Die jüngste Ausgabe des Florida-Derbys zwischen den gastgebenden Tampa Bay Lightning und dem Titelverteidiger, den Florida Panthers, ging am Sonntag in der Amalie Arena mit 4:2 an die Gäste. Spielentscheidend war das Mitteldrittel, als die Panthers während eines Powerplays der Lightning gleich zwei Unterzahltore erzielten und aus dem 1:1 eine 3:1-Führung machten.

Panthers gelingen zwei Unterzahltreffer in einem Powerplay

A.J. Greer und Eetu Luostarinen gelangen die beiden Shorthander innerhalb von nur 42 Sekunden. Greer brachte die Panthers nach 10:28 Minuten des Mitteldrittels mit 2:1 in Führung, nachdem Verteidiger Uvis Balinskis wegen Behinderung von Nick Paul bestraft worden war. Greer eroberte dabei den Puck von Nikita Kucherov und traf in Unterzahl. Luostarinen erhöhte gut eine halbe Minute später auf 3:1, als er nach einem schnellen Konter erfolgreich war.

FLA@TBL: Luostarinen baut die Führung der Panthers aus

„Das 5-gegen-5-Spiel sollte bei diesen beiden Teams wahrscheinlich ziemlich ausgeglichen sein; sie sind beide stark und haben großartige Torhüter, sodass es schwierig ist, ein 5-gegen-5-Spiel zu generieren“, erklärte Floridas Trainer Paul Maurice. „Man erwartet nicht, dass die Unterzahl so dynamisch ist, aber so ist es bei uns schon das ganze Jahr über, und es ist nicht unbedingt ein Glückstag für uns“, erklärte er den Erfolg seiner Unterzahlformation.

Lightning-Trainer Cooper zollt dem Gegner Respekt

„Ich glaube, das war schon ihr zehntes Unterzahl-Tor in diesem Jahr, und ich glaube nicht, dass sie dafür betrügen. Es ist auch nicht so, dass wir blind nach vorne laufen. Es sind einfach gute Spieler, die das Spiel gut lesen können“, meinte Lightning-Coach Jon Cooper. „Ich habe über 900 Spiele in dieser Liga gecoacht, und ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, dass mein Team schon einmal zwei Shorties in einem Powerplay kassiert hat.“

Reinhart trifft doppelt für Florida

Auffälligster Akteur auf dem Eis war bei den Panthers Sam Reinhart, dem zwei Treffer gelangen und der entscheidend dazu beitrug, die Statistik seiner Mannschaft auf 22-11-2 auszubauen. Es war der vierte Sieg in Folge für Florida. Torhüter Spencer Knight konnte in Tampa 19 Schüsse abwehren. Panthers-Kapitän Aleksander Barkov verbuchte eine Vorlage zu Reinharts zweitem Tor und sammelte in den letzten elf Spielen beeindruckende 14 Punkte (sechs Tore, acht Vorlagen).

FLA@TBL: Reinhart mit einem Treffer in Überzahl

Siegesserie der Lightning reißt ausgerechnet im Derby

Auf der anderen Seite erzielten Nick Paul und Brayden Point die Tore für die Lightning (18-11-2). Deren Erfolgsserie von zuletzt vier Siegen endete jedoch unsanft gegen den Rivalen. Das konnte auch der starke Goalie Andrei Vasilevskiy mit seinen 22 Paraden nicht verhindern. „Sie haben uns heute Abend beim Powerplay und beim PK gefordert“, sagte Point. „Sie waren wirklich gut und haben die Linie gut gehalten. Ich dachte, dass es beim 5-gegen-5 ein enges Spiel war. Sie hatten ihre Chancen und wir hatten unsere Chancen.“ Kucherovs Serie von neun Spielen mit mindestens einem Punkt endete gegen Florida. Points Scoring-Streak setzte sich hingegen auf acht Spiele fort (sechs Tore, zwölf Vorlagen).

FLA@TBL: Vasilevskiy zeigt gleich drei herausragende Saves hintereinander

Tampa gleicht Rückstand noch vor Ende des Eröffnungsdrittel aus

Der Tag begann optimal für die Stanley Cup Champions des Jahres 2024. Reinhart brachte Florida in der 16. Minute durch ein Powerplay-Tor mit 1:0 in Führung, indem er den Puck nach einem Schuss von Aaron Ekblad an Vasilevskiy vorbeilenkte.

„Jedes Mal, wenn wir gegen sie spielen, scheint es ein Spiel wie dieses zu sein – es ist bis zum Schluss knapp“, analysierte Reinhart. „Je mehr Chancen man in solchen Spielen hat, desto besser wird es später laufen. Es ist also wichtig für das Selbstvertrauen, aus solchen Spielen als Sieger hervorzugehen.“

Paul glich das Spiel fünf Sekunden vor der ersten Drittelpause zum 1:1 aus (20.), nachdem Victor Hedman ihn mit einem Rückhandpass freispielte.

Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste im Mitteldrittel

Es folgte im zweiten Spielabschnitt der Doppelschlag in Unterzahl für die Panthers. „Es ist so ziemlich jeden Abend ein Spiel der Fehler. Wer weniger Fehler macht und wer seine Chancen besser nutzt, setzt sich meist durch“, gab Lightning-Verteidiger Ryan McDonagh zu Protokoll. „Es ist untypisch für uns, zwei Shorties bei derselben Strafe zu kassieren. Es ist, wie es ist. ... Morgen Abend werden wir besser sein.“

Tampas Drangphase im Schlussdrittel nicht belohnt

Point verkürzte in der 44. Minute noch einmal auf 2:3, doch mehr war für die Titelträger von 2020 und 2021 an diesem Sonntag nicht drin. „Wir haben uns nach diesem bitteren Mitteldrittel neu formiert und im dritten Abschnitt zurückgeschlagen. Ein Tor erzielt und einige weitere Chancen gehabt, die ihr Torwart leider zunichtemachte. Für mich war es dennoch ein wirklich gutes Eishockeyspiel. Wenn man mir gesagt hätte, dass wir Florida auf null 5-gegen-5-Tore beschränken würden ... ich hätte uns gute Chancen eingeräumt. Aber mit 0:3 gegen ihre Special Teams zu verlieren, ist schwer aufholbar“, beklagte Tampas Coach Cooper.

Da fiel es in seiner Kritik auch kaum ins Gewicht, dass die Panthers durch Reinharts zweiten Treffer des Tages 31 Sekunden vor Schluss noch ins verwaiste Tor trafen.

„Man hat es im dritten Drittel gesehen: Diese Jungs sind großartige Spieler“, zollte Floridas Goalie Knight den Lightning Respekt. „Man kann sich in einem Spiel gegen sie nie wohlfühlen, egal wie hoch man führt oder wie viel Zeit noch übrig ist, allein schon wegen des Offensivtalents, das sie haben. Es macht immer Spaß, gegen sie zu spielen, weil sie so talentiert sind. Und es ist eine wirklich gute Herausforderung, die uns besser macht.“

Nächstes Kräftemessen schon am heutigen Montag

Fans dürfen sich freuen, wenn die Florida-Rivalen am heutigen Montag (7 p.m. ET; Dienstag 1 Uhr MEZ; NHL.tv) zum direkten Rückspiel in der Amerant Bank Arena in Sunrise erneut aufeinandertreffen.

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