brian boyle

Während der Saison 2018/19 wird das Team von NHL.com/de jeden Freitag in der Rubrik "Writer's Room" wichtige Themen der Liga diskutieren und analysieren. In dieser Ausgabe: Die nahende Trade Deadline und die damit verbundene Trades.

Bereits seit Wochen nehmen die Aktionen der General Manager in der NHL in Punkto Spielerwechsel und -trades zu. Aus gutem Grund, denn in weniger als zwei Wochen am 25. Februar endet um 21 MEZ (3 p.m. ET) die Wechselfrist. Warum also bis zum Schluss warten und nicht schon früher aktiv werden?
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Natürlich waren die großen Wechsel noch nicht dabei. Darauf werden die Fans noch etwas warten müssen, wodurch insbesondere das enge Tabellenbild dazu beiträgt, weil viele GMs noch gar nicht wissen, ob sie Spieler erwerben oder abgeben möchten.
Trotzdem wird viel spekuliert und die heißesten Kandidaten sind bereits in aller Munde. Die Redakteure von NHL.com/de beteiligen sich an diesen Diskussionen und beziehen zu bereits getätigten und noch zu erwartenden Trades hier Stellung:
Stefan Herget: Für mich war die Verpflichtung von Brian Boyle und Cody McLeod durch die Nashville Predators am 6. Februar ein guter Zug von GM David Poile. Beide bringen die nötige Erfahrung in die Mannschaft. Dagegen finde ich, dass schwer vorhersehbar ist, was noch passieren wird. Natürlich sind die üblichen Verdächtigen diejenigen, deren Verträge zum Unrestricted Free Agent auslaufen und deren Mannschaften die Qualifikation zu den Stanley Cup Playoffs vermutlich nicht schaffen werden. Doch wo sie landen werden, hängt davon ab, wer Bedarf hat und welchen Preis er in Form von Draft Picks und jungen Spielern bereit wäre zu zahlen. Kandidaten sind Mark Stone und Matt Duchene von den Ottawa Senators oder Center Kevin Hayes von den New York Rangers. Verkäufer werden auch die Detroit Red Wings sein und da stellt sich neben den Optionen Stürmer Gustav Nyquist und Torhüter Jimmy Howard die Frage, ob Thomas Vanek im dritten Jahr in Folge zur Trade Deadline wechseln wird. Für ihn wäre es doch eine Chance zu einem Team zu kommen, bei dem die Chance besteht, als erster Österreicher den Stanley Cup zu gewinnen. Stürmer Jakob Silfverberg von den Anaheim Ducks könnte ebenfalls für einige Abnehmer interessant sein.
Robin Patzwaldt: Ich gebe Stefan Recht. Nashville verfolgt wirklich ein vollauf überzeugendes Konzept, wie es scheint. Gerade auch die Defizite in Sachen Körperlichkeit, die dem Team im Vorjahr gegen die Winnipeg Jets noch das Nachsehen gegeben haben, sollen in diesem Jahr ausgeglichen werden. Das scheint mit der Hinzunahme von Boyle und McLeod auf einen guten Weg gebracht. Nashville hat für mich gute Karten, im Westen sehr weit zu kommen. Mit der Prognose weiterer Veränderungen tue auch ich mich in diesem Jahr schwer. Ich bin gespannt, was uns in den nächsten Tagen noch so alles erwartet in Sachen Trades. Danach können wir uns ja dann gerne noch einmal bezüglich eines kleinen Fazits unterhalten.

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Christian Göbel: Ich wage ein paar Vorhersagen oder lege zumindest mal den Finger in die Wunden der Teams. Sicher werden einige der Top-Teams nochmals alle Hebel in Bewegung setzen, um das fehlende Puzzlestück zu verpflichten. Die Tampa Bay Lightning dominieren die Liga bereits in jeder Hinsicht, doch könnten sie, dank des Raums unter der Gehaltsobergrenze noch eine weitere Verstärkung suchen und die Top-Offensive noch unberechenbarer machen. Die Calgary Flames und die Toronto Maple Leafs dürften auf der Suche nach etwas körperlicher Präsenz sein. 810 (Calgary) und 937 (Toronto) Checks sind die wenigsten und drittwenigsten der Liga. Für die New York Islanders gilt es an der Offensive zu arbeiten. Besonders am Bullypunkt könnten die Islanders noch etwas Verstärkung benötigen.
Alexander Gammel: Der Transfer von Boyle ist für mich ebenfalls ein genialer Schachzug gewesen. Er ist, und das ist im positivsten Sinn gemeint, ein Monster auf dem Eis. Er ist von seiner Physis kaum zu schlagen und hat eine Arbeitshaltung, von der sich manche Spieler ein Stück abschneiden könnten. Man darf meiner Ansicht aber auch nicht den Wechsel von Nino Niederreiter vergessen. Bei den Minnesota Wild wollte es diese Saison nicht laufen, seit er bei den Carolina Hurricanes ist, erzielte er zehn Punkte (sechs Tore, vier Assists) in elf Spielen. In den kommenden Wochen werden die Rangers sicherlich die Aufmerksamkeit vieler General Manager bekommen. Neben dem von Stefan angesprochenen Hayes, läuft auch Matts Zuccarellos Vertrag aus. Die beiden Stürmer belasten den Salary Cap der Rangers aktuell mit 9,625 Millionen US-Dollar, ohne sie hätte GM Jeff Gorton viel Spielraum in der kommenden Saison. Generell lohnt sich immer ein Blick auf das Tabellenende. Bei den New Jersey Devils könnten zum Beispiel sieben Spieler zu Unrestricted Free Agents werden, darunter Marcus Johansson, Drew Stafford, Ben Lovejoy und Torwart Keith Kinkaid.
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Bernd Rösch: Mehrere Kandidaten, die für einen Trade in Frage kämen, hätten die Los Angeles Kings im Kader. Mit einem Altersdurchschnitt von 28,4 Jahren liegen die Kings über dem Ligadurchschnitt und würden sicher gerne, den ein oder anderen in die Jahre gekommenen Akteur abgeben. Jedoch wird von ihrer Ü30-Fraktion nur Linksaußen Carl Hagelin kommenden Sommer zu einem Unrestricted Free Agent. Die ältesten Spieler der Kings, Ilya Kovalchuk (35), Dustin Brown und Jeff Carter (jeweils 34) verfügen noch über Arbeitspapiere mit einer Laufzeit von mindestens zwei Jahren bis einschließlich 2020/21 oder 2021/22. Carter ist der einzige unter ihnen, der aufgrund seines Kontraktes uneingeschränkt abgegeben werden könnte. Mich würde es nicht verwundern, wenn es einen von den großen Namen der Kings treffen würde.