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In der zweiten Runder der Stanley Cup Playoffs 2024 kommt es zu zwei spannenden Serien in der Western Conference. Im Duell der beiden einzigen verbleibenden Mannschaften aus Kanada messen sich die Vancouver Canucks und die Edmonton Oilers. Hochklassiges Eishockey verspricht auch das Aufeinandertreffen von den Dallas Stars und der Colorado Avalanche.

Vancouver Canucks (1. Pacific Division) vs. Edmonton Oilers (2. Pacific Division)
Saison-Serie: 4-0

Mit den Vancouver Canucks (50-23-9, 109 Punkte) und den Edmonton Oilers (49-27-6; 104 Punkte) trifft sich das Beste, was die Pacific Division in der regulären Saison zu bieten hatte.

Vancouver setzte sich in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs mit 4-2 gegen die Nashville Predators durch und erwies sich dabei als widerstandsfähig. Immerhin verletzte sich erst Starter-Goalie Thatcher Demko (ein Spiel, 91,7 Prozent Fangquote), dann Backup Casey DeSmith (zwei Spiele, 91,1 Prozent Fangquote), sodass die eigentliche Nummer 3 Arturs Silovs (drei Spiele, 93,8 Prozent Fangquote) über sich hinauswachsen musste. Gegen offensivstarke Edmonton Oilers aber dürfte der Lette deutlich mehr zu tun bekommen. Stammkraft Demko wird nicht vor einem möglichen Western Conference Finale zurückerwartet.

Trotz dieser Ausfälle präsentierten sich die Canucks insbesondere in der Defensive sehr stabil. Im Schnitt 2,0 Gegentore pro Partie bedeuten die drittbeste Playoff-Abwehr. Hinzu kommt mit 90,9 Prozent auch das drittbeste Playoff-Penalty-Killing. In der Offensive (2,17 Tore/Spiel) ist dagegen noch reichlich Luft nach oben: Insbesondere Hauptrunden-Leistungsträger wie Elias Pettersson (0-3-3) oder Connor Garland (0-2-2) traten ein wenig in den Hintergrund. Auch von Offensivverteidiger Quinn Hughes (0-5-5) und Stürmer J.T. Miller (1-5-6) dürfte nun mehr erwartet werden. Der Schweizer Angreifer Pius Suter (2-0-2) ist einer von fünf Canucks-Spielern mit mindestens zwei Treffern.

VAN@NSH R1, Sp6: Suter nutzt die Vorlage von Boeser und bringt die Canucks in Führung

Edmonton machte in der ersten Runde kurzen Prozess mit den Los Angeles Kings und zog in nur fünf Spielen mit 4-1 weiter. Dabei wussten die Oilers sowohl in der Offensive (4,4 Tore/Spiel) als auch in der Defensive (2,6 Gegentore/Spiel) zu begeistern. Gar herausragend waren die Special Teams, die in dieser Serie zum „Gamechanger“ werden könnten: Edmonton stellt das beste Powerplay (45 Prozent Erfolgsquote) und ein perfektes Penalty Killing (100 Prozent) in den Playoffs 2024.

Bei den Oilers ist bislang keine Schwachstelle auszumachen. Sogar Torwart Stuart Skinner (2,62 Gegentore/Spiel, 91 Prozent Fangquote) erwies sich als sicherer Rückhalt. Mit zehn unterschiedlichen Torschützen wies Edmonton zudem Secondary Scoring nach. Insbesondere drei Stürmer sind kaum zu stoppen: Superstar Connor McDavid (1-11-12), der deutsche Center Leon Draisaitl (5-5-10) sowie Power Forward und Tormaschine Zach Hyman (7-1-8).

Doch Vorsicht! Die Oilers scheinen mit den Canucks so ihre Probleme zu haben: In der regulären Saison sweepte Vancouver die Saison-Serie (4-0) und feierte dabei zwei deutliche Siege (8:1, 6:2) auf Heim-Eis.

