Die Washington Capitals können sich weiterhin auf ihren Überraschungstorjäger Connor McMichael verlassen. Der Center schlug beim 5:2-Auswärtssieg gegen die Colorado Avalanche in der Ball Arena am Freitag gleich zwei Mal zu. Die Capitals kletterten mit einer überzeugenden Leistung gegen beachtliche Konkurrenz in der Tabelle der Metropolitan Division weiter nach oben.

„Wir haben heute füreinander gespielt und uns überall auf dem Eis gegenseitig unterstützt“, lobte Verteidiger Jakob Chychrun. „Wenn wir eine spielerische Lösung gebraucht haben, haben wir sie gebracht. Wenn wir den Puck einfach klären mussten, haben wir das gemacht. Wir haben einfach die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Blitzstart wird zum Markenzeichen

Der Grundstein für den Sieg gegen Colorado war die Demonstration einer besonderen Stärke der Capitals. Nach einem frühen Gegentor drehten sie das Spiel durch zwei schnelle Tore von Jakub Vrana (5.; PP) und McMichael (8.). McMichaels Treffer war bereits das 25. Saisontor der Capitals im ersten Drittel. Keine andere Mannschaft traf so oft in den ersten 20 Minuten.

Durch diese schnellen Starts setzt Washington seine Gegner früh unter Druck. Meist muss das andere Team einem Rückstand hinterherlaufen und im weiteren Spielverlauf immer mehr Risiken eingehen, um aufzuholen.

McMichael lässt nicht nach

Die meiste Aufmerksamkeit ist in Washington auf Alex Ovechkin gerichtet. Der Kapitän der Capitals glänzt auch im Alter von 39 Jahren noch mit seinen Qualitäten als Torjäger und erzielte bereits zehn Tore. Nur noch 31 Tore trennen ihn von Wayne Gretzkys Rekord für die meisten Tore aller Zeiten.

Ovechkin ist aber nicht der einzige Knipser in den Reihen der Capitals. McMichael ist die große Überraschung der Mannschaft. Am Freitag legte er nach seinem Tor zum 2:1 früh im zweiten Drittel noch das 3:1 (22.) und damit das spielentscheidende Tor nach. Es war bereits sein zwölftes Tor der Saison.

McMichael führt Washingtons Torschützenliste noch vor Ovechkin an. Er erzielte bereits zum vierten Mal in dieser Saison, öfter als jeder seiner Mitspieler, zwei Tore in einem Spiel. Die Capitals wurden in dieser Kategorie zuletzt 2016/17 von einem anderen Spieler als Ovechkin angeführt (T.J. Oshie).

WSH@COL: McMichael baut Capitals-Führung aus

Seine aktuelle Ausbeute ist ein Durchbruch für McMichael. Mit 23 Jahren bestritt er erst zwei Mal mehr als sechs Spiele in einer Saison. Sein persönlicher Rekord liegt bei 18 Toren in einer Saison. In der laufenden Spielzeit entwickelte er aber eine beeindruckende Chemie in einer Reihe mit Pierre-Luc Dubois und Tom Wilson. Dubois ist der Spielmacher der Reihe und steht bei elf Punkten (ein Tor, zehn Assists). Wilson verbuchte 13 Punkte (sechs Tore, sieben Assists).

Überragende Offensive, stabile Defensive

Nach McMichaels zweitem Treffer gegen die Avalanche legten Jakob Chychrun (30.) und Rasmus Sandin (60.) mit einem Empty-Netter noch zwei weitere Tore nach. Die Capitals verbessern damit ihre ohnehin überragende Statistik in der Offensive noch weiter. Washington schießt im Durchschnitt 4,19 Tore pro Spiel. Nur die Winnipeg Jets können diesen Wert noch überbieten (4,35).

Angesichts dieser Torflut ist es leicht zu unterschätzen, wie gut Washingtons Abwehr ist. Diese Qualität stellten die Capitals auch gegen Colorado zur Schau. Die Avalanche kamen nur auf 19 Torschüsse, von denen Torwart Charlie Lindgren 17 hielt. Über die ersten 16 Spiele der Saison kassierte Washington 2,88 Tore pro Spiel und liegt damit auf dem neunten Platz der NHL.

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„Wir haben einen phänomenalen Job gegen ihre Spitzenspieler gemacht“, freute sich Washingtons Trainer Spencer Carbery. „Es war nicht nur eine Reihe. Es war unser kompletter Kader. Alle mussten gegen sie spielen und haben gute Arbeit geleistet. Dubois war einer unserer besten Spieler und hat die meiste Zeit gegen Nathan MacKinnon gespielt. Er war mit und ohne Puck überragend.“

Die Kombination dieses erstklassigen Angriffs mit einer soliden Abwehr macht die Capitals überraschend zu einem Team, das um die vorderen Plätze spielt. Nach dem jüngsten Sieg liegen sie mit 23 Punkten (11-4-1) auf dem zweiten Platz der Metropolitan Division. Nur die New Jersey Devils stehen mit 26 Punkten noch vor ihnen, allerdings bestritten sie bereits 20 Spiele (12-6-2), während Washington erst 16 Partien hinter sich hat.

Vor den Capitals liegen aber harte Tage. Das Duell mit den Avalanche war das erste von drei Auswärtsspielen innerhalb von vier Tagen. Am Sonntag treffen sie auf die Vegas Golden Knights (8 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 2 Uhr MEZ). Am Montag folgt das Spiel gegen den Utah Hockey Club (9 p.m. ET; NHL.tv; Di. 3 Uhr MEZ).

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