121724 DE rookie watch

NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Verteidiger finden ihren Weg.

Es ist nicht leicht, sich als junger Verteidiger einen Platz in der NHL zu verdienen. Verteidiger benötigen für ihre Position mehr Erfahrung und können einen Mangel daran nicht so leicht mit Schnelligkeit wettmachen wie Stürmer. Besonders die defensiv-geprägten Kandidaten haben es oft schwierig. Doch auch diese Saison fallen einige junge Abwehrspieler durch ganz unterschiedliche Qualitäten auf.

Hutson glänzt als Offensivverteidiger

Das meiste Rampenlicht kriegt Lane Hutson ab. Bei den Montreal Canadiens beweist er seine Fähigkeiten und Instinkte schon die ganze Saison über. In 30 Spielen stehen 20 Punkte (ein Tor, 19 Assists) auf seinem Konto. Auf seinen ersten Treffer musste der 20-Jährige lange warten. Der gelang ihm erst bei einer 2:4-Niederlage gegen die Winnipeg Jets am 14. Dezember. Mit seinen 19 Vorlagen führt er aber alle Rookies der NHL an.

„Das war wirklich etwas Besonderes“, freute sich Hutson über sein Tor. „Man weiß nie, wann man sein letztes oder sein erstes Tor schießt. Das war wirklich cool, aber ich hätte natürlich gerne getroffen und das Spiel dann auch gewonnen. Hoffentlich klappt das bald.“

Die Canadiens belegen mit 25 Punkten (11-16-3) den letzten Platz der Eastern Conference, doch Hutson entwickelt sich schnell zum Star. Er ist der punktbeste Rookie-Verteidiger und der zweitbeste Rookie-Scorer. Nur Außenstürmer Matvei Michkov hat mehr Punkte. Bei den Canadiens liegen die beiden Angreifer Nick Suzuki und Cole Caufield vor ihm.

Bichsel sorgt für Gesprächsstoff

In der vergangenen Woche erregte der einzige Schweizer Rookie der Saison einige Aufmerksamkeit. Lian Bichsel bestritt seine ersten drei Spiele für die Dallas Stars und legte einen Traumstart hin. Er traf bereits bei seinem Debüt am 12. Dezember. Es war das einzige Tor der Stars bei einer 1:4-Niederlage gegen die Nashville Predators.

WSH@DAL: Bichsel erzielt sein zweites NHL-Tor im dritten Spiel

„Er hat großartige Arbeit für jemanden in seinem ersten Spiel geleistet“, lobte Trainer Pete DeBoer. „Es war super ihn treffen zu sehen. Er hat gezeigt, was ihn zu einem interessanten Spieler macht. Er hatte fünf Checks, er ist ein großer Spieler. Wie er sich bei dem Tor in die Offensive eingeschaltet hat und wie er gelaufen ist, das wollen wir von unseren Verteidigern sehen... Er war heute wahrscheinlich unser bester Spieler.“

Am Montag legte Bichsel im dritten Spiel sein zweites Tor nach. Seamus Casey von den New Jersey Devils ist der einzige Rookie-Verteidiger, dem bisher ein Tor mehr gelang. Neben seiner Torgefahr macht den 20-Jährigen aus Olten aber auch seine körperbetonte Spielweise zu einem Publikumsliebling. In seinen drei Partien kommt er schon auf zwölf Checks.

Fokus auf die Abwehr

Offensive Qualitäten wie die von Bichsel und Hutson sind natürlich spektakulär. Sie sind, besonders für einen Verteidiger, aber bei Weitem nicht alles. Eine Reihe von Rookie-Verteidigern erspielte sich einen Platz im Kader, ohne viele Punkte zu liefern. Spieler wie Marc Del Gaizo, Emil Andrae, Jack St. Ivany und Isaiah George sind vielleicht nicht so auffällig, leisten für ihre Teams aber trotzdem beachtliche Beiträge.

Von den vier genannten Abwehrspielern ist Andrae von den Philadelphia Flyers mit fünf Punkten (ein Tor, vier Assists) der erfolgreichste Scorer, der auch schon im Powerplay eingesetzt wurde. In der Defensive sind aber alle vier unter den besten Spielern des Jahrgangs. Hutson führt die Rookies mit 40 geblockten Schüssen an, danach kommen aber Del Gaizo (28), Andrae (27), St. Ivany (25) und George (25). Sie haben alle erst 19 Spiele hinter sich.

Andrae (19:26 Minuten) und George (17:40 Minuten) sind zudem unter den vier Rookie-Verteidigern mit der meisten Eiszeit pro Spiel.

PHI Andrae

„Er leistet als junger Spieler, der neu in der Liga ist, hervorragende Arbeit und steht nie still“, schwärmte Ryan Pulock, der mit George bei den New York Islanders spielt. „Er bewegt sich gut mit dem Puck und ist selbstbewusst. Man kann sehen, wie sein Selbstvertrauen mit jedem Wechsel größer wird.“

St. Ivany und Del Gaizo sind die Spezialisten für die härtere Gangart. St. Ivany fuhr in Diensten der Pittsburgh Penguins bereits 38 Checks und liegt damit auf Platz eins. Von dem 1,90 Meter großen und 92 Kilogramm schweren Verteidiger ist das durchaus zu erwarten. Überraschender ist, dass Del Gaizo, der nur 1,80 Meter groß ist und 85 Kilogramm wiegt, mit 29 Hits auf Platz zwei steht. Bei den Nashville Predators, die das Schlusslicht der Liga sind, ist er ein Lichtblick.

St. Ivany wurde von den Penguins Anfang des Monats vorerst wieder in die American Hockey League beordert. Die übrigen drei Defensivspezialisten halten sich dank ihrer Beiträge in der Abwehr aber in der NHL und Andrae und George kämpfen mit ihren Teams um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs.

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