Germany World Cup Of Hockey

Am Freitag beginnt die IIHF Weltmeisterschaft 2023 in Riga und Tampere mit Beteiligung aller drei Nationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum. Österreich und Deutschland stehen sich in Gruppe A gegenüber und werden es mit Ungarn, Frankreich, Dänemark, den USA, Schweden und Gastgeber Finnland zu tun bekommen. Die Schweiz trifft in Riga auf Kasachstan, Slowenien, Lettland, Norwegen, die Slowakei, Tschechien und Kanada.

Drei NHL-Spieler sollen Deutschland durch die Gruppenphase führen

Der deutschen Nationalmannschaft fehlen aus unterschiedlichen Gründen einige wichtige Akteure. Starstürmer Leon Draisaitl und Elitetorwart Philipp Grubauer sind mit den Edmonton Oilers und den Seattle Kraken noch in den Stanley Cup Playoffs aktiv. Tim Stützle erhielt keine Freigabe von den Ottawa Senators und Lukas Reichel fällt verletzt aus.

Mit dabei sind aber die NHL-Stürmer Nico Sturm (San Jose Sharks) und JJ Peterka (Buffalo Sabres) sowie Verteidiger Moritz Seider (Detroit Red Wings). Aus der American Hockey League kommen in der Abwehr Leon Gawanke (Manitoba Moose) und Kai Wissman (Providence Bruins) dazu. Ansonsten besteht der Kader größtenteils aus DEL-Spielern, bis auf Dominik Kahun, der für den SC Bern aktiv ist.

Im Tor findet sich mit Dustin Strahlmeier, Mathias Niederberger und Maximilian Franzreb ein stark besetztes Trio. Die Abwehr ergänzen neben den Spielern aus Nordamerika die Veteranen Jonas und Moritz Müller und die jungen Talente Maksymilian Szuber und Leon Hüttl. In der Offensive kehren erfahrene Spieler wie Marcel Noebels, Maximilian Kastner, Frederick Tiffels und Daniel Fischbuch zurück.

Dieser Kader gibt Nationaltrainer Harold Kreis das nötige Pozenzial, um das Ergebnis aus dem vorherigen Turnier zumindest zu wiederholen. Damals zog Deutschland ins Viertelfinale ein, wo gegen Tschechien Endstation war. Deutschland geht gegen Ungarn, Österreich und Frankreich als klarer Favorit ins Rennen, auch gegen Dänemark sollte die DEB-Auswahl die Nase vorne haben. Lediglich die Spitzenteams aus Finnland, Schweden und den USA bringen Kreis und seine Mannschaft in die Außenseiterrolle. Für Deutschland geht das Turnier am Freitag um 19:20 Uhr MESZ gegen Schweden los.

Österreich visiert mit jungen Talenten den Klassenerhalt an

Vergangenes Jahr gelang Österreich der Klassenerhalt nur knapp mit einem 5:3 im letzten Spiel gegen Großbritannien. Diese Saison stehen die Chancen gut, dass das Ziel deutlicher erreicht wird. Gegen Ungarn und Frankreich könnte das Team um den Schweizer Trainer Roger Bader für klare Verhältnisse sorgen.

Bader vertraut auch auf das österreichische Nachwuchsprogramm, das in den vergangenen Jahren immer mehr große Talente hervorbrachte. Marco Kasper (Detroit Red Wings) wird zwar fehlen, dafür steht mit Marco Rossi (Minnesota Wild) im Angriff zumindest eines der Spitzentalente aus Nordamerika zur Verfügung. Unter besonderer Beobachtung wird der 18-jährige Verteidiger David Reinbacher stehen, der als bester Verteidiger im anstehenden NHL Draft 2023 gehandelt wird. Neben Rossi und Reinbacher sind sechs weitere Spieler im Kader, die im Jahr 2000 oder später geboren wurden.

