt und schnürt die Schlittschuhe für dessen Farmteam Coachella Valley Firebirds in der AHL (23 Spiele, 4-9-13). Bei der U20-WM drückte er seinen Stempel als zweitbester Torjäger des Turniers auf (sieben Spiele, 6-2-8; gleichauf mit Finnlands Kiiskinen mit 6-1-7).
WM-Top-Torjäger wurde der Tscheche Jakub Stancl (sieben Spiele, 7-3-10), der den Stein mit seinem Treffer zum 1:0 ins Rollen gebracht hatte (4.) und später auch einen Penaltyschuss versenkte. Die Rechte am 19-jährigen Angreifer aus Prag halten die St. Louis Blues (NHL Draft 2023, 4. Runde, 106. Stelle), auch wenn dieser noch in der WHL für die Kelowna Rockets aufläuft (26 Spiele, 11-21-32). Kapitän Sale besorgte den zweiten Treffer für Tschechien in der regulären Spielzeit (30.).
Schweden schaffte es, zweimal dank David Edstrom (13., 36.) zurückzukommen. Im Shootout war außerdem Verteidiger-Talent Axel Sandin Pellikka und Otto Stenberg erfolgreich.
„Es waren Kleinigkeiten, aber sie sind heute einen Schritt weitergegangen“, sagte Edstrom. „Das tut weh, denn wir wollten eine Medaille gewinnen.“
„Es ist unglaublich“, freute sich dagegen Sale. „Alles fing gegen Kanada an, die wir geschlagen haben. Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, eine weitere Medaille zu gewinnen.“
Sale gewann bei der U20-WM damit Gold, Silber und Bronze hintereinander. „Jetzt“, so Tschechiens Trainer Patrik Augusta, „könnt ihr ihm eine Statue bauen!“