Lundqvist_Rangers_waves

Mit Daniel Alfredsson, Roberto Luongo, Riikka Sallinen, Daniel und Henrik Sedin wurden am Montag fünf Akteure in die Hockey Hall of Fame aufgenommen, die durch ihre herausragenden Leistungen einen Platz in der ewigen Eishockey-Historie verdient haben. Nach den Hockey Hall of Fame Einführungsfeierlichkeiten 2022 gilt es bereits den Blick auf das kommende Jahr zu werfen. Maximal vier männlichen Eishockeyspielern wird die Ehre jedes Jahr zu Teil. In den vergangenen Jahren wurden auch die herausragenden Leistungen der weiblichen Eishockeyspielerinnen gewürdigt.

NHL.com/de gibt eine Einschätzung ab, welche Kandidaten 2023 Chancen haben, einen Platz in der Eishockey-Ruhmeshalle zu erhalten. Darunter befinden sich bekannte Namen, aber auch Außenseitern, die seit Jahren nicht berücksichtigt wurden.
Henrik Lundqvist
Er ist ohne Zweifel einer der besten Torhüter seiner Generation. Henrik Lundqvist absolvierte zwischen 2005/06 und 2019/20 887 NHL-Spiele sowie 130 Playoff-Partien. Alle Matches bestritt er im Dress der New York Rangers. Sein geplanter Ausflug zu den Washington Capitals 2020/21 scheiterte aus gesundheitlichen Gründen. Lundqvist wäre 2023 zum ersten Mal wählbar, nachdem die Frist von drei Jahren ohne Einsatz abgelaufen ist.
Lundqvist ist der NHL-Torhüter mit den sechstmeisten Siegen (459), den neuntmeisten Partien und den neuntmeisten Shutouts (64). Kein europäischer Torhüter konnte mehr Erfolge einfahren als er. Seine durchschnittliche Fangquote lag bei 91,8 Prozent und er musste im Schnitt 2,43 Gegentore pro Match hinnehmen. Seine herausragenden Leistungen wurden auch durch die Vezina Trophy 2011/12 sowie Top-Sechs-Platzierungen in dieser Kategorie in seinen ersten zehn NHL-Spielzeiten unterstrichen.
Unter den Akteuren, die zum ersten Mal auf der Kandidatenliste stehen, ist Lundqvist der vielversprechendste Kandidat. Neben seinen NHL-Erfolgen konnte er in seiner Karriere auch eine olympische Goldmedaille (2006), eine Silbermedaille (2014) und einen WM-Titel (2017) gewinnen. Ein Stanley Cup fehlt allerdings, scheiterte er doch mit den Rangers im Finale 2014 an den Los Angeles Kings.

Die Höhepunkte von Henrik Lundqvist

Justin Williams
Ein weiterer heißer Erstjahres-Kandidat ist Angreifer Justin Williams, der als Spieler für die entscheidenden Momente gilt. Williams gewann drei Stanley Cups (Carolina Hurricanes 2006, Los Angeles Kings 2012 und 2014). 2014 wurde er mit der Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler in der Schlussrunde ausgezeichnet. Neben 25 Zählern (9 Tore, 16 Vorlagen) war er besonders in den drei entscheidenden siebten Spielen auffällig. Fünf Punkte, zwei Tore, drei Vorlage sammelte er in diesen Momenten und verdiente sich so den Spitznamen "Mr. Game 7". Seine 8-1-Bilanz in siebten Spielen und acht Siegtore in 162 Playoff-Spielen unterstreichen, das Williams einer der Top-Spieler seiner Zeit, besonders zur Clutch-Time, war.
Alexander Mogilny
Seit 2009 wartet Alexander Mogilny auf den Anruf, in dem ihm seine Einführung in die Hockey Hall of Fame mitgeteilt wird. Jedes Jahr wartete er bislang vergeblich, doch auch 2023 dürfte sein Name erneut auf der Liste der potentiellen Kandidaten stehen. Mogilny absolvierte 990 NHL-Spiele, netzte 473-mal ein und sammelte 1.032 Punkte. Er gewann 2000 mit den New Jersey Devils den Stanley Cup, wurde 1988 Olympiasieger und 1989 Weltmeister und Juniorenweltmeister. Er gehört damit zum elitären Triple-Gold-Club. Seine Leistungen übertreffen beispielsweise die von Paul Kariya, der 2017 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen wurde. Eine Einführung des Russen in die historischen Hallen wäre nicht überraschend.

