Hier die sechste Ausgabe 22/23:
Am Freitag ist die NHL Trade Deadline. Ein mit Spannung erwarteter Tag, doch man hat das Gefühl, dass in diesem Jahr einiges anders ist. Das Rennen gerade in der Eastern Conference ist so eng, dass sich die Teams rechtzeitig verstärken wollten und so gingen schon einige Hochkaräter vorab über den Ladentisch. Normalerweise passiert immer alles am Tag selbst oder maximal ein bis zwei Tage davor, doch es sieht so aus, als ob niemand etwas verpassen möchte. Also einen Spieler zu verlieren, den sie haben möchten.
Ich glaube diejenigen, die Shows im Radio und Fernsehen rund um die Deadline produzieren sind schon ziemlich nervös, ob am eigentlichen Tag noch viel passieren wird, worüber es dann zu reden gilt. Sie werden trotzdem ihre Themen finden. Davon bin ich überzeugt.
Besonders hart war es für Nino Niederreiter, dass er völlig unerwartet als zweitbester Torschütze des Teams von den Nashville Predators am Samstag abgegeben wurde. Ich denke, sie wollen etwas umstrukturieren und haben den Marktwert für Niederreiter genutzt. Hinzukommt wahrscheinlich, dass David Poile seinen Abschied verkündet hat und seinem Nachfolger Barry Trotz ein bereitetes Feld mit vielen Draft Picks übergeben möchte. Dieser kann dann damit sein Team aufbauen.
Für Niederreiter war es natürlich eine emotionale Situation, die ihn unvorbereitet getroffen hat. Es dürfte ihm in Nashville gut gefallen haben, auch mit seinem Freund Roman Josi zu spielen. Dann unvermittelt diese Nachricht zu bekommen, dass es zu den Winnipeg Jets geht, ist schon ein Schock. Vor allem, weil vieles Neues auf einen zukommt, das kurzfristig zu bewältigen ist.
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Bei mir damals waren wir in Philadelphia gerade auf dem Weg zum Flughafen, als es hieß, ich müsse wieder umkehren, weil ich jetzt nach Arizona komme. Das traf mich zwar nicht unerwartet, aber ein Schock war es trotzdem. Damals dachte ich auch, dass ich lebenslang ein Flyers sein werde. Doch spätestens mit meinem sechsten Team wusste ich, dass das eine Illusion war.
Wenn wir uns die Trades mal anschauen, die schon passiert sind, dann sticht Ryan O'Reilly zu den Toronto Maple Leafs schon etwas heraus. Mit ihm und Noel Acciari haben sie in der Mitte noch einmal deutlich zugelegt. Beide sind auch sehr stark am Bullypunkt. Außerdem könnte O'Reillys Cup-Erfahrung für das Team Gold wert werden, schließlich war er Kapitän und der MVP als er mit den St. Louis Blues 2019 den Stanley Cup holte.
Ob Vladimir Tarasenko die erhoffte Verstärkung für die New York Rangers sein wird, bleibt abzuwarten. Er hat nach seinen vielen Verletzungen noch nicht wieder zu seiner Form gefunden, auch wenn er gleich in seinem ersten Spiel für die Rangers getroffen hat. Er ist ein explosiver Spieler, der sehr schussgewaltig ist. Von daher könnte er helfen, wenn er seine Form findet. Ein Kaliber ist natürlich Patrick Kane, der von den Chicago Blackhawks kam und ihre Offensive jetzt noch stärker macht. Ein sehr spannendes Team.