NSH Roman Josi

David Aebischer war ein Pionier für das Schweizer Eishockey. Er war der Erste seines Landes, der sich in der NHL durchsetzen und im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche als Backup-Torhüter von Patrick Roy den Stanley Cup gewinnen konnte. Der heutige Torhüter-Trainer beim HC Fribourg-Gottéron wird in einer regelmäßigen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die zweite Ausgabe 2024/25:

Die siebte Woche der NHL-Saison 2024/25 ist angebrochen und das Tabellenbild zeichnet sich langsam klarer, auch wenn das Geschehen immer noch dicht gedrängt ist. Die Winnipeg Jets kamen mit Vollgas aus den Startlöchern und mussten nach ihrem historischen Rekord mit 15 Siegen in 16 Spielen zum Saisonauftakt zuletzt mit zwei Niederlagen etwas an Federn lassen. Früher oder später mussten sie ja mal verlieren, doch mit 32 Punkten haben sie immerhin schon gut ein Drittel, der wahrscheinlich für den Einzug in die Stanley Cup Playoffs benötigten Punkte geholt. Das ist schon ein gutes Polster, das ihnen keiner mehr nehmen kann. Sie sind ein Team, das offensichtlich sehr gut funktioniert und auch die knappen Spiele für sich entscheiden kann.

Nino Niederreiter hat vor zwei Wochen in einem Interview hier gesagt, dass man die Welle reiten muss, solange es geht. Da hat er sicher recht. Sie haben den großen Vorteil, dass sie durch ihr erarbeitetes Punktepolster befreiter aufspielen können, als wenn man ständig dem Geschehen hinterherrennt. Die Jets haben sich dadurch bereits jetzt eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen, um die Playoffs zu erreichen und ich gehe davon aus, dass sie das auch schaffen werden.

Erfreulich aus Schweizer Sicht ist, dass Roman Josi am Sonntag seinen 700. NHL-Punkt verbuchen konnte und mit dieser Marke zu den sieben besten in Europa geborenen NHL-Verteidigern aller Zeiten zählt. Es ist super, dass er als Schweizer dort in die Phalanx der Russen und Schweden stoßen kann. Der Saisonstart seiner Nashville Predators war sicher nicht wie sie sich das vorgestellt haben. Aber nichtsdestotrotz sind 700. Punkte in dieser Liga für einen Verteidiger eine tolle Marke und er hat sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Es geht auf die 800 zu.

NSH@VAN: Josi sorgt für die Führung und erreicht Meilenstein im 2. Drittel

Die Predators benötigen unbedingt eine Siegesserie, um sich in der Tabelle nach vorne zu arbeiten. Von den letzten zehn Spielen haben sie nur drei gewinnen können. Das ist sicher zu wenig, um in die Playoffs zu kommen. In Nashville ist eine Steigerung nötig, denn die Zeit rennt ihnen sonst so langsam davon.

Gut stehen die New Jersey Devils da und haben sich eine gute Grundlage geschaffen. Nico Hischier hat in den vergangenen Wochen im Vergleich zum Saisonbeginn bei den Toren etwas nachgelassen, aber er ist unglaublich präsent auf dem Eis, ein Spielmacher par Exzellenz. Er leistet als Kapitän dieser Mannschaft seinen Beitrag zum Erfolg, genauso wie die anderen beiden Schweizer Jonas Siegenthaler und Timo Meier.

Wobei es bei Timo besser laufen könnte. Nach einem guten Anfang steht er bei nur einem Tor in sechs und drei Toren in zwölf Spielen. Man kann sicher wieder ein bisschen mehr Ovechkin-Gene von ihm erwarten, insbesondere bei der Torgefahr. Aber er hat auch noch Zeit, um diese Statistik aufzubessern.

Alex Ovechkin hat sich am Montag leider verletzt. Wir müssen sehen, wie lange er jetzt ausfällt, aber es ist schon schade für ihn, weil er mit sieben Toren in fünf Spielen gut drauf war. Der Torrekord von Wayne Gretzky rückt für ihn immer näher und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er ihn schon in dieser Saison holen kann. Er ist wieder eine Tormaschine, wie zu seinen besten Zeiten. Der nahe Rekord sorgt dafür, dass er in jedem Spiel mit einer zusätzlichen Motivation spielt. Das ist gut für ihn, aber auch für die Washington Capitals. Es macht ihn noch gefährlicher.

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