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Am zweiten Tag der IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2024 unterlag die Schweizer U20-Auswahl im Spiel gegen die Slowakei mit 0:3. Der slowakische Torhüter Adam Gajan rettete seine Mannschaft mit 36 Saves vor einem aktiven und disziplinierten Schweizer Team. Die deutsche Mannschaft sorgte hingegen, unterstützt von einem starken Philipp Dietl im Tor, mit einem 4:3-Sieg gegen Finnland für die erste Sensation des Turniers.

In den weiteren beiden Partien des Tages gab es klare Favoritensiege. Tschechien schlug Norwegen mit 8:1 und Macklin Celebrini führte Kanada mit fünf Punkten (1 Tor, 4 Assists) zu einem 10:0 gegen Lettland.

Finnland – Deutschland 3:4 (1:1/2:3/0:0)

Die deutsche U20-Mannschaft trat als Außenseiter gegen Finnland an und schaffte mit einem durchaus verdienten 4:3-Sieg die Überraschung. Mann des Spiels war Torwart Philipp Dietl mit 40 Saves. Sein gegenüber Niklas Kokko stoppte 24 Schüsse.

Deutschland startete stark in die Begegnung. Die Stürmer der ersten beiden Reihen machten viel Druck und suchten schnell den Abschluss, weshalb das Torschussverhältnis nach dem ersten Drittel mit 13:6 für die Underdogs sprach. Diesen Schwung nutzte Veit Oswald in der sechsten Minute, als er im Nachfassen das 1:0 erzielte. Tommi Mannisto schlug in der neunten Minute für die Finnen zurück, als er alleine vor Dietl auftauchte.

Im zweiten Spielabschnitt traten beide Teams mit offenem Visier an. Zu Beginn des Drittels landete die Scheibe innerhalb von 1:38 Minuten gleich drei Mal im Tor. Kasper Halttunen brachte Finnland mit einem Schuss aus spitzem Winkel in Führung (22.). Niklas Hübner kam keine Minute später durch einen Doppelpass mit Kevin Bicker vor das finnische Tor und glich wieder aus (23.). Diese heiße Phase endete aber damit, dass Dietl ein Schuss von Samu Bau durch die Schoner rutschte (24.).

Die DEB-Auswahl fand danach wieder zu einem etwas strukturierterem Spiel zurück und erspielte sich Chancen, ohne zu viel zuzulassen. Roman Kechter wurde in der 34. Minute neben dem finnischen Tor von Moritz Elias bedient und arbeitete den Puck am Pfosten zum Ausgleich über die Linie. Bereits in der nächsten Spielminute zog Oswald im Konter über Außen Richtung Tor. Kokko spekulierte auf den Querpass und machte die kurze Ecke zu früh auf, was Oswald gnadenlos zum 4:3 ausnutzte.

Im Schlussabschnitt bemühten sich die Finnen um den Ausgleich, scheiterten aber immer wieder am gut aufgelegten Dietl. In den letzten beiden Minuten wurde es jedoch brenzlig, da Julian Lutz für zwei Minuten wegen Stockschlags auf die Strafbank musste. Finnland nahm Kokko für den sechsten Skater vom Eis, doch die deutsche Abwehr schaffte es immer wieder, an den Puck zu kommen, sich zu befreien und das Ergebnis so über die Zeit zu bringen.

Bundestrainer Tobias Abstreiter war hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge. „Der Einsatz, die Laufbereitschaft und der unbedingte Wille, für das Team alles zu geben, hat mir besonders gut gefallen. Wir haben heute gegen die Finnen gesehen, was möglich ist, wenn wir an uns glauben", sagte er.

Doppeltorschütze Oswald zeigte sich ebenfalls begeistert vom Triumph gegen die Finnen. „Wir sind alle stolz auf unsere Leistung. Wr haben die einfachen Sachen richtig gemacht und darauf kommt es an. Drei Punkte gegen Finnland zum Auftakt sind einfach der Wahnsinn für uns", lautete sein Fazit.

Mit dem Außenseitersieg verschaffte sich die Mannschaft eine hervorragende Ausgangsposition, um das Ziel Klassenerhalt und sogar das Viertelfinale zu erreichen. Mit deutlich weniger Druck auf den Schultern trifft Deutschland am Donnerstag um 19:30 Uhr auf Gastgeber Schweden.

Slowakei – Schweiz 3:0 (1:0/0:0/2:0)

Die Schweizer Mannschaft musste gegen die Slowakei trotz starker Leistung eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Die Partie war vom guten Auftritt beider Torhüter geprägt. Alessio Beglieri hielt für die Schweiz 17 Schüsse, Adam Gajan verdiente sich seinen Shutout für die Slowakei mit 36 Saves. Der Spielverlauf war bei weitem nicht so deutlich, wie das Ergebnis vermuten lässt, denn zwei der Tore waren Empty-Netter in den letzten Spielminuten.

