Die Edmonton Oilers hadern zurecht mit ihrem Saisonstart. Fünf von 14 möglichen Punkten (2-4-1) in den ersten sieben Spielen entsprechen nicht dem Selbstverständnis eines Teams, das im Stanley Cup Finale stand. Am Freitag konnte das Team der Superstars Leon Draisaitl und Connor McDavid jedoch Selbstvertrauen tanken. Im letzten Heimspiel vor einer Serie von vier Auswärtsspielen lieferten die Oilers ihr bestes Spiel der Saison. Beim 4:0 im Rogers Place hatten die Pittsburgh Penguins keine Chance.

„Ich finde, wir haben vieles besser gemacht“, zeigte sich Edmontons Trainer Kris Knoblauch zufrieden. „Das fing mit unserem Stellungsspiel in der Abwehr an. Wir haben nicht viel zugelassen. Wir haben früh im Spiel wenig Zeit in der Defensive verbracht. So konnten wir mehr Zeit im Angriff verbringen. Mir hat gefallen, wie wir Druck gemacht haben. Wir waren druckvoll, und wir waren schnell.“

Dominante Offensive schlägt zu

Edmonton ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, wer der Herr im Haus war. Alleine im ersten Drittel gaben sie mit 19:5 Torschüssen klar den Takt an. Insgesamt gaben sie bis Spielende 50 Schüsse auf das Tor der Penguins ab.

„Um ehrlich zu sein, hatte ich in der ersten Hälfte nicht viel zu tun und konnte nur bewundern, wie stark ihr Torwart war“, zeigte sich Oilers-Torwart Stuart Skinner beeindruckt. „Er war unglaublich. Er hat sich so gut bewegt und unglaubliche Saves gemacht. Respekt davor, wie gut er war und wie sehr er gekämpft hat.“

Pittsburghs Rookie-Torwart Joel Blomqvist schlug sich lange tapfer. Nach genau 33 Minuten musste er sich aber doch geschlagen geben. Leon Draisaitl schloss einen Konter mit einem perfekten Schuss aus dem rechten Bullykreis zum 1:0 ab.

PIT@EDM: Draisaitl erzielt im zweiten Drittel das 1:0

Die Belagerung ging weiter, und Evan Bouchard sorgte noch vor der zweiten Drittelpause für das 2:0. Nur 16 Sekunden nach der Pause traf Ryan Nugent-Hopkins zum 3:0. Mattias Ekholm nutzte ein Powerplay nach 47 Minuten zum Endstand. Neuzugang Viktor Arvidsson bereitete drei der vier Tore vor.

Die Spielweise mit einer Vielzahl an Torschüssen ist für die Oilers nichts Neues. Mit 34,6 Torschüssen pro Spiel belegen sie Platz zwei in der NHL. Die Effizienz war bisher aber ein Problem. Mit den vier Toren vom Freitag verbesserten sie ihre Ausbeute auf 2,25 Tore pro Spiel, was immer noch der zweitschlechteste Wert der Liga ist.

„Wenn man so spielt, trägt das früher oder später auch Früchte“, erklärte Ekholm. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Puck rein geht. Am Ende ist genau das passiert. Wir müssen einfach nur so weiter machen.“

Das Spiel gegen die Penguins macht Hoffnung darauf, dass die Oilers wieder in der gewohnten Form auflaufen können. Vergangene Saison stellte Edmonton mit 3,56 Toren pro Spiel die viertbeste Offensive der Liga.

Skinner in Bestform

Genau wie der Angriff der Oilers, präsentierten sich auch die Abwehr und der Torhüter der Oilers bisher nicht von ihrer besten Seite. Doch auch das änderte sich gegen Pittsburgh. Skinner hatte in seinen ersten fünf Spielen der Saison eine Fangquote von 86,6 Prozent und einen Gegentorschnitt von 3,74 Toren pro Spiel.

Am Freitag lief er aber zur Höchstform auf und war unüberwindbar. Er hielt alle 27 Schüsse der Penguins. Selbst in den beiden Unterzahlsituationen der Oilers ließ er nichts anbrennen. So verdiente er sich den fünften Shutout seiner NHL-Karriere.

PIT@EDM: Skinner holt gegen Penguins mit 27 Saves Shutout

„In unserer letzten Unterzahl hatten sie eine Top-Chance, und Stu hat eine starke Parade geliefert“, lobte Knoblauch. „Den Shutout haben wir uns verdient. Für Stu war das sicherlich eins seiner einfacheren Spiele, aber er hatte einige wichtige Saves.“

Chance zur Wiedergutmachung bei Auswärtsserie

Für Draisaitl und seine Kollegen ist der überzeugende Auftritt eine Chance auf einen Neustart. Nun steht eine Serie von vier Auswärtsspielen in Folge an. Die erste Partie findet am Sonntag bei den Detroit Red Wings statt. Am Tag darauf geht es schon bei den Columbus Blue Jackets weiter. Am Donnerstag folgt das Duell mit Roman Josi und den Nashville Predators, und den Abschluss bildet am Sonntag den 3. November das Spiel gegen die Calgary Flames.

Gelingt es den Oilers, Schwung aus dem Sieg mitzunehmen, können sie während dieser vier Spiele viel Boden gutmachen. Die Flames sind aktuell eins der erfolgreichsten Teams der Liga, doch im Derby gelten bekanntlich andere Regeln. Die restlichen Gegner sind ihren Leistungen in dieser Saison nach schlagbar.

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