Trainerwechsel bringt frischen Wind
Zu Weihnachten sah es für die Red Wings nicht gut aus. Mit 30 Punkten aus 34 Spielen lagen sie auf dem vorletzten Platz der Eastern Conference. Daher entließen sie Lalonde und machten Todd McLellan zum neuen Trainer. Das erwies sich als wichtiger Wendepunkt, nicht nur für das Team, sondern auch für Kasper. McLellan hatte größeres Vertrauen in seinen jungen Stürmer und machte ihn zum Center der ersten Reihe zwischen Lucas Raymond und Dylan Larkin, den beiden Spitzenstürmern der Red Wings.
Am 10. Januar fiel dann der Startschuss für Kaspers Erfolgsgeschichte. Bei einem 5:3-Sieg gegen die Chicago Blackhawks bereitete er das spielentscheidende 4:1 vor und sicherte den Erfolg später mit einem Empty-Netter ab. Bereits in der folgenden Partie baute Kasper auf sein starkes Spiel auf. Er leitete mit dem frühen 1:0 einen 6:2-Sieg gegen die Seattle Kraken ein und legte noch einen Assist nach.
Ein Österreicher in elitärer Gesellschaft
Seit der Beförderung in die erste Reihe und dem Sieg gegen Chicago präsentiert sich Kasper von einer ganz anderen Seite. Die zusätzliche Eiszeit, die torgefährlicheren Mitspieler und das neue Selbstvertrauen wirkten Wunder. Mittlerweile spielt er nicht mehr in der ersten Reihe, hat aber in der zweiten Reihe zwischen den Veteranen Patrick Kane und Alex DeBrincat weiterhin eine tragende Rolle.
In den vergangenen beiden Monaten gelangen dem Österreicher zwei Mal drei Punkte in einem Spiel. Das Zusammenspiel mit Kane und DeBrincat funktioniert ähnlich gut wie mit Larkin und Raymond. Kasper ergänzt die beiden schnellen und torgefährlichen Angreifer durch seine Präsenz vor dem Tor, schafft so Chancen für die Außenstürmer und steht bereit, um Schüsse abzufälschen und Abpraller zu verwerten.
In diesem Kalenderjahr lieferten nur wenige Rookies eine bessere Ausbeute als Kasper. Bis Silvester hatte er sieben Punkte (zwei Tore, fünf Assists) in 32 Spielen vorzuweisen. Seit Neujahr sammelte er in 33 Partien 21 Punkte (zwölf Tore, neun Assists). Nur drei Rookies, Lane Hutson, Macklin Celebrini und Will Smith, kamen in diesem Zeitraum auf mehr Zähler. Selbst das hoch angesehene Talent Matvei Michkov erzielte bei den Philadelphia Flyers nur genauso viele Punkte wie Kasper. Der junge Innsbrucker machte den Fans der Red Wings in den vergangenen Monaten Lust auf mehr und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Bichsel hat mit starker Konkurrenz zu kämpfen
Jeder Spieler möchte Teil einer guten und erfolgreichen Mannschaft sein. Für Rookies ist ein gut besetzter Kader aber ein Problem, da es umso schwieriger ist, eine Chance zu bekommen. Das erlebte der Schweizer Verteidiger Lian Bichsel diese Saison bei den Dallas Stars.
Dallas hat einen der am besten besetzten Kader der NHL und ist besonders für seine starke Abwehr bekannt. Daher musste Bichsel bis zum 12. Dezember warten, ehe er seine erste Gelegenheit bekam, sich zu beweisen. Als er endlich zu seinem ersten NHL-Spiel kam, fackelte der 20-jährige Abwehrspieler aber nicht lange und beeindruckte sein Team und Trainer Pete DeBoer. Es war ein schwacher Auftritt der Stars, die das Spiel mit 1:4 gegen die Nashville Predators verloren. Bichsel war einer der wenigen Lichtblicke und schoss das einzige Tor der Texaner. Vier Tage später erzielte er in seinem dritten Spiel das Siegtor bei einem 3:1 gegen die Washington Capitals.
Trotz guter Auftritte schickten die Stars Bichsel Ende Dezember wieder zurück in die American Hockey League. Bei der großen und fähigen Konkurrenz war schlicht kein Platz für den Rookie.