Alex Nedeljkovic 11-19

Die Pittsburgh Penguins verpassten den Vegas Golden Knights am Sonntag zu Hause in der PPG Paints Arena mit einem 3:0 die nächste Niederlage. Für Vegas war es die dritte Niederlage in vier Spielen. Das lag nicht an einem Mangel an Chancen für die amtierenden Champions. Sie bissen sich die Zähne an Torwart Alex Nedeljkovic aus, der eine erfolgreiche Rückkehr nach einer Verletzungspause feierte.

„Sie haben ein gutes Team mit viel Erfahrung“, zollte Vegas' Stürmer Chandler Stephenson dem Gegner Respekt. „Wenn man diese Erfahrung hat, kommt auch das Scheibenglück. Sie kreieren viele Chancen. So ein Team zu stoppen ist schwierig.“

Penguins liefern nächsten Blitzstart

Die Penguins erleben keine Paradesaison, selbst nach dem Sieg gegen Vegas stehen sie mit 18 Punkten aus 17 Spielen (9-8-0) nur auf Platz fünf der Metropolitan Division. Sie kommen nach einem schwachen Start aber immer mehr in Form und wenn sie gewinnen, ist eines ihrer Erfolgsgeheimnisse der schnelle Start. Ryan Graves brauchte nur 2:13 Minuten, um Pittsburgh in Führung zu bringen. Es war bereits das sechste Tor der Penguins in den ersten fünf Minuten eines Spiels in dieser Saison. Öfter trafen nur die New York Rangers (sechs Mal) und die Philadelphia Flyers (sieben Mal) so früh.

„Am Ende des Tages haben sie Chancen verwandelt und wir nicht“, fasste Bruce Cassidy, der Trainer der Golden Knights, schlicht zusammen. „Respekt davor. Sie hatten zwei Spieler, die ihr erstes Tor der Saison geschossen haben. Manchmal gewinnt man so, dank so einer Tiefe im Kader. Das weiß ich ganz genau, weil wir das ständig machen. Heute haben sie es einfach besser gemacht als wir.“

Crosbys Serie reißt, tiefer Kader springt ein

In den vergangenen Wochen war es eigentlich vor allem der größte Star der Penguins, auf den immer wieder Verlass war. Sidney Crosby hatte in elf Spielen in Folge gepunktet und dabei 17 Zähler gesammelt (9 Tore, 8 Assists). Der 36-jährige Kapitän beweist in dieser Saison eindrucksvoll, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört und nach wie vor einen Platz unter der Elite der Liga hat. Am Sonntag blieb er jedoch erstmals seit 21. Oktober wieder ohne Punkt, eigentlich ein schlechtes Zeichen für Pittsburgh.

Doch als der Kapitän nicht zu seinen Punkten kam, sprangen Spieler ein, von denen man es nicht unbedingt erwartet. Verteidiger Graves erzielte sein erstes Tor der Saison und erst das 29. seiner NHL-Karriere. Im zweiten Drittel legte Center Noel Acciari ebenfalls sein erstes Saisontor nach. Für ihn war es im 401. NHL-Spiel der 60. Treffer. Erst das 3:0, ein Empty-Netter von Evgeni Malkin in der 59. Minute, kam wieder von einem der üblichen Verdächtigen.

VGK@PIT: Acciari schießt sein Erstes für die Penguins

„Das war schön“, freute sich Graves. „Mein Hauptziel ist es nicht, hier Tore zu schießen, aber es tut definitiv gut, wenn man so seinen Beitrag leisten kann. So ein Abend, an dem ich und Noel treffen, macht das Leben einfacher. Wir konnten in Führung gehen und müssen uns nicht immer nur auf unsere Top-Six verlassen.“

Nedeljkovic kehrt nach AHL-Heldentaten zurück

Der wahre Held des Abends hieß aber weder Graves, noch Acciari, sondern Nedeljkovic. Der Torhüter der Penguins hatte keine leichte Zeit hinter sich. Er bestritt sein letztes NHL-Spiel am 24. Oktober. Er hatte mit einer Verletzung zu kämpfen und wurde zwischenzeitlich in der American Hockey League bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins eingesetzt, um wieder in Form zu kommen.

In seinem ersten und bisher einzigen AHL-Spiel der Saison schrieb Nedeljkovic Geschichte. Bei einem 4:2-Sieg gegen die Providence Bruins gelang ihm der letzte Treffer. Damit wurde er der einzige Torhüter in der gesamten AHL-Geschichte, der zwei Tore erzielte.

„Alles war etwas chaotisch, ich musste viel reisen, aber es hat Spaß gemacht“, blickte der Torhüter auf die vergangenen Wochen zurück. „Es war gut in Providence wieder aufs Eis zu kommen. Ich hatte dreieinhalb Wochen nicht gespielt. Heute war natürlich auch ein großartiger Abend. Es hat einfach alles gepasst. Die Jungs haben vor mir super Arbeit geleistet. Sie hatten die Schläger der Gegner unter Kontrolle, haben Passwege dicht gemacht und Schüsse geblockt.“

Es waren aber nicht nur die Verteidiger, die den Golden Knights das Leben schwer machten. Immerhin kamen 38 Schüsse bis zu Nedeljkovic durch. Der präsentierte sich aber von seiner besten Seite und behielt eine weiße Weste. Es war sein achter Shutout in der NHL und der erste der Saison.

Vegas setzt negativen Trend fort

Die Penguins gewannen nach zwei Niederlagen in Folge wieder, für Vegas setzt sich hingegen ein enttäuschender Trend fort. Die amtierenden Stanley Cup Champions führen die Pacific Division nach wie vor mit 28 Punkten aus 19 Spielen (13-4-2) an. Sie verloren aber drei der vergangenen vier Spiele und die Vancouver Canucks liegen nur drei Zähler hinter ihnen auf der Lauer.

„Das großartige an unserem Team ist, dass die Erwartungen so hoch sind“, erklärte Stürmer Jack Eichel. „Wir haben eine Auswärtsserie und erwarten in jedem Spiel einen Sieg. Alles andere ist inakzeptabel. Das ist für ein Team eine großartige Erwartungshaltung und Einstellung.“

Im nächsten Spiel wird es weder für Vegas, noch für die Penguins leichter. Pittsburgh empfängt am Mittwoch die New York Rangers, die die Metropolitan Division anführen. Die Golden Knights treten am gleichen Tag bei den Dallas Stars an, die an der Spitze der Central Division stehen.

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