Helden der Verlängerung machen am Samstag den Unterschied

In der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs standen am Samstag vier Partien auf dem Plan. Die Toronto Maple Leafs scheiterten dabei am Serienausgleich gegen die Boston Bruins und stehen nun mit dem Rücken zur Wand, doch das war nicht die einzige Hiobsbotschaft des Abends. Die Tampa Bay Lightning verhinderten mit vielen Treffern einen Sweep und sicherten sich Spiel 5, genauso wie die New York Islanders, die dafür zwei Verlängerungen brauchten. Wyatt Johnston avancierte für die Dallas Stars zum Matchwinner und sorgte mit einem Doppelpack für den Anschluss in der Serie.

Dallas wieder im Spiel

Die Dallas Stars waren in Spiel 3 der Erstrundenserie gegen die Vegas Golden Knights zum Siegen verdammt. Nach zwei Heimniederlagen zum Auftakt der Runde konnten sie sich mit einem starken Auftritt in Las Vegas einen 3:2-Erfolg nach Verlängerung sichern und die Serie auf 1:2 stellen. Matchwinner war Wyatt Johnston, der doppelt traf.

Johnston eröffnete das Match mit seinem Tor zum 1:0 (12.). Es war sein fünftes Playoff-Tor in seiner Karriere und damit das viertmeiste in der Franchise-Geschichte von Spielern, die 20 Jahre oder jünger sind. Mike Modano und Brian Bellows führen die Liste mit jeweils neun Treffern an.

Dallas dominierte das Auftaktdrittel deutlich und prüfte Logan Thompson 18 Mal. Der Torhüter der Golden Knights war der Hauptgrund dafür, dass die Partie nicht früher entschieden wurde. Er parierte 43 von 46 Schüssen.

Nach der Pause erhöhte Miiro Heiskanen auf 2:0 für die Gäste aus Dallas (26.). Es war das elfte Playoff-Tor seiner Karriere. Er ist damit der drittbeste Torjäger unter den Verteidigern in der Historie der Dallas Stars.

Vegas schien durch den zweiten Treffer angestachelt und steigerte sich in der Folge deutlich. Die Spielanteile verlagerten sich zunehmend zu Gunsten der Gastgeber. Brayden McNabb erzielte den Anschlusstreffer (31.). ack Eichel glich gut drei Minuten später in Unterzahl aus (34.). In der Folge konzentrierten sich beide Mannschaften mehr auf die Defensive. Dabei konnten sie sich auf ihre Torhüter verlassen, die bis zum Ende der regulären Spielzeit nicht mehr überwunden werden konnten.

In der Overtime gestaltete sich das Match ausgeglichen. Dallas konnte mit dem achten Schuss der Verlängerung die Entscheidung herbeiführen. Johnston wartete lange mit dem Abschluss und netzte dann aus spitzem Winkel, von der rechten Seite über die Schulter von Thompson ein. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 16:23 Minuten in der Overtime gespielt.

Ohne Matthews

In der Scotiabank Arena unterlagen die Toronto Maple Leafs in Spiel 4 zum dritten Mal den Boston Bruins. Nach der 1:3-Niederlage liegen die Kanadier auch in der Serie mit 1:3 zurück und stehen am Abgrund des Ausscheidens. Besonders bitter wird die Niederlage durch den Verlust von Auston Matthews. Der Superstar kam nach dem zweiten Abschnitt nicht mehr zurück auf das Eis. Sheldon Keefe erklärte nach dem Match, dass die Team-Ärzte den Angreifer, aufgrund einer Erkrankung die ihn am Freitag auch vom Training abhielt, aus der Partie genommen hätten.

Zum Zeitpunkt des Ausscheidens von Matthews lag Toronto bereits deutlich mit 0:3 hinten. James van Riemsdyk (16.), Brad Marchand (29.) und David Pastrnak (40.) sorgten für Boston für die Treffer und brachten ihre Farben auf die Siegesstraße.

Van Riemsdyk konnte mit dem 1:0 erstmals seit Spiel 6 der zweiten Runde 2020 in den Playoffs treffen. Für Toronto erzielte er in 20 Endrunden-Matches sieben Tore, so dass der erste Treffer im Bruins-Dress eine besondere Bedeutung haben dürfte.

Marchand konnte seinen 56. Karriere-Treffer in den Playoffs feiern. Er führt damit die Bestenliste der Bruins an. Zusätzlich lieferte er einen Assist beim Treffer von Pasternak und sorgte so für sein 40. Match in der Endrunde in dem er mehrfach punkte. Nur Ray Bourque war für Boston noch häufiger mehrfach erfolgreich (46).