Alexander Moginly

Sergei Gonchar
Ein weiterer Russe, der auf seine Berufung in die Hall of Fame wartet, ist Sergei Gonchar. Der Verteidiger beendete 2015 seine Karriere und ist mit 811 Punkten auf Rang 16 der punktbesten Verteidiger aller Zeiten. In neun seiner 20 Jahre in der NHL verbuchte er über 50 Zähler. 2009 konnte er mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup gewinnen und so auch einen Team-Erfolg nachweisen. Seit 2018 wäre Gonchar wählbar und nach der Einführung von Sergei Zubov (2019) könnte der Weg geebnet sein.
Patrik Elias
1.240 Spiele, 408 Tore und 617 Vorlagen, das sind die reinen Statistiken von Patrik Elias in der NHL. Der Angreifer gilt als einer der offensivstärksten Spieler in der Geschichte der New Jersey Devils, die sein einziger Club in 20 NHL-Jahren waren. Zwei Stanley Cups (2000 und 2003) sowie Franchise-Spitzenwerte bei Playoff-Toren, -Vorlagen, -Punkten und -Powerplay-Punkten die noch heute Bestand haben, beweisen die Bedeutung von Elias für die Devils und rechtfertigen eine Berücksichtigung für die Hall of Fame. Seit 2019 wäre er zur Einführung berechtigt.

elias

Jeremy Roenick
Einer der bekanntesten Namen, der noch nicht den Weg in die Hockey Hall of Fame geschafft hat, ist Jeremy Roenick. Der Angreifer ist unter den Nicht-Hall-Of-Fame-Akteuren der mit den viertmeisten Toren (513). Seine Leistungen, mit durchschnittlich 0,89 Punkten in 1.216 NHL-Spielen und einer Karriere-Plus-Minus-Bilanz von 153 ist unumstritten. Das größte Hindernis an einer Aufnahme in die Hall of Fame dürften die fehlenden Titel, sowohl persönlich, als auch im Team sein.
Caroline Oullette
Neben Hayley Wickenheiser und Jayna Hefford gehört Caroline Oulette zu den drei Frauen, die bei Olympischen Spielen viermal hintereinander die Goldmedaille gewinnen konnte. Oulette gewann mit der Universität Minnesota-Duluth eine nationale Meisterschaft, mit den Montreal Les Canadiennes viermal den Clarkson Cup, sechs Weltmeisterschaften und ist unter den internationalen Punktesammlerinnen hinter Wickenheiser und Hefford auf dem dritten Rang (242 Punkte in 220 Spielen). Eine Einführung von Oullette in die Hockey Hall of Fame wäre der verdiente Lohn für eine herausragende Eishockey-Karriere.
Meghan Duggan
Erstmals könnte 2022 auch Meghan Duggan auf den Zetteln für die Aufnahme in die Hall of Fame stehen. Die Kapitänin der US-Nationalmannschaft, die in Pjöngjang 2018 Gold gewann, war auch in ihren Profi-Mannschaften erfolgreich. Sei feierte mit den Boston Blades zwei Clarkson-Cup-Erfolge (2013 und 2015) und war in der NCAA Division I für drei nationale Titel der Universität von Wisconsin verantwortlich (2007, 2009, 2011). Einzig die starke Konkurrenz könnte Duggan einen Strich durch die Rechnung machen.