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Noch ist der Glanz der vergangenen Tage, in denen der in die Hockey Hall of Fame Toronto aufgenommene Jahrgang 2020 ausgiebig gefeiert wurde, nicht verblichen, richtet sich der Blick auf den kommenden Jahrgang. Wer wird im Herbst 2022 geehrt werden, wessen Name wird im Tempel des Welteishockeys zu Ehren kommen? Die Liste der Kandidaten ist lang und sehr prominent besetzt.

Heiß gehandelt wird unter anderem Torhüterlegende Roberto Luongo. Mit 1.044 NHL-Spielen für die New York Islanders, die Florida Panthers und die Vancouver Canucks sowie zehn Einsätzen für Kanada bei internationalen Turnieren drückte Luongo dem Eishockeysport seinen Stempel auf wie kaum ein anderer Kandidat.
Während seiner beeindruckenden Karriere erhielt Luongo zahlreiche Auszeichnungen, darunter eine William M. Jennings Trophy, einen Mark Messier Leadership Award, zwei Berufungen in das Second All-Star Team und sechs Nominierungen für das NHL All-Star Game. Er war zweimal nah daran den Stanley Cup und die Vezina Trophy zu gewinnen: Er führte die Canucks in das Stanley Cup Finale 2011 gegen die Boston Bruins und er wurde in derselben Saison für die Vezina Trophy nominiert.
In seiner 19-jährigen NHL-Karriere landete er neun Mal unter den Top Ten bei der Vezina-Wahl, und fünf Mal stand er unter den Top Fünf. Luongo ist auch in vielen Torwart-Statistiken der NHL vorne mit dabei. Er belegt den dritten Platz bei den Siegen, den neunten bei den Shutouts, den neunten bei der Fangquote und den zweiten bei den absolvierten Spielen.

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Aussichtsreich im Rennen für eine Nominierung in den HHoF-Jahrgang 2022 liegen ebenso die Zwillinge Henrik und Daniel Sedin. Beide waren, wie Luongo, jahrelang die prägenden Gesichter der Canucks, und wie der Schlussmann haben auch die Sedins mit ihren Leistungen einen bleibenden Eindruck in der Eishockeywelt hinterlassen.
Die Sedin-Zwillinge wurden gemeinsam gedraftet, traten zusammen in die Liga ein, spielten 17 Spielzeiten lang gemeinsam in Vancouver und beendeten gleichzeitig ihre aktive Karriere. In den 17 Saisons erzielten sie zusammen 633 Tore und 2.111 Punkte und heimsten zahlreiche Auszeichnungen und Preise ein.
In ihrem Trophäenschrank finden sich je eine King Clancy Trophy, mehrere All-Star-Team-Nominierungen, ein Ted Lindsay Award für Daniel, eine Hart Trophy für Henrik und eine Art Ross Trophy für jeden von ihnen, womit sie das einzige Brüderpaar sind, von dem jeder diese Trophäe gewonnen hat.
Auch international glänzten sie, indem sie Schweden bei zahlreichen Gelegenheiten vertraten und Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen, den Weltmeisterschaften und den World Juniors, eine olympische Silbermedaille und jeweils zwei Bronzemedaillen bei den IIHF Weltmeisterschaften gewannen.
Die Sedins, die das Geschehen in der NHL fast zwei Jahrzehnte lang prägten, dürften sich auf Sicht einen fast sicheren Platz in der Hall of Fame erarbeitet haben. Gemeinsam aufgenommen zu werden, wäre die Krönung ihrer Karriere. Vielleicht klappt es damit bereits in 2022.
Ein weiterer Schwede, der sich berechtigte Hoffnungen auf eine Berücksichtigung im kommenden November machen darf, ist Henrik Zetterberg. Er trat 2002 bei den Detroit Red Wings auf den Plan und galt schnell als eines der größten Talente der NHL. Er war über Jahre hinweg eine treibende Kraft bei den Red Wings. 2008 gewann er beim bisher letztem Stanley Cup-Triumph der Red Wings die Conn Smythe Trophy als Playoff-MVP.

Zetterberg_2008_ConnSmythe

Neben dem Gewinn des Stanley Cup, gibt es für Zetterberg noch viel mehr worauf er in den 15 Saisons seiner beeindruckenden Karriere stolz sein kann. Zetterberg schoss 337 Tore und schrammte mit 960 Punkten nur knapp an der 1.000-Punkte-Marke vorbei.
Wie die Sedins vertrat auch Zetterberg sein Land mehrfach auf der internationalen Bühne und nahm von dort eine Reihe an Auszeichnungen mit nach Hause. Mit den Tre Kronor gewann er bei den Olympischen Spielen eine Gold- und eine Silbermedaille sowie eine Gold, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen bei den Eishockey-Weltmeisterschaften.
Aufgrund seiner Führungspersönlichkeit war er die offensichtliche Wahl, das Amt des Kapitäns bei den Red Wings von Lidstrom zu übernehmen und in die Fußstapfen anderer Legenden wie Steve Yzerman und Gordie Howe zu treten. Auch wenn er nicht über eine so große Anzahl von Auszeichnungen verfügt, die ihm automatisch einen Platz in der Hall of Fame sichern würde, hätte er durch seine enormen Führungsqualitäten eine Berufung in die Ruhmeshalle des Eishockeysports sicherlich verdient.
Doch damit ist die Riege der aussichtsreichen Kandidaten für eine Ehrung in 2022 längst nicht abgeschlossen. Es gibt noch eine Handvoll weiterer ehemaliger Spieler, die es aufgrund ihrer großen Verdienste für diesen Sport zustehen würde, dort aufgenommen zu werden.
Rick Nash ist einer von ihnen. Der allererste Superstar aus den Reihen der Columbus Blue Jackets bestritt über 1.000 NHL-Spiele und erzielte 437 Tore für die Blue Jackets, die New York Rangers und die Boston Bruins. Zu seinen größten Erfolgen zählen zwei olympische Goldmedaillen und die Maurice "Rocket" Richard Trophy, die er sich 2004 mit Jarome Iginla und Ilya Kovalchuk teilte.
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Patrick Sharp gewann zwar nie eine persönliche NHL-Auszeichnung, war aber mit drei Stanley Cup Triumphen maßgeblich an der Dynastie der Chicago Blackhawks in den 2010er Jahren beteiligt. In seinem Lebenslauf findet sich auch der Gewinn einer olympischen Goldmedaille mit Team Canada im Jahre 2014.
Wie auch immer am Ende entschieden wird, die Hockey Hall of Fame Klasse 2022 wird sehr stark besetzt sein. Neben Alexander Mogilny, Rod Brind'Amour und Curtis Joseph, die seit langem auf ihre Berufung in die Hall of Fame warten, kommen die hier erwähnten Kandidaten hinzu.
Auch im kommenden Jahr stehen für die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame hochkarätige Spieler zur Verfügung.