Die Carolina Hurricanes sind nur schwer zu bezwingen. Diese Erfahrung mussten am Dienstagabend im Lenovo Center in Raleigh auch die New York Islanders machen, die sich an Carolinas Bollwerk die Zähne ausbissen. Die Hurricanes feierten am Ende einen 4:0-Heimsieg, Torwart Pyotr Kotchetkov einen 32-Save-Shutout.

Kotchetkov glänzt als „bester Spieler”

„Ich freue mich über den Shutout“, sagte Kotchetkov nach seiner ersten Weißen Weste in der laufenden Saison sowie dem neunten Shutout in seiner NHL-Karriere. „Ich habe versucht, bis sieben Minuten vor Schluss nicht darüber nachzudenken. Ich hatte dann die Idee, mich zu entspannen und meinen Job zu erledigen. Ich wollte einfach gewinnen und habe nicht mehr an den Shutout gedacht.“

Der 25-jährige Russe zeigte insgesamt 32 Saves, darunter auch einige Glanzparaden wie gegen Bo Horvat aus der Nahdistanz (10.) oder Brock Nelson in einer 2-auf-1-Situation (54.).

„Du hast immer den Puck im Blick, aber auch wo verschiedene Spieler sind“, erklärte Kotchetkov. „Heute konnte ich einige Paraden zeigen, was gut für mich ist.“

Sonderlob heimste Carolinas Goalie auch von seinem Trainer Rod Brind’Amour ein. „Er war heute offensichtlich unser bester Spieler. Er war das ganze Spiel über großartig und die ganze Zeit voll konzentriert“, so der Hurricanes-Coach. „Wir haben heute mehr zugelassen, als ich mir das vorgestellt habe, wir waren ein bisschen zu locker. Das passiert manchmal, wenn du früh in Führung bist. Es ist schwierig, dranzubleiben.“

NYI@CAR: Kochetkov feiert 32-Save-Shutout gegen die Islanders

Carolina trifft mit Arbeit und Spielwitz

Andrei Svechkov (6., im Powerplay) und Jordan Martinook (9.) hatten die Hausherren früh mit 2:0 in Führung gebracht. Diese bauten Tyson Jost (32.) und Sebastian Aho (40.) im zweiten Drittel aus.

Josts Treffer resultierte aus einem zermürbenden Forechecking, auf das der Torschütze ganz besonders stolz ist. „Das ist ein großer Teil meines Spiels: Ins Forechecking gehen, Puckverluste provozieren und Chaos stiften“, so Jost. „Das macht mein Spiel aus, und ich habe das Gefühl, dass ich das gut kann. Es ist schön, wenn ich dafür belohnt werde.“

Eine Mischung aus Präzision und Spielwitz war das 4:0, bei dem Aho vor dem Tor einen feinen Doppelpass mit Eric Robinson spielte, ehe er den Puck über die Linie drückte.

„In den letzten zwei Spielen haben wir insgesamt ziemlich gut ausgesehen. Wir haben unser Spiel auf ein höheres Niveau gehoben“, befand Aho. „Wir sind aber nie zufrieden: Auch nach einem großartigen Spiel wollen wir uns weiter verbessern. Unsere Einstellung ist, keine Chancen zuzulassen. Wir wollen den Gegner abriegeln und auf unsere eigenen Möglichkeiten warten.“

NYI@CAR: Aho spielt einen Doppelpass mit Robinson und trifft

Das Bollwerk

Die Hurricanes sind in dieser Saison ein Meister darin, ihre Gegner zu limitieren: Carolina lässt im Schnitt gerade einmal 25,4 gegnerische Torschüsse pro Partie zu. Nur die Los Angeles Kings kommen mit 24,7 auf einen besseren Wert.

Das Geheimnis ist eine gute Team-Defensive zu der auch die Stürmer beitragen, indem sie vorne aggressiv forechecken und gleichzeitig mit hohem Laufeinsatz mit nach hinten arbeiten. Kurios: Durch diese emsige Arbeit kann sich Carolina sogar leisten, ligaweit die wenigsten Schüsse zu blocken (341 Blocks, im Schnitt 10,9 geblockte Schüsse pro Spiel), denn: Sie lassen Schüsse gar nicht erst zu.

Das belegt eine Schussversuch-Differenz von +533. Die Hurricanes haben hier mit großem Abstand den besten Wert in der NHL. Die Florida Panthers folgen mit +268 auf Rang zwei.

„Wir haben gegen ein Team gespielt, dass sehr hart rund um das eigene Tor arbeitet. Sie waren besser als wir“, musste Islanders-Trainer Patrick Roy eingestehen. „Wir haben da draußen ein paar gute Dinge gemacht und mehr Schüsse als sie abgegeben (32:29), was in dieser Halle ziemlich schwierig ist.“

Hurricanes setzten schon fünf verschiedene Goalies ein

Besonders beachtlich ist die Defensivleistung der Hurricanes angesichts der angespannten Torhüter-Situation: Der eigentliche Starter Frederik Andersen fehlt seit dem 26. Oktober verletzt und bestritt in der gesamten Saison 2024/25 nur vier Spiele.

Aufgrund von weiteren Verletzungen musste Brind’Amour bereits fünf verschiedene Goalies einsetzen. Neben Andersen und Kotchetkov mussten auch schon Spencer Martin, Dustin Tokarski und Yaniv Perets ran.

Trotzdem kassiert Carolina im Schnitt gerade einmal 2,77 Gegentore/Spiel und zählt zu den unbequemsten Mannschaften der Liga.

Die Hurricanes (20-10-1) sind Dritter in der Metropolitan Division und haben acht Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge geht es für Carolina nun auf einen Vier-Spiele-Roadtrip zu den Washington Capitals (Freitag, 7 p.m. ET; Samstag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv), New York Rangers, Nashville Predators und New Jersey Devils.

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