Tobias Abstreiter of Germany watches play from the bench during the game against Finland in the IIHF World Junior Championship on August 17, 2022 at Rogers Place in Edmonton, Alberta, Canada (Photo by Andy Devlin/ Getty Images)

Deutschland steht bei der anstehenden U20-Weltmeisterschaft 2025 im kanadischen Ottawa eine schwierige Aufgabe bevor. In der Gruppe A sind die USA (26. Dezember), Finnland (27. Dezember) und Kanada (29. Dezember) die ersten drei Gegner, ehe es abschließend zum Duell mit Lettland (30. Dezember) kommt. Bundestrainer Tobias Abstreiter sieht der Aufgabe dennoch zuversichtlich entgegen.

„Bei meiner ersten WM waren die Gruppengegner Russland, Tschechien, USA und Kanada. Von daher kann mich nichts mehr schocken“, sagt er lachend im Gespräch mit NHL.com/de. „Auf dem Level gibt es keine leichten Gegner. Wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist.“

Das Ziel ist der Verbleib in der Gruppe A

Was die deutsche U20-Nationalmannschaft bei diesem Turnier ausrichten kann? „Unser Ziel ist wie in den vergangenen Jahren der Verbleib in der Top-Division. Wir wollen uns weiterhin mit den besten Nationen messen“, sagt Abstreiter.

Mit Lettland hat Deutschland noch eine Rechnung offen. „Wir haben letztes Jahr ebenfalls gegen Lettland gespielt. Da haben wir unser schlechtestes Gruppenspiel absolviert“, erinnert der Bundestrainer. „Und genau da wollen wir die Hebel ansetzen, dass wir gegen die Letten ein besseres Spiel machen. Wir wollen uns von Spiel zu Spiel steigern und wichtige Erfahrungen sammeln.“

Deutsche Talente mit Draft-Potenzial

Mit Verteidiger Carlos Händel und Stürmer David Lewandowski gibt es zwei Spieler in der DEB-Auswahl, die sich große Hoffnungen im Hinblick auf den NHL Draft 2025 machen dürfen. Die WM bietet somit die Möglichkeit, sich vor den Scouts der NHL-Teams noch einmal in den Vordergrund zu spielen.

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„Carlos Händel hat sich im Verlauf der letzten und in der ersten Hälfte dieser Saison enorm gesteigert. Er ist stabiler und kräftiger geworden. Er hat bei seinen Entscheidungen auch mit der Scheibe dazugelernt und gute, wichtige Erfahrungen gesammelt. Er bringt für sein Alter schon sehr viel mit“, lobt Abstreiter.

„David Lewandowski hat die Saison in Düsseldorf begonnen und sieben Spiele in der DEL gemacht, ehe er nach Kanada wechselte. Jetzt spielt er in der Western Hockey League in Saskatoon. Er hat seine Qualitäten, was das Spiel mit dem Puck anbelangt. Aber auch im Defensivverhalten hat er dazugelernt. Das sind die Bereiche, die bereits gut sind, aber an denen er trotzdem weiterhin arbeiten muss.“

Es gibt bereits Spieler in der DEB-Auswahl, die von NHL-Teams beim Draft ausgewählt wurden. „Kevin Bicker, den die den Detroit Red Wings 2023 in der 5. Runde ausgewählt haben, ist aufgrund einer Verletzung leider nicht dabei“, bedauert Abstreiter. „Mit Norwin Panocha haben wir aber einen Spieler im Kader, der 2023 von den Buffalo Sabres in der 7. Runde gepickt wurde. Er war bereits letztes Jahr bei der WM dabei. Er ist ein Verteidiger, der hoffentlich mit seiner Erfahrung der Mannschaft die nötige Stabilität geben wird.“

Ein Sieg bei der WM vor einem Jahr

Bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr gewann Deutschland nur eines von vier Spielen und landete dadurch auf dem 5. und somit letzten Platz der Gruppe. Dennoch kann Abstreiter dieser Erfahrung auch etwas Positives abgewinnen. „Mit einem bisschen Abstand brachte die WM im letzten Jahr die Erkenntnis, dass wir doch zu den Top-Nationen etwas aufgeschlossen haben. Mit dem damaligen Jahrgang von 2004 konnten wir gut mithalten“, sagt er.

„Gegen die Finnen waren wir erfolgreich. Gegen Schweden haben wir das Spiel erst im dritten Drittel verloren. Auch gegen Kanada stand es Mitte des 3. Drittels noch 3:3. Es war sehr, sehr eng. Leider war im entscheidenden Spiel gegen Lettland die Tagesform nicht auf unserer Seite. Nun hoffen wir, dass wir das entscheidende Spiel gewinnen.“

Erkenntnisse aus den Testspielen

Die Testspiele brachten wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf die WM. Die beiden Partien gegen die Slowakei wurden mit 1:3 und 1:4 verloren. Danach allerdings folgte ein 4:0 gegen Kasachstan.

„Die ersten beiden Testspiele gegen die Slowakei waren für uns sehr interessant. Da sind uns Bereiche aufgefallen, in denen wir uns verbessern müssen. Aber wir haben auch gesehen, dass wir uns gute Chancen erspielen. Wir müssen allerdings noch effizienter werden. Ich denke, gegen Kasachstan haben wir uns in diesem Punkt bereits gesteigert. Aber wir wollen noch an unserer Konstanz arbeiten“, erläutert Abstreiter.

Der letzte Test findet am Montag gegen Schweden statt. „Das Spiel gegen die Schweden ist für uns ein super Test. Im letzten Vorbereitungsspiel wollen wir unsere bestmögliche Leistung zeigen, so dass wir mit einem guten Gefühl in die WM starten werden“, hebt der Bundestrainer hervor.

Vorfreude auf Heimstätte der Ottawa Senators

Dass die Spiele der Gruppe A im Canadian Tire Centre, der Heimstätte der Ottawa Senators, stattfinden, dürfte für die jungen Spieler, die vielfach von der NHL träumen, ein schöner Nebeneffekt sein. „Es wird mit Sicherheit einen Wow-Effekt geben, wenn wir das erste Mal in der Arena eintreffen“, sagt Abstreiter. „Bestimmt werden die Augen der Jungs sehr groß sein. Das wird bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Die Vorfreude auf den WM-Start ist groß.“

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