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Ab Mitte September beginnen in der NHL die Trainingscamps zur Vorbereitung auf die Saison 2021/22. Vom 16. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 jedes Team der Liga genauer unter die Lupe. Die Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen der Klubs.
In dieser Ausgabe: Washington Capitals

Immer wieder gibt es im Sport Ausnahmetalente, Spieler, die eine Generation prägen und das Gesicht ihrer Franchise, wenn nicht sogar der gesamten Sportart werden. Mit Alex Ovechkin wird auch in den kommenden fünf Jahren ein solcher Akteur das Trikot der Capitals tragen und der Mannschaft mit seinen Toren und seinem Siegeswillen den Stempel aufdrücken.
Final durchatmen konnten die Anhänger des Hauptstadtclubs erst am 27. Juli, als die Organiation offiziell bekannt gab, dass der Kapitän an Bord bleibt und seine Rekordjagd in Washington fortsetzen wird. Zuvor bestand die latente Gefahr, dass der geborene Torjäger seinem langjährigen Verein den Rücken zukehrt und sich eine neue Herausforderung sucht. Doch Manager Brian MacLellan verhinderte den Abgang. "Alex ist das Gesicht unserer Franchise und ist mit dieser Organisation und dieser Stadt verbunden", sagte er und verkündete dadurch zugleich, dass ein Wechsel eher unwahrscheinlich war.

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Bilanz 2020/21: 36-15-5; 2. Platz in der MassMutual East Division
Postseason 2021: 1. Runde; 1:4-Niederlage gegen die Boston Bruins
Trainer: Peter Laviolette, zweite Saison
Zugänge:D Matt Irwin, D Michal Kempny
Abgänge: G Craig Anderson, D Zdeno Chara, D Brenden Dillon, D Jonas Siegenthaler, F Daniel Carr, F Connor McMichael, F Garrett Pilon, F Brian Pinho, F Michael Raffl, F Mike Sgarbossa,
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Ovechkin ist, nicht erst seitdem er die Capitals 2018 zum Stanley Cup geführt hat, der unumstrittene Anführer in Washington. 2004 wurde er von den Verantwortlichen in der US-Metropole an erster Stelle im NHL Draft ausgewählt und ab der Saison 2005/06 war er aus der Organisation nicht mehr wegzudenken. Bereits in seiner ersten Spielzeit punktete er 106 Mal in 82 Partien und erzielte dabei 52 Treffer. Spätestens jetzt war klar, was für einen Diamanten sich die Capitals im Draft sichern konnten.
Auch in den folgenden Jahren punktete Ovechkin fleißig, sammelte neben der vielen Tore auch persönliche Auszeichnungen, doch der große Wurf wollte einfach nicht gelingen. Erst 2018 passten alle Puzzleteile in Washington zusammen, so dass der erste Titelgewinn der Franchise-Geschichte eingefahren werden konnte. Kein anderer als Ovechkin war es, der als erster Capitals-Akteur der Historie den Silberling in die Höhe recken durfte.

Top-Highlights von Alex Ovechkin

Persönlich war der gebürtige Moskauer schon früher auf dem Vormarsch. Mit seinen Treffern schickt er sich an den Allzeit-Rekord von Wayne Gretzky, der in seiner Karriere 894 Tore erzielte, zumindest anzukratzen. Ovechkin steht aktuell auf Rang sechs der Statistik, liegt mit 730 Treffern nur einen hinter Marcel Dionne auf dem fünften Platz. Auch Brett Hull (741) und Jaromir Jagr (766) liegen für die kommende Saison noch in Reichweite.
Mit 1.197 NHL-Partien ist Ovechkin nicht nur in dieser Statistik der Franchise-Spitzenreiter, sondern in Bezug auf Punkte (1.320) und Tore. Sollte er seinen Toreschnitt (0,61) auf dem aktuellen Niveau halten können, müsste er noch etwa 269 Partien absolvieren. Ohne Verletzungen würde er das innerhalb seiner fünfjährigen Vertragslaufzeit klar erreichen. Der Rekord von Gretzky wackelt also merklich.
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Der persönliche Erfolg ist für Ovechkin nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Nach dem Titelgewinn 2018 war schnell ersichtlich, dass der russische Superstar jeden persönlichen Award für den ultimativen Teamerfolg abgeben würde. Auch in der kommenden Saison werden die Capitals wieder einen Anlauf auf den Stanley Cup nehmen. Die Leistungsträger sind, wie auch Ovechkin, weiter mit an Bord. Einzig in der Defensive bleibt abzuwarten, ob die Abgänge von Zdeno Chara, Brenden Dillon und Jonas Siegenthaler ausgeglichen werden können.

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Im Angriff wird weiter der Top-Torjäger der größte Faktor für die Capitals sein. Besonders in Überzahl stellt Ovechkin eine dauernde Gefahr dar. Sein Schuss aus dem linken Bullykreis ist bekannt und dennoch kaum zu verteidigen. Sollte der Stürmer in Top-Form sein, weiter große Schritte zum ewigen Torjäger-Rekord machen und sich die Defensive finden, so ist auch mit Washington zu rechnen, auch wenn die Capitals nicht zu den größten Titelkandidaten zählen dürften. Aber mit einem Ovechkin in der Mannschaft ist alles möglich.