Tim Stützle #18 of the Ottawa Senators scores a goal in over time during their NHL game against the Vancouver Canucks at Rogers Arena on December 21, 2024 in Vancouver, British Columbia, Canada. Ottawa won 5-4 (Photo by Jeff Vinnick/NHLI via Getty Images)

Die Ottawa Senators befinden sich in bestechender Form und sorgen für Schlagzeilen in der NHL. Mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Vancouver Canucks am Samstag konnten sie ihren sechsten Sieg in Folge feiern. Es war eine dramatische Partie, die Jake Sanderson gerade mal 15 Sekunden nach Beginn der Overtime für sein Team entschied. Die aktuelle Siegesserie ist die längste aktive in der NHL und die längste für Ottawa seit der Saison 2016/17.

Vom Mittelmaß zur Spitzenleistung

Der Start in die Saison war für die Senators alles andere als berauschend. Mit einer Bilanz von 10-12-1 bis Ende November bewegte sich das Team im unteren Tabellenmittelfeld. Doch seit Dezember hat Ottawa das Blatt gewendet und spielt das bisher beste Eishockey der Saison. Nach einer Shootout-Niederlage gegen Anaheim am 1. Dezember folgten acht Siege aus neun Spielen, darunter die derzeitige Serie von sechs Siegen hintereinander.

Mit insgesamt 17 Punkten im Dezember führen die Senators die Liga in diesem Monat an. Die defensive Stabilität hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Nur 18 Gegentore in zehn Spielen (1,80 pro Spiel) sprechen eine deutliche Sprache. „Wir waren sehr widerstandsfähig. Es ging die ganze Zeit hin und her, aber wir haben einfach an uns geglaubt und den Job erledigt“, sagte Matchwinner Sanderson nach dem Spiel gegen Vancouver. „Wir haben einen langen Weg hinter uns. Vor zwei Monaten hätten wir in so einem Spiel vielleicht aufgegeben, aber jetzt zeigt sich die Reife unserer Mannschaft.“

Starke Torhüter-Leistungen als Schlüssel

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Senators ist die Leistung ihrer Torhüter. Linus Ullmark, der im Dezember acht Spiele bestritten hat, zeigte herausragende Paraden und erreichte eine Fangquote von beeindruckenden 95,9 Prozent. Er wird auch am Sonntag gegen die Edmonton Oilers im Tor erwartet.
Am Samstag hingegen bekam Leevi Merilainen, der erst sein drittes NHL-Spiel absolvierte, die Chance zwischen den Pfosten. Mit vier Gegentoren aus 25 Schüssen war seine Leistung solide, doch es war Sandersons Overtime-Treffer, der Merilainens ersten Karrieresieg perfekt machte. „Es ist schwer in Worte zu fassen. Es ist lange her, dass ich gespielt habe, und ich bin glücklich, meinen ersten Sieg geholt zu haben“, ließ der Schlussmann verlauten

Ein bemerkenswertes Detail: Merilainen ist erst der dritte finnische Torhüter in der Geschichte der Senators, der einen NHL-Sieg einfahren konnte. Vor ihm hatten das nur Jani Hurme und Joonas Korpisalo geschafft.

Offensivstars in Bestform

Auch in der Offensive läuft es für die Senators wie am Schnürchen. Shane Pinto, der zuvor in 19 Spielen torlos blieb, hat in den letzten fünf Partien fünf Treffer erzielt. „Man macht sich selbst Druck“, erklärte Pinto. „Ich bin ein wettbewerbsorientierter Mensch, ich will für mein Team etwas beitragen. Es ist großartig, jetzt erfolgreich zu sein, und ich hoffe, es geht so weiter.“

Jake Sanderson hat sich ebenfalls als Schüsselspieler etabliert. Sein Game-Winner in der Verlängerung gegen Vancouver war ein Paradebeispiel für seine Qualitäten. „Shane Pinto und Tim Stützle haben uns den Puckbesitz gesichert. Timmy hat dann Gegner auf sich gezogen und mich freigespielt“, beschrieb Sanderson die entscheidende Szene. „Es ging zu schnell für meine Hände, also habe ich den Puck einfach aufs Tor gebracht.“

OTT@VAN: Sanderson trifft durch die Schoner von Lankinen zum OT-Sieg

Die Reife einer jungen Mannschaft

Die momentane Siegesserie zeigt, wie weit die Senators als Team gekommen sind. Trainer und Spieler betonen immer wieder die mentale Stärke und die gestiegene Reife der Mannschaft. Das Team hat während der sechs Siege dreimal in der Verlängerung gewonnen und bewiesen, dass es auch in engen Spielen die Nerven behalten kann.

Besonders beeindruckend ist, dass die Senators auch in engen Spielen gegen Teams wie die Pittsburgh Penguins (3:2 am 14. Dezember) und die Calgary Flames (3:2 am 19. Dezember) die Oberhand behielt. Die Spieler zeigen sich zuversichtlich, dass der aktuelle Erfolg keine Eintagsfliege bleibt. „Wir haben das Gefühl, dass wir jeden schlagen können, wenn wir unser bestes Eishockey spielen“, sagte Pinto.

Geht die Serie weiter?

Die nächste Herausforderung, die Serie am Laufen zu halten, wartet für die Senators bereits am Sonntag (8 p.m. ET; Samstag, 2 Uhr MEZ; NHL.tv), wenn sie auswärts auf die Edmonton Oilers treffen. Edmonton wird hierbei mit zwei Siegen in Folge und einer 8-2-0-Bilanz aus den vergangenen zehn Partien ein wahrer Prüfstein.

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