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Die San Jose Sharks fiebern Samstag entgegen. Im Rahmen des Heimspiels gegen die Buffalo Sabres (8 p.m. ET; Sonntag, 2 Uhr MEZ; NHL.tv) nämlich wird Joe Thorntons Trikot mit der Nummer 19 unters Hallendach gezogen, was die größte Ehre für einen Hockey-Spieler bedeutet. Ein langjähriger Teamkollege Thorntons ist Timo Meier, der mittlerweile bei den New Jersey Devils spielt. Der Schweizer blickt auf die gemeinsame Zeit in der Bay Area zurück.

Thornton und Meier: 217 gemeinsame Spiele für San Jose

Meier wurde im NHL Draft 2015 in der 1. Runde an 9. Stelle von den Sharks ausgewählt und debütierte in der Saison 2016/17. Damals war auch Thornton im Kader. Beide Stürmer sollten bis 2020 noch vier Jahre und 217 Spiele zusammen absolvieren. Meier brachte es in dieser Zeit auf 127 Scorerpunkte (59-68-127), Thornton auf 134 Punkte (38-96-134).

„Er hatte einen großen Einfluss auf mich“, sagte Meier am Donnerstag. „Als ich als junger Spieler ankam, haben er und seine Frau mich gut aufgenommen und sehr geholfen. Er hat uns junge Spieler oft zum Essen eingeladen und dafür gesorgt, dass wir uns wohlfühlen. Er hat uns immer etwas beigebracht und gewusst, wie man das meiste aus uns herausholen kann. Er hat mich oft angetrieben, mir gezeigt, wie man sich vorbereitet und sich auf und neben dem Eis verhält. Ich hatte das Glück mit ihm oder Patrick Marleau spielen zu dürfen.“

Meier: „Er ist er selbst geblieben“

Während Thornton die Sharks im Sommer 2020 verließ, um vor seinem Karriereende 2022 noch zwei Jahre für die Toronto Maple Leafs und Florida Panthers aufzulaufen, vor der Trade-Deadline 2023 zu den New Jersey Devils transferiert, für die er bis heute die Schlittschuhe schnürt.

Thornton

Bis heute spricht der 28-jährige Power Forward aus Herisau in höchsten Tönen von seinem elftlängsten Mitspieler.

„Er ist er selbst geblieben. Er kam immer mit einem Lächeln hier an und hat es geliebt, Hockey zu spielen, Zeit mit den Jungs zu verbringen und einfach jedes Detail, ein Hockey-Profi zu sein“, so Meier. „Wenn man sieht, wie lange er gespielt hat, dann zeigt dir das an schlechten Tagen, dass es eine Ehre ist, in der besten Liga der Welt spielen zu dürfen.“

Verbindung in die Schweiz

Thornton hat eine enge Verbindung in die Schweiz: Während der Lockout-Saison 2004/05 lief er für den HC Davos auf (33 NLA-Spiele, 12-24-36) und wurde Schweizer Meister. In dieser Zeit lernte auch seine künftige Frau Tabea kennen und lieben.

„Ihn in Davos im Lockout spielen zu sehen, war unglaublich“, erinnert sich Meier. „Seine Frau ist ja von dort. Ich habe mich oft mit ihr unterhalten. Diese Verbindung hat definitiv geholfen.“

Für Thornton schloss sich der Kreis in der Covid-Saison 2020/21, als er noch einmal für zwölf Spiele nach Davos zurückkehrte (5-6-11), ehe er dem Ruf aus Toronto folgte.

Thornton

Die ultimative Ehre

Am Samstag wird dem 45-jährigen Kanadier die größte Ehre in diesem Sport zu Teil, wenn die Sharks sein Trikot mit der Nummer 19 unters Hallendach ziehen und in Zukunft nie wieder vergeben werden.

Die Feierlichkeiten haben bereits vor dem Haupt-Event begonnen. So wird es etwa am Freitag ein Legenden-Spiel mit langjährigen Gefährten wie Joe Pavelski und Ryane Clowe geben.

Thornton wurde im Jahr 1997 als First-Overall-Pick von den Boston Bruins ausgewählt und hinterließ als einer der besten Spielmacher aller Zeiten große Fußspuren. Über einen Blockbuster-Trade im Jahr 2005, der auch den Deutschen Marco Sturm umfasste, landete der Center in San Jose, wo er erst zum Kult-Spieler, dann zum Kapitän und schließlich zur Legende wurde. Thornton kommt in 24 NHL-Saisons auf 1714 Spiele (430-1109-1539), gewann die Art Ross (Top-Scorer) und Hart Trophy (wertvollster Spieler), nur ein Stanley Cup Sieg sollte ihm verwehrt bleiben. Der 1,93-Meter-Hüne mit dem markanten Bart gilt als einer der Top-Favoriten für die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame im Jahr 2025.