Mit fünf Toren im dritten Drittel erzwang Österreich die Verlängerung gegen Kanada und sicherte sich bei der 6:7-Niederlage einen Punkt. In den restlichen Spielen gab es Shutouts für Norwegen gegen Dänemark und für Lettland gegen Kasachstan. Frankreich holte sich gegen Polen mit 4:2 seinen ersten Sieg des Turniers.
Kanada – Österreich 7:6 n.V.
Wer dieses Spiel sah, erlebte österreichische Eishockey-Geschichte. Österreich holte gegen Kanada im dritten Drittel einen 1:6-Rückstand auf und ergatterte bei der 6:7-Niederlage nach Verlängerung einen unerwarteten Punkt. Der österreichische Torwart David Madlener hielt am Ende 42 Schüsse, während sein kanadischer Gegenüber Jordan Binnington nur auf 15 Saves kam. Dominic Zwerger (1 Tor, 2 Assists) und Peter Schneider (2 Tore, 1 Assist) glänzten mit jeweils drei Punkten.
Die haushohen Favoriten aus Kanada starteten erwartet dominant in die Partie. Dylan Cozens (7.) und Kaiden Guhle (10.) sorgten für die frühe Führung, ehe Benjamin Nissner nach einem Schuss von Mario Huber den hinter Binnington liegenden Puck zum Anschluss abstaubte (11.). Danach spielte aber lange fast nur noch Kanada. Bowen Byram traf glücklich zum 3:1 (14.) Jared McCann (23.), Connor Bedard (30.) und Pierre-Luc Dubois (38.) sorgten im zweiten Drittel für die vermeintliche Vorentscheidung.
Das dritte Drittel begannen die Österreicher aber mit einem frühen Tor. Schneider startete mit Benjamin Baumgartner zum Angriff durch, legte auf Baumgartner in die Mitte ab und der schloss direkt ab (44.). Der nächste Streich folgte schon 54 Sekunden später und wieder hatte Schneider seine Finger im Spiel. An der kanadischen Linie legte er auf Zwerger ab und positionierte sich neben dem Tor, während Zwerger mit dem Puck in den Slot ging. Er passte zu Schneider und der zog direkt aus spitzem Winkel ab und verkürzte auf 3:6 (45.).
Beide Mannschaften wirkten wie ausgetauscht und Österreich spielte plötzlich nicht nur auf Augenhöhe mit, sondern setzte die Kanadier richtig unter Druck. Daher war Zwergers Treffer durch einen Schlagschuss zum 4:6 in der 51. Minute absolut verdient. Österreich hatte zuvor noch nie bei einer WM auch nur drei Tore gegen Kanada erzielt.
Österreich brachte Kanada immer mehr in Bedrängnis, Madlener hielt hinten seinen Kasten sauber und Schneider setzte im Angriff seine Glanzleistungen fort. In der 56. Minute tauchte er alleine vor Binnington auf und zog mit viel Geduld um ihn herum und netzte zum Anschluss ein.
In der letzten Minute schrieb Österreichs einziger NHL-Star Marco Rossi (Minnesota Wild) dann WM-Geschichte, als er tief im kanadischen Drittel an die Scheibe kam, vor das Tor zog und per Rückhand das 6:6 erzielte und die Verlängerung erzwang.
In der Verlängerung brachte John Tavares allerdings nach nur 15 Sekunden die Entscheidung.
Beide Mannschaften haben einen Tag Pause, ehe Österreich am Donnerstag um 16:20 Uhr gegen Finnland antritt und Kanada um 20:20 Uhr auf Norwegen trifft.