Im Schlussdrittel traf Mitch Marner zum Anschluss für die Maple Leafs (46.), doch der erste Heimtreffer des Abends kam für eine Aufholjagd zu spät. Alle weiteren Versuche stoppte Jeremy Swayman, der am Ende des Tages mit 24 Paraden bei 25 Torschüssen ein Sieggarant für Boston war.

Lightning leben noch
 
Eindrucksvoll meldeten sich die Tampa Bay Lightning am Samstag in der Erstrundenserie gegen die Florida Panthers zurück. In heimischen Gefilden siegten die Lightning mit 6:3 und verkürzten in der Serie auf 1:3. Bemerkenswert war auch die Rückkehr von Mikhail Sergachev, der seine erstes Match seit Februar bestritt, nachdem er mit einer Knieverletzung ausgefallen war.
 
Wie ein geölter Blitz begannen die Hausherren im ersten Abschnitt und zeigten, dass sie in jeder Spielsituation gefährlich sein können. Steven Stamkos (9.) eröffnete in Überzahl. Brandon Hagel (13.) erhöhte mit einem Mann weniger auf dem Eis. Brayden Point (16.) stellte bei numerischer Gleichzahl auf 3:0, ehe es in die erste Pause ging.
 
Stamkos konnte mit seinem Treffer in jedem der ersten vier Matches in den Playoffs einnetzen. Nur drei andere Akteure vollbrachten dieses Kunststück nach ihrem 34. Geburtstag. Rick Tocchet führt die Liste mit fünf Begegnungen an (1998). Es folgen Teemu Selanne (4 – 2001) und Gordie Howe (4 – 1963).
 
Im Mittelabschnitt drehte sich das Match beinahe. Carter Verhaeghe verkürzte (25.), ehe Hagel den alten Abstand wieder herstellte (30.). In der Folge nahmen die gereizten Panthers das Gehäuse ihrer Kontrahenten erheblich unter Beschuss. Das Torschussverhältnis (15:8) unterstrich den enormen Druck der Gäste. Die Treffer von Sam Reinhart (32.) und Oliver Ekman-Larsson (35.) waren die logische Konsequenz.
 
Mit noch einem Tor Vorsprung ging es für Tampa Bay in das entscheidende dritte Drittel. Die Gastgeber durften sich keine Patzer erlauben um ein Ausscheiden zu verhindern. Es war Stamkos, der den Druck entweichen ließ, als er zum zweiten Mal an dem Abend einnetzte (50.). Es folgte ein weiterer Überzahltreffer, durch Nicholas Paul (57.) zum Endstand, der ein weiteres Florida-Duell sicherte.

Islanders OT
 
Die New York Islanders hatten sich mit einem 0:3-Serienstand vorgenommen die erste Runde gegen die Carolina Hurricanes, noch weiter zu verlängern. In Spiel 4 gelang ihnen das bereits im Match, das sie mit 3:2 nach Verlängerung für sich entscheiden konnten. Mit dem Erfolg verhinderten die Islanders den drohenden Sweep, der während der Begegnung zeitweise in der Luft lag.
 
Seth Jarvis eröffnete das Match nach genau acht gespielten Minuten mit einem Powerplay-Treffer zum 1:0 für die Hurricanes. Für den Angreifer war es das zehnte Playoff-Tor seiner Karriere. Der Treffer schien der statistische Genickbruch der Islanders zu sein. Achtmal ging Carolina in einem entscheidenden Match mit 1:0 in Führung und keine einzige dieser Partien verloren.
 
Mit dem Stand von 1:0 ging es in die Pause. New York setzte alles daran den Ausgleich zu erzielen und konnte sich in Person von Mathew Barzal selbst belohnen. Der Angreifer stellte in der 31. Spielminute alles auf Anfang.
 
Im Schlussabschnitt starteten die Gastgeber mit einer Überzahlsituation. Genau mit der Pausensirene wurde eine Strafe wegen Beistellens gegen Sebastian Aho ausgesprochen. Das Powerplay nutzten die Islanders, durch Jean-Gabriel Pageau, zur ersten Führung der Partie (42.).
 
Nun drehte sich das Bild. Die Hurricanes setzten alles daran den Ausgleich zu erzielen. New York verteidigte bei numerischer Gleichzahl geschickt und so war es ein weiterer Powerplaytreffer, dieses Mal durch Stefan Noesen, der das 2:2 besorgte (55.).
 
In der ersten Overtime versuchte sich Carolina mit 17 Torschüssen deutlich häufiger an der Entscheidung als die Islanders mit neun Abschlüssen. Am Ende hieß der Sieger aber immer Semyon Varlamov, der 42 Paraden zeigte. Die Entscheidung besorgte in der zweiten Overtime Mathew Barzal, der mit dem ersten Abschluss, nach 1:24 Minuten, der zweiten Verlängerung, für Spiel 5 sorgte.

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