Dallas Stars (1. Central Division) vs. Colorado Avalanche (3. Central Division)
Saison-Serie: 1-3

Schon in der regulären Saison lieferten sich die Dallas Stars (52-21-9; 113 Punkte) und die Colorado Avalanche (50-25-7, 107 Punkte) ein enges Rennen in der Central Division. Nun kommt es zum Showdown in der zweiten Playoff-Runde.

Dallas setzte sich in einer Krimi-Serie in sieben Spielen gegen die Vegas Golden Knights durch (4-3) und warf damit den amtierenden Stanley Cup Champion aus dem Turnier. Dabei zeigten die Stars Comeback-Qualitäten und kamen nach einem 0-2-Rückstand zurück. Ihre Nerven sind in der K.o.-Phase also bereits durch ein Stahlbad gegangen. Dass Dallas gegen eine offensivstarke Mannschaft nur in einem Spiel mehr als drei Gegentore kassierte, spricht für eine grundsolide Defensive (2,29 Gegentore/Spiel). Torwart Jake Oettinger spielt überragend (1,95 Gegentore/Spiel, 92,5 Prozent Fangquote).

Steigerungspotenzial gibt es bei den Stars allerdings noch in der Offensive (2,29 Tore/Spiel), die noch nicht wirklich heiß lief. Selbst Schlüsselspieler wie Roope Hintz (1-0-1), Joe Pavelski (0-0-0) oder Matt Duchene (1-1-2) scorten kaum. Zudem wiegt der Ausfall von Mason Marchment (1-0-1) schwer. Umso wichtiger war für die Texaner, dass junge Spieler wie Wyatt Johnston (4-3-7) oder Jason Robertson (3-2-5) einsprangen und wichtige Tore erzielten.

VGK@DAL R1, Sp7: Johnston profitiert von einem Turnover und bringt Stars in Front

Die Avalanche bestach in der ersten Runde gegen die Winnipeg Jets (4-1) durch ihre Offensivpower, erzielte in jedem Spiel mindestens fünf Tore und gestaltete den Ausgang dieser Serie überraschend eindeutig. Mit 5,6 Toren/Spiel verfügt Colorado über das Powerhouse in den Playoffs 2024. Das Team aus Denver weiß acht Multi-Tore-Spieler und zwölf Multi-Punkte-Scorer in seinen Reihen. Insbesondere die Top-6-Reihen scheinen nicht zu stoppen: Die erste Linie um Valeri Nichushkin (7-0-7), Nathan MacKinnon (2-7-9) und Mikko Rantanen (2-7-9) bringt es kumuliert auf elf Tore und 25 Scorerpunkte. Die zweite Formation mit Artturi Lehkonen (5-3-8), Casey Mittelstadt (1-5-6) und Zach Parise (2-0-2) steht dem mit acht Treffern und 16 Punkten in fast nichts nach. Hinzu kommen torgefährliche Verteidiger wie Ausnahmespieler Cale Makar (2-7-9), Devon Toews (1-4-5), Josh Manson (2-3-5) und Samuel Girard (0-1-1). Kaum messbar ist das ungeheuerliche Tempo, was die Avalanche aufs Eis legt. In Drangphasen ist der Druck kaum auszuhalten, Angriffswelle für Angriffswelle rollt auf das gegnerische Tor zu. Dabei schaltet sich auch die Abwehr immer wieder mutig ins Offensivspiel mit ein. Durchschnittlich gab Colorado pro Spiel 37 Torschüsse ab – der Bestwert.

Spannend wird sein, wie die Avalanche-Defensive reagiert, wenn sie mehr gefordert wird. Bislang kassierte Colorado im Schnitt 3,0 Gegentore/Spiel. Torwart Alexandar Georgiev (89,7 Prozent Fangquote) muss sich weiter steigern.

Die Stars haben mit der Avalanche noch eine Rechnung offen. Immerhin gingen in der Hauptrunde drei von vier Spiele verloren (1-3).

WPG@COL R1, Sp3: MacKinnon sorgt in Überzahl für Ausgleich

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