Germany World Cup Of Hockey

International Ice ist die wöchentliche Serie von NHL.com/de mit Themen, die über das aktuelle Geschehen in der NHL hinausgehen und den Blick schwerpunktmäßig auf Spieler, Klubs und Nationalteams in Europa richten.

In dieser Ausgabe: Deutschland bewirbt sich um die Austragung der IIHF WM 2027
Deutschland könnte in vier Jahren zum dritten Mal seit der Jahrtausendwende zum alleinigen Schauplatz einer Eishockey-Weltmeisterschaft werden. Wie der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Mittwoch bekanntgab, wurden die offiziellen Bewerbungsunterlagen für die Ausrichtung der IIHF WM 2027 fristgerecht beim Weltverband in Zürich eingereicht. Der einzig verbliebene Konkurrent des DEB ist Kasachstan, nachdem Norwegen seine Ambitionen auf die Austragung vor Kurzem aufgegeben hat. Die Entscheidung, wer den Zuschlag bekommt, fällt am 27. Mai.
In dem von der internationalen Eishockey-Föderation geforderten Bid Questionnaire übermittelte der DEB alle Informationen und Dokumente bezüglich der technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen. "Mit der Einreichung des Bid Questionnaire gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung unseres großen Ziels: der Ausrichtung der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland. Wir sind außerordentlich froh, in unserem Land über eine hervorragende Infrastruktur mit mehreren modernen Arenen zu verfügen", ließ DEB-Präsident Dr. Peter Merten in einer Pressemitteilung verlauten.

Germany World Championships 5-16

Für die aktuelle Projektphase habe sich der DEB bei einer Präsidiumssitzung für die Arenen in Düsseldorf, Köln, Mannheim und München als mögliche Spielstätten entschieden. "Die Vorauswahl wurde ausschließlich nach sachlichen Kriterien getroffen. Wir sind davon überzeugt, mit der finalen Auswahl der zwei Arenen die bestmögliche Bewerbung für Deutschland abzugeben. Ein Zuschlag wäre ein starkes Signal für unseren Verband und die Weiterentwicklung des deutschen Eishockeys", erläuterte der deutsche Verbandschef.
Mehr als zwei Wettkampfstätten im Gastgeberland sieht die IIHF bei der WM 2027 nicht vor. Bei der Vorauswahl folgte der DEB der Empfehlung des für das Ausschreibungsverfahren beauftragten Dienstleisters, der alle in Frage kommenden Orte hinsichtlich der Kernkriterien Arena, Infrastruktur, Wirtschaftlichkeit und Host City bewertete. Der Evaluierungsprozess zur endgültigen Benennung der Hallen wird laut DEB-Angaben rechtzeitig bis zur WM-Vergabe beim IIHF-Kongress im Mai abgeschlossen.
Im nun folgenden nächsten Schritt werden die zuständigen Personen und Komitees der IIHF die eingereichten Unterlagen prüfen. Ein erster Besuch von IIHF-Vertretern sowie eine Präsentation seitens des DEB in Zürich soll im Laufe des ersten Quartals 2023 erfolgen.
DEB-Generalsekretär Claus Gröbner hofft, dass die deutsche Bewerbung auf positive Resonanz bei den Entscheidungsträgern im Weltverband stößt. "Die letzten Wochen und Monate waren sehr intensiv. Dennoch ist das Rennen um die Vergabe noch offen. Wir werden unser Bestes geben, da die WM eine große Chance für das gesamte Eishockey, vielmehr aber noch ein Leuchtturm-Projekt für Deutschland wäre", sagte er und bedankte sich ausdrücklich für die Arbeit des WM-Projektteams.

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Seit dem Jahr 2000 war Deutschland zweimal alleiniger Ausrichter einer WM. 2001 fand das Turnier in Nürnberg, Köln und Hannover statt, 2010 in Köln und Mannheim. 2017 war die Domstadt erneut Austragungsort, diesmal im Rahmen der gemeinsamen Bewerbung mit Frankreich, wo die Partien in Paris über die Bühne gingen.
Vor allem die WM 2010 bewies eindrucksvoll, welche Begeisterung eine Eishockey-WM in Deutschland entfachen kann. Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber und den USA in der Veltins-Arena von Gelsenkirchen war mit 77.803 Zuschauern ausverkauft. Die DEB-Auswahl behielt in dem dramatischen Aufeinandertreffen mit 2:1 n.V. die Oberhand. Dieser Erfolg wirkte als Initialzündung für die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp. Über Platz zwei in der Gruppenphase und Rang drei in der Zwischenrunde qualifizierte sich das Team fürs Viertelfinale. Dort schaltete Deutschland die Schweiz mit 1:0 aus.
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Im Halbfinale gegen Russland sah es zeitweise nach einer Sensation aus. Marcel Goc brachte Deutschland mit 1:0 in Führung. Doch am Ende setzte sich der Favorit noch mit 2:1 durch. Im Spiel um den dritten Platz verlor die Nationalmannschaft mit 1:3 gegen Schweden. Dennoch stand am Ende die beste WM-Platzierung einer DEB-Vertretung seit dem Gewinn der Silbermedaille 1953 zu Buche.
Die Lanxess Arena in Köln und die SAP-Arena in Mannheim, wo alle Begegnungen mit Ausnahme des Eröffnungsspiels stattfanden, erwiesen sich als stimmungsvolle Spielorte. Insgesamt kamen 548.768 Besucher zu den WM-Spielen, was einem Durchschnitt von 9.799 Fans pro Begegnung entsprach.