Die Montreal Canadiens haben am Dienstagabend im Bell Centre mit 6:1 gegen die Buffalo Sabres gewonnen. Befeuert wurde Montreal von Patrik Laine, der mit einem Dreierpack im Powerplay seinen elften NHL-Hattrick perfekt machte. Bei Buffalo weitet sich eine handfeste Krise nach elf Niederlagen in Folge dagegen weiter aus.

„Lainen los“: Patrik entfesselt im Powerplay

„Es ist immer schön, wenn du einen Hattrick schießt“, sagte Laine. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Fans noch lauter werden würden als bei meinem ersten Tor hier. Ich wurde aber eines Besseren belehrt. Es waren so viele Kappen, was mir aufgrund der Kosten schon wieder für die Fans leidtut.“

Gleich dreimal war der Rechtsschütze mit Schlagschuss-Direktabnahmen aus dem linken Faceoff-Kreis erfolgreich: Zweimal traf der 26-jährige Finne bei 5-gegen-4 fulminant ins Torwarteck (7., 50.), einmal bei 5-gegen-3 ins lange Eck (51.).

„Er hat den Goalie richtig gut in die Schranken gewiesen. Ich glaube, er ist zweimal aufs kurze Eck gegangen und hat ihn dann noch einmal im langen Eck erwischt. Er ist schwer zu stoppen, denn er kann aus jeder Lage schießen“, gab Montreals Kapitän Nick Suzuki über den Scharfschützen zu Protokoll.

Laine (elf) überholte Mikko Rantanen (zehn) für die drittmeisten Hattricks von Finnen in der NHL. Mehr schafften nur die beiden Hall-of-Famer Jari Kurri (23) und Teemu Selanne (22). Er ist auch der achte aktive Spieler, der für drei verschiedene Teams einen Dreierpack erzielen konnte (Winnipeg Jets, Columbus Blue Jackets, Canadiens). Dieses Kunststück gelang sonst noch David Perron (STL, EDM, DET), Jordan Eberle (EDM, SEA, NYI), Kyle Palmieri (ANA, NJD, NYI), Ryan O’Reilly (STL, NSH, TOR), Tyler Toffoli (LAK, NJD, MTL), Frank Vatrano (ANA, FLA, BOS) und Artemi Panarin (NYR, CBJ, CHI).

„Es waren tolle Pässe dabei. Meine Teamkollegen haben mich gut gefunden. Ich musste mich nur freilaufen. Jeder von uns kann passen und schießen. Ich musste die Dinger nur noch reinmachen“, sagte Laine zu seinem Powerplay-Schaulaufen. „Bei 5-gegen-3 ist es etwas anderes, denn es gibt viel Platz auf dem Eis. Wenn man so eine Powerplay-Formation wie wir hat und über eine Minute 5-gegen-3 spielen kann, dann sollte es ein automatisches Tor sein.“

BUF@MTL: Laine gelingt Hattrick mit drei Powerplay-Toren

Katapult nach Comeback: Laine jagt die Top-Powerplayer

Laine kommt seit seinem Comeback auf sechs Tore, alle davon passierten in Überzahl. Er katapultierte sich damit direkt unter die Top 12 der besten Powerplay-Torjäger der Liga - bei gerade einmal sieben Spielen.

Diese Liste wird angeführt von Brayden Point (elf in 25 Spielen für die Tampa Bay Lightning), Brady Tkachuk (acht in 31 Spielen für die Ottawa Senators) und Andrei Svechkov (acht in 31 Spielen für die Carolina Hurricanes).

„Wenn du die Tore abziehst, dann hatte ich schon eine Million bessere Spiele, in denen ich nicht getroffen habe“, gab sich Laine ganz selbstkritisch. „Im Powerplay gehen die Dinger rein, aber abgesehen davon war meine Leistung ziemlich durchschnittlich heute, auch wenn es gereicht hat.“

Es war der 100. Hattrick im Kalenderjahr 2024. Im dritten Kalenderjahr in Folge gab es eine dreistellige Anzahl an Dreierpacks (2022: 117; 2023: 108). Eine längere Ära gab es nur zwischen 1980 und 1986 mit sieben Jahren in Folge.

Hutson legt zweimal auf - Traumtor von Slafkovsky

Montreals weitere Tore erzielten Joel Armia (1.), Juraj Slafkovsky (26.) und Josh Anderson (60.). Torwart Sam Montembeault zeigte 20 Saves (95,2 Prozent Fangquote). Verteidiger Lane Hutson gab zwei Assists (0-2-2) und kommt damit auf 22 Scorerpunkte (1-21-22) in 31 Spielen. Er ist der zweitschnellste Rookie der Canadiens, der die Marke von 20 Assists erreichen konnte. Flotter war nur Chris Chelios, der seine 20. Vorlage in seinem 30. Spiel der Saison 1984/85 erreichte.

Ein echter Hingucker war das 3:1 durch Slafkovsky, der von hinter der Torlinie traf. „Das war eine schöne Aktion von ihm, er hat den Torhüter gut gelesen und ihn reingehauen“, sagte Suzuki über Slafkovsky. „Er hat hart gearbeitet, kommt jeden Tag ans Eis, um sich zu verbessern und trainiert gewisse Dinge immer und immer wieder. Ich bin froh, dass er sich dafür belohnen konnte.“

Montreal (12-16-3) ist Siebter in der Atlantic Division und hat sieben Zähler Rückstand auf den letzten Wildcard-Platz in der Eastern Conference.

Sabres in der Krise

Ganz anders war die Stimmung im Lager der Sabres, die die elfte Niederlage in Folge hinnehmen mussten (0-8-3).

Den Ehrentreffer erzielte Dylan Cozens. Vorbereitet wurde dieser vom deutschen Flügelstürmer JJ Peterka (0-1-1; 17:55 Minuten Eiszeit). Auf die Verliererstraße geriet Buffalo aber bereits mit dem ersten gegnerischen Torschuss nach gerade einmal 19 Sekunden.

„Das hat sie direkt von Anfang an beflügelt und uns nicht ins Spiel kommen lassen“, meinte Buffalos Trainer Lindy Ruff, der sich vor der Partie selbst in die Pflicht genommen hatte, eine Wende zum Guten herbeizuführen.

„Jeder Einzelne von uns muss in den Spiegel schauen. Wir müssen uns neu sammeln“, forderte Stürmer Ryan McLeod. „Ich denke, es ist noch viel von dieser Saison übrig, und wir sind noch nicht abgeschlagen. Wir müssen jetzt einfach einen Weg finden, das nächste Spiel zu gewinnen.“

Buffalo (11-17-4) ist Schlusslicht in der Atlantic Division und hat acht Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz im Osten.

„Ich weiß wirklich nicht, woran es lag“, zeigte sich Verteidiger Connor Clifton ratlos. „Wir hatten nicht die Beine, kein Aufbäumen, keine Energie. Nach dem Meeting gestern dachte ich zumindest, dass wir unsere Beine bewegen und mit Energie spielen würden.“

Sabres-Eigner Terry Pegula kam vor dem Spiel eingeflogen, um mit der Mannschaft zu sprechen. Eine entsprechende Reaktion aber blieb aus.

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