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Am Samstag fällt in einem Spiel 7 die Entscheidung in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 in der Eastern Conference zwischen den Toronto Maple Leafs und den Boston Bruins. Während Toronto bereits zweimal das Ausscheiden abwenden und die Best-of-7-Serie von 1:3 auf 3:3 ausgleichen konnte, stehen die Bruins erstmals mit dem Rücken zur Wand. Der Trend spricht für einen Sieg der Kanadier, die Geschichte für das US-Team. Wenn es am Samstag (8 Uhr ET; Sky Sport, MYSPORTS, NHL.tv; 2 Uhr MESZ) zum fünften Spiel 7 zwischen den beiden Original Six-Teams kommt, geht es um nicht weniger als den Einzug in die zweite Runde. 

Nachfolgend fünf Slapshots vom heutigen Playoff-Geschehen:

Alles oder nichts

Eine Entscheidung wird fallen, so viel ist sicher. Ein Spiel 7 bietet das ultimative Duell, bei dem am Ende ein Team die nächste Runde erreicht und das andere sich in die Sommerpause verabschieden muss. Wer das Duell am Samstag für sich entscheidet, trifft in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs auf die Florida Panthers. Der Sieger der Atlantic Division hat die Tampa Bay Lightning in fünf Spielen ausgeschaltet und wartet nun auf seinen Gegner.

Eine erfolgreiche Aufholjagd?

Nach vier Spielen der Serie sah es nach einem nahezu perfekten Durchmarsch der Bruins aus. Sie gewannen Spiel 1 deutlich mit 5:1 und ließen nach einer 2:3-Niederlage zwei weitere Siege folgen. Boston gewann immer mit mindestens zwei Toren Unterschied.

Mit dem Ausscheiden vor Augen und ohne Auston Matthews konzentrierten sich die Maple Leafs in Spiel 5 und 6 auf die Defensive und hielten Boston bei nur einem Tor pro Match. Besonders bemerkenswert war die Leistung im ersten Drittel des sechsten Spiels, in dem Boston nur ein Torschuss gelang. Toronto gewann beide Spiele mit 2:1 - eine Energieleistung, die im fünften Duell mit dem Overtime-Siegtreffer von Matthew Knies ihren Höhepunkt fand.

In Spiel 7 geht es für Toronto nun darum, die Aufholjagd erfolgreich zu beenden, sonst wären die beiden Siege zum Serienausgleich auf einen Schlag bedeutungslos.

Matthews oder kein Matthews?

Die wohl größte Frage im Lager der Maple Leafs dreht sich um den Gesundheitszustand von Auston Matthews. „Ja, es gibt Fortschritte, er ist heute wieder Schlittschuh gelaufen, aber es ist noch nicht sicher, ob er zur Verfügung stehen wird“, sagte Maple Leafs Trainer Sheldon Keefe am Freitag. Der Top-Scorer der Maple Leafs fiel in Spiel 4 aus und verpasste die beiden folgenden Begegnungen.

Während andere Teams durch den Ausfall ihres Superstars auseinandergefallen wären, drehte Toronto erst richtig auf. Sie besonnen sich auf die eigenen Stärken und kompensierten den Verlust ihres Zielspielers. 

„Wir sind in einer Position, in der wir, wenn wir gewinnen, am Leben sind, wenn wir verlieren, sind wir tot. So war es auch in den letzten beiden Spielen, und ich denke, wir haben unter diesen Umständen eine gute Leistung gezeigt“, rückte Morgan Rielly das Fehlen von Matthews in ein klares Licht.

Egal, ob Matthews am Samstag auflaufen wird oder nicht, Toronto weiß aus den letzten beiden Spielen, wie man die Bruins in die Knie zwingen kann. „Wir haben die Serie ausgeglichen und die Chance, weiterzumachen. Dafür spielen wir. Darum geht es“, so John Tavares.

Die Geschichte spricht für Boston

Zwischen den Bruins und den Maple Leafs gab es in der NHL-Geschichte bisher fünf Serien, die über die Distanz von sieben Duellen gingen. Viermal (2019, 2018, 2013 und 1941) gewannen die Bruins. Nur einmal (1959) konnte Toronto den Sieg für sich verbuchen. Mit der aktuellen Serie gingen damit die letzten vier Playoff-Duelle zwischen Boston und Toronto über die volle Distanz - ein Novum in der NHL-Geschichte.

Mit Ausnahme der beiden Begegnungen 2019 und 2018 waren die Ergebnisse in Spiel 7 immer durch eine Differenz von nur einem Tor gekennzeichnet. Die beiden Mannschaften gehören zu den erfahrensten in diesen Entscheidungsspielen. Boston ging in 15 von 30 Fällen als Sieger vom Eis. Toronto gewann 12 von 26 Begegnungen. Auch hier spricht die Statistik also eher für die Bruins.

Marchand als Faktor

Brad Marchand ist das Paradebeispiel eines Spielers, der seinen Gegnern unter die Haut geht. Ein Entscheidungsspiel um den Einzug in die zweite Runde scheint die perfekte Bühne für den erfahrenen Kapitän der Bruins zu sein. Bereits zwölf Mal stand Marchand in einem siebten Spiel auf dem Eis. Kein anderer aktiver Spieler hat mehr Erfahrung in diesem Bereich und in der NHL-Geschichte standen nur Patrice Bergeron (14), Zdeno Chara (14), Scott Stevens (13) und Goalie Patrick Roy (13) häufiger in dieser Situation auf dem Eis.

Marchand blüht in diesen wichtigen Partien auf. Bereits sieben Punkte (3 Tore, 4 Assists) in sieben Spielen stehen auf seinem Konto. Gleichauf liegt bei den Aktiven Joe Pavelski, lediglich Alex Ovechkin hat einen Punkt mehr gesammelt.

Gelingt es den Bruins, die Stärken von Marchand aufs Eis zu bringen, wird es für Toronto schwer, die Aufholjagd mit einem Seriensieg zu krönen.

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