Die Slowaken brachten sich immer wieder durch Strafzeiten in Bedrängnis. Allein im ersten Drittel mussten sie drei Unterzahlsituationen überstehen, was Gajan die Gelegenheit gab, sein Können unter Beweis zu stellen. In der neunten Spielminute klingelte es dann auf der anderen Seite der Eisfläche, als Samuel Honzek die Slowakei in Führung brachte. Das Drittel war, auch aufgrund der Strafen, über weite Strecken in Schweizer Hand, trotzdem ging es mit einem 0:1 in die Pause.

Im zweiten Drittel traten die Slowaken disziplinierter auf, nahmen nur eine Strafe und hatten mehr Spielanteile. Während das Torschussverhältnis in den ersten 20 Minuten 14:6 zugunsten der Schweiz lautete, war es im zweiten Spielabschnitt mit 11:7 etwas ausgeglichener. In der 23. Minute drohte sogar das 0:2, als Honzek einen Penalty zugesprochen bekam. Beglieris Kasten blieb aber sauber und beide Torhüter entschärften im Mitteldrittel alle Torchancen.

Im dritten Drittel machten die Schweizer nochmal mächtig Druck, unter anderem bereitete Miles Müller seinen Gegnern immer wieder Sorgen. Ein weiteres Powerplay sorgte für gute Torchancen, doch Gajan blieb sicher. Selbst in ihrer einzigen Unterzahlsituation des Spiels waren die Eidgenossen nahe am Ausgleich, als Rico Gredig zum Alleingang startete, aber nicht zum Abschluss kam. 2:02 Minuten vor der Schlusssirene nahm Trainer Marcel Jenni Beglieri für den sechsten Feldspieler vom Eis. Das nutzten die Slowaken gleich zwei Mal durch Peter Repcik (59.) und Servac Petrovsky (60.).

Viel war der Schweizer Mannschaft nicht vorzuwerfen. Die Abwehr ließ wenig Torschüsse zu, Beglieri war zwischen den Pfosten zuverlässig und die Offensive erspielte sich mehr als genug Chancen. Lediglich die Chancenverwertung verhinderte gegen einen überragenden Torhüter, dass die Schweiz aus dem ersten Spiel Punkte mitnehmen konnte.

Für die Schweiz geht es am Donnerstag um 17:00 Uhr mit dem Duell gegen die USA weiter.

Norwegen - Tschechien 1:8 (0:2/1:3/0:3)

Tschechien erledigte die Pflichtaufgabe gegen Aufsteiger Norwegen mühelos mit einem 8:1-Sieg. Markus Stensrud hielt im norwegischen Tor 32 Schüsse, der tschechische Torwart Michael Hrabal kam auf 20 Saves. Topscorer des Abends war Jiri Kulich mit einem Hattrick und einem Assist, Eduard Sale gelang ebenfalls ein Hattrick.

Kulich traf im ersten Drittel bereits zwei Mal (11.; 18.). Johannes Lokkeberg ließ Anfang des zweiten Drittels mit dem 1:2 (22.) nochmal Hoffnung aufkommen, danach übernahm Tschechien aber endgültig das Spiel. Nach einem Treffer von Ales Cech (33.) erzielte Sale seine ersten beiden Tore (33.; 39.). Im Schlussabschnitt erhöhte Matyas Sapovaliv auf 6:1 (49.) und Sale (54.) und Kulich (56.) komplettierten ihre Hattricks.

Lettland – Kanada 0:10 (0:2/0:3/0:5)

Kanadas 10:0-Favoritensieg gegen Lettland mutierte zur Macklin-Celebrini-Show. Der Favorit auf den ersten Pick im NHL Draft 2024 sammelte vier Vorlagen und ein Tor. Mathis Rousseau kam im Tor mit 22 Saves zu einem Shutout. Lettland wechselte Torhüter Linards Feldbergs nach sieben Gegentoren bei 31 Torschüssen gegen Aksels Ozols aus.

Seine ersten beiden Assists verbuchte Celebrini im ersten Drittel bei den Toren von Conor Geekie (6.) und Brayden Yager (8.). Im zweiten Drittel erhöhte Owen Allard (22.) auf 3:0, Carson Rehkopf (25.) traf auf Vorlage von Celebrini und der Vorbereiter erzielte selbst das 4:0 (31.). Im Schlussabschnitt lieferten Fraser Minten (43.), Matthew Wood (44.), Geekie (46.) Rehkopf (47.) und Matthew Poitras (51.) die weiteren Tore.

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