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Über die Ziele der Washington Capitals, die Olympischen Winterspiele, seine Kinder und einen guten Ratschlag von seinem Vater: Alex Ovechkin im Exklusivinterview vor der Saison 2021/22. Das Interview wurde bei der NHL/NHLPA Player Media Tour 2021 geführt.

Er zählt zu den größten Stars der NHL und zu den besten Eishockey-Spielern aller Zeiten. Alex Ovechkin wurde im Jahre 2004 an Position 1 gedraftet und ist seit der Spielzeit 2005/06 aus dem Kader der Washington Capitals nicht mehr wegzudenken. Seine beeindruckende Bilanz: 1197 Spiele, 730 Tore, 590 Assist. 2018 gewann er mit den Capitals den Stanley Cup. Ein Erfolg, den er gerne in der bevorstehenden Spielzeit wiederholen würde.
Hallo Alex. Du hast vergangene Saison trotz einer Verletzung und des reduzierten Spielplans 24 Tore erzielt. Was planst du für die bevorstehende Saison
Ich werde mein Bestes geben. Die letzte Saison war natürlich kurz und beinhaltete wenig Spiele. Das hat es schwierig gemacht, eine kleine Verletzung auszukurieren, weil der Körper sich nicht richtig erholen konnte.

Top 10 Spielzüge von Alex Ovechkin im Jahr 2021

Wenn man sich den Kader der Capitals anschaut, gab es in der Offseason nicht allzu viele Neuzugänge. Wie wichtig wären Veränderungen am Kader gewesen, wenn man auf die vergangenen drei Spielzeiten zurückblickt, in denen ihr nie über die 1. Runde der Stanley Cup Playoffs hinausgekommen seid?
Wir haben natürlich schon ein paar Spieler ausgewechselt. Aber der Kern der Mannschaft, der bereits im Team war, als wir den Stanley Cup gewannen, ist noch immer vorhanden. Also müssen wir einfach unser Spiel spielen. Wir glauben weiterhin, dass wir den Stanley Cup erneut gewinnen können.
Wenn du noch 37 Tore erzielst, kletterst du bis auf den dritten Platz der ewigen Torschützenliste. Wenn du dir anschaust, was für großartige Spieler du in der Liste bereits hinter dir gelassen hast: Gibt dir das ein Gefühl dafür, welchen Stellenwert du in diesem Sport eingenommen hast?
Ja, natürlich. Aber ich versuche, nicht daran zu denken. Ich versuche einfach, rauszugehen und zu spielen und mein Bestes zu geben.
Wie groß ist deine Freude darüber, dass die NHL zu den Olympischen Winterspielen zurückkehrt und du noch einmal die Chance erhältst, daran teilzunehmen?
Ich freue mich sehr. Es ist ein Privileg, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, das eigene Land zu repräsentieren, gegen die besten Spieler der Welt zu spielen und zu versuchen, eine Goldmedaille zu gewinnen. Jeder hat jetzt die gleichen Chancen. Ich hoffe, wir werden in der Lage sein, Geschichte zu schreiben. Wir werden sehen.

Rask Olympics

Der Stanley Cup war für dich immer ein großes Ziel. Wie sehr strebst du eine Olympische Goldmedaille an?
Das ist auf jeden Fall ein Ziel. Vielleicht ist das meine letzte Chance. Also müssen wir gut arbeiten, um in der Lage zu sein, Spiele zu gewinnen. Taktisch, gesundheitlich - alles muss passen.
Du sprichst von deiner potenziell letzten Chance. Wie viel Extra-Motivation kannst du daraus ziehen?
Du weißt nie, was in der Zukunft passiert, oder? Wenn du also eine Chance bekommst, musst du sie ergreifen.
Wenn du eine Prognose abgeben müsstest: Wer wird im Finale der Olympischen Winterspiele das entscheidende Tor zur Goldmedaille schießen?
Das ist schwer zu sagen. Ich tippe einfach einmal auf (Vladimir) Tarasenko.
Themawechsel: Was bedeutet es für dich, deine Kinder aufwachsen zu sehen? Sergei ist drei Jahre alt, Ilya ein Jahr alt. Wie ist es für dich, wenn Sergei nun selber schon Schlittschuh läuft und das Spiel kennenlernt?
Es ist großartig. Jeder Tag bietet etwas Neues. Er spricht neue Wörter. Er hat so viel Energie. Er spielt immer mit dem Stock und mit dem Puck. Es ist sehr schön, ihn dabei zu beobachten. Er ist glücklich und will immer bei uns sein. Er versteht noch immer nicht alles. Aber ich bin sicher, früher oder später wird er verstehen, wer sein Vater ist. Darüber wird er sich wahrscheinlich sehr freuen.

Du stehst noch fünf Jahre unter Vertrag. Deine Kinder werden dich also noch einige Jahre auf dem Eis sehen. Glaubst du, sie sind dann alt genug, um sich später noch daran erinnern zu können, dich spielen gesehen zu haben?
Ja, natürlich. Wir versuchen auch immer, es zu filmen, wenn sie sich ein Spiel in der Capital One Arena anschauen. Und wenn sie alt genug sind, werden sie erkennen, dass sie beim Eishockey waren. Das wird ihnen guttun. Sie jubeln bereits jetzt immer für ihren Papa und die Caps.
Du zählst zu den großen Stars dieses Sports. Gibt es andere Stars im Eishockey, bei denen du nervös warst, als du sie zum ersten Mal getroffen hast?
Wayne Gretzky und Mario Lemieux. Ich habe Gretzky beim NHL Draft kennengelernt und war nervös. Damals war ich noch jung. Solch eine Legende trifft man nicht allzu oft. Das bleibt für ewig unvergesslich.
Welche Veteranen haben deine Karriere am meisten beeinflusst?
Ich hatte das Glück, mit vielen großartigen Veteranen zu spielen. Dazu zählen Olaf Kölzig (der deutsche Torwart spielte von 1990 bis 2008 für die Washington Capitals), Sergei Fedorov, Jason Arnott. Ich könnte diese Liste noch weiterführen.
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Wenn du die Trikotnummer eines aktuellen Mitspielers auswählen müssten, die zukünftig nicht mehr vergeben werden soll: Die Nummer welches Spielers wäre das?
Backstrom. Er ist eine Legende in Washington und er hat es verdient, sein Trikot in den Ruhestand zu setzen.
Welche Sprache ist schwieriger zu lernen, Russisch oder Englisch?
Russisch. Denn ich lerne noch immer (lacht).
Wer ist der schlimmste Mitbewohner, an den du dich erinnern kannst?
Ich hatte die ganze Zeit wirklich gute Mitbewohner.
Vergangenheit oder Gegenwart: welcher Mitspieler muss wahrscheinlich die wenigsten Checks einstecken
Wahrscheinlich Nic Dowd (lacht).
Was war der beste Rat, der dir jemals gegeben wurde?
Bleibe immer der gleiche Mensch. Der Ratschlag kommt von meinem Dad.