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Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tete-a-Tete" ein exklusives Interview mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL zu Themen auf und abseits des Eises präsentieren.
In dieser Ausgabe: Kevin Fiala von den Minnesota Wild.

Bei der NHL Trade Deadline am 25. Februar hat Kevin Fiala das Liga-Business von einer ganz speziellen Seite kennengelernt. Am späten Vormittag nahm er noch am Morning Skate der Nashville Predators teil und bereitete sich auf das bevorstehende Abendspiel gegen die Edmonton Oilers vor. Doch zu einem weiteren Einsatz des 22 Jahre alten Schweizers im Trikot mit dem markanten Säbelzahntiger sollte es nicht mehr kommen. Im Anschluss an die Übungseinheit in der Bridgestone Arena erhielt Fiala die Nachricht, dass er seinen Platz in der Kabine räumen muss. Das Management hatte sich wenige Stunden vor Schluss der Wechselfrist dazu entschieden, ihn im Tausch für Mikael Granlund an die Minnesota Wild abzugeben.
Viereinhalb Jahre währte das Kapitel Nashville für den gebürtigen St. Galler. Die Predators hatten ihn beim NHL Draft 2014 in der ersten Runde an Gesamtposition 11 ausgewählt. Für den Stanley-Cup-Finalisten des Jahres 2017 bestritt Fiala seit seinem Debüt 2014/15 insgesamt 204 Hauptrunden-Spiele und sammelte 97 Scorerpunkte (45 Tore, 52 Vorlagen). In der laufenden Saison bestritt er 64 Partien für die Predators. Dabei schoss er zehn Tore und bereitete 22 Treffer vor.

MIN@NSH: Fiala gleicht nach Bully aus

Der Spielplan wollte es, dass es für Fiala ein schnelles Wiedersehen mit den ehemaligen Teamkollegen gab. Bereits in der Woche nach dem Tauschgeschäft standen sich die Predators und die Wild gleich in zwei Duellen gegenüber, zunächst in Minnesota und anschließend in Nashville. Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte legte der Flügelstürmer einen bemerkenswerten Auftritt hin und glänzte mit einem Doppelpack. Es waren seine ersten beiden Treffer im Dress der Wild.
NHL.com/de hatte die Gelegenheit, unmittelbar vor und kurz nach dem Wechsel mit dem Angreifer zu sprechen. Beide Interviews sind nachfolgend im Zusammenhang dokumentiert.
Wie fällt dein Fazit nach zwei Dritteln der Saison aus. Bist du persönlich zufrieden mit dem, was du erreicht hast?
Nicht ganz. Aber wir haben ja noch ein paar Spiele bis zum Ende der regulären Saison und mit den Playoffs steht die wichtigste Phase noch bevor. Ich hoffe, dass ich noch zulegen kann.
Ähnliches: [Fiala schnürt Doppelpack an alter Wirkungsstätte]
Was genau lief nicht so, wie du es dir vorgestellt hast?
Mit den Toren, den Assists und den Punkten bin ich nicht ganz glücklich. Aber eine Saison besteht aus 82 Spielen. Im vergangenen Jahr erging es mir ganz ähnlich. Da hatte ich anfangs auch meine Probleme und habe mich dann gesteigert. Die verbleibende Saisonphase gehe ich jedenfalls voll motiviert an.
Die Predators haben zuletzt zwei Gesichter gezeigt. Gute Vorstellungen wechselten sich mit schwächeren ab. Wie erklärst du dir die fehlende Konstanz?
Ich finde das gar nicht so dramatisch. Ich denke, dass wir das rechtzeitig hinbekommen werden. Im vergangenen Jahr haben wir sehr viele Spiele gewonnen und waren deswegen mitunter gestresst, wenn wir mal verloren haben. Jetzt wissen wir, wie wir mit solchen Situationen umzugehen haben.
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Wie schätzt du die Konkurrenten in der Gruppe ein?
Alle Teams sind sehr stark. St. Louis hat die letzten Matches gut gespielt. Colorado kommt auch wieder. Sie hatten eine schlechte Phase. Aber jetzt laufen sie wieder zu alter Form auf, wie es aussieht. Winnipeg spielt wie im Vorjahr hervorragend. Die anderen Mannschaften in der Gruppe sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Wir müssen daher Gas geben und so viele Spiele wie möglich gewinnen.
Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass du getradet wurdest?
"Ich war zunächst einmal geschockt und vollkommen sprachlos. Ich konnte mit niemanden darüber reden und wollte einfach nur alleine sein."
Wie lange hat es gedauert bis du dich gefangen hast?
"Nicht lange. Ich habe gemerkt, dass es auch eine positive Seite gab. Ich konnte froh sein für die Chance, bei einem Team, das um die Playoffs kämpft, neu anzufangen. Es hätte schließlich schlimmer kommen können."

MIN@NSH: Fiala trifft bei Rückkehr nach Nashville

Wie wurdest du bei den Wild aufgenommen?
"Sehr gut. Alle sind sehr nett zu mir gewesen und haben es mir einfach gemacht, dort anzukommen."
War es ein Thema, dass mit Nino Niederreiter bis vor Kurzem ein Schweizer erfolgreich in Minnesota gespielt hat?
"Nein überhaupt nicht."
In den anstehenden Spielen gegen Nashville wirst du sicher besonders motiviert sein, oder?
"Wahrscheinlich schon, aber der Fokus liegt immer auf dem nächsten Spiel und dann sehen wir weiter."