CHI@MIN: Rossi zieht vor dem Tor direkt ab

Im Tor verlässt sich Bader aber auf die Erfahrung von Bernhard Starkbaum und David Kickert. Mit Verteidiger Dominique Heinrich und Stürmer Peter Schneider kehren die beiden punktbesten Spieler aus dem vorherigen Turnier zurück. Routiniers wie Dominic Zwerger, Ali Wukowits und Thomas Raffl sorgen für die nötige Erfahrung.

Am Freitag haben die Österreicher Spieler noch frei, doch am Samstag steht bereits eines ihrer wichtigsten Spiele an. Dann treffen sie um 11:20 Uhr MESZ auf Frankreich. Mit einem Sieg könnten sie das Tor zum Klassenerhalt bereits weit aufstoßen und sich etwas Druck von den Schultern nehmen.

Die Schweiz reist mit hohen Ansprüchen an

Das Viertelfinale kann für die Schweiz kaum noch das Ziel sein. In den vergangenen Jahren stiegen die Ansprüche aufgrund starker Leistungen deutlich. Immerhin holte die Nati 2013 und 2018 Silber. Vergangenes Jahr schloss man die Vorrunde als punktbestes Team ab, nur um im Viertelfinale mit einer 0:3-Niederlage gegen die USA bitter enttäuscht zu werden.

Die Eidgenossen werden auf eine ganze Reihe von NHL-Spielern verzichten müssen. Superstar Roman Josi (Nashville Predators) wird aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Torwart Akira Schmid, Verteidiger Jonas Siegenthaler und die Stürmer Nico Hischier und Timo Meier stehen mit den New Jersey Devils noch in den Playoffs. Abwehrtalent Lian Bichsel fällt aufgrund einer Verletzung aus.

Mit von der Partie sind aber die Angreifer Nino Niederreiter (Winnipeg Jets) und Denis Malgin (Colorado Avalanche), sowie die Abwehrspieler Tim Berni (Columbus Blue Jackets) und J.J. Moser (Arizona Coyotes).

VGK@WPG, Sp3: Niederreiter verkürzt für Jets im 3.

Ansonsten finden sich viele bekannte Namen im Kader, die seit Jahren Stützen der Schweizer Mannschaft sind. Im Tor ist einmal mehr Leonardo Genoni dabei, in der Abwehr stehen Veteranen wie Michael Fora, Dean Kukan und Christian Marti. Im Angriff bestreitet Andres Ambühl bereits seine 19. WM, aber auch Spieler wie Gaetan Haas und Enzo Corvi bringen viel Routine mit sich.

Die Schweiz hat absolut das Potenzial, wieder um die vorderen Plätze in der Gruppenphase mitzuspielen. Los geht es am Samstag um 11:20 Uhr MESZ gegen Slowenien.

Gastgeber Finnland als Titelverteidiger Favorit

Finnland gelang vergangenes Jahr der Doppelpack mit Gold bei der WM und den Olympischen Spielen. Die Löwen aus dem hohen Norden gehören auch diese Saison wieder zu den Favoriten. Sie treten mit fünf NHL-Spielern an, angeführt von Angreifer Mikko Rantanen (Colorado Avalanche). Dazu kommt eine qualitativ hochwertig besetzte Gruppe aus Europa, zu der etwa Mikko Lehtonen, Marko Anttila und Teemu Hartikainen gehören.

Ebenfalls zum engeren Kreis der Titelanwärter gehört Kanada mit einem Team, das abgesehen von Toptalent Adam Fantilli ausschließlich aus NHL-Spielern besteht. Die ganz großen Namen wie Connor McDavid, Nathan MacKinnon und Sidney Crosby sind nicht dabei, trotzdem stellen die Kanadier ein schnelles und starkes Team, das über viel Tiefe verfügt.

Schweden belegt den dritten Platz unter den Favoriten. Die Tre-Kronor treten mit einer Mischung aus Erfahrung und jungen Talenten, NHL-Spielern und europäischen Akteuren an. Draft-Kandidat Leo Carlsson gesellt sich zu jungen NHL-Stürmern wie Lucas Raymond und Jonatan Berggren. Angeführt wird das Team von Offensiv-Veteran Jakob Silfverberg. Im Tor steht mit Jesper Wallstedt eins der größten Torwarttalente der Welt.