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Die New York Rangers sind in den Stanley Cup Playoffs nur noch einen Sieg vom Einzug ins Eastern Conference Finale entfernt. Am Donnerstag gewannen sie Spiel 3 der Zweitrundenserie gegen die Carolina Hurricanes mit 3:2 n.V. in der PNC Arena von Raleigh und stellten den Gesamtstand damit auf 3:0. Zum Matchwinner avancierte Artemi Panarin. Der Angreifer traf nach 1:43 Minuten in der Zusatzschicht und sorgte damit für den zweiten Overtime-Sieg der Rangers nacheinander gegen die Hurricanes.

„Ich bin einfach nur glücklich. Das alles ist sehr emotional für mich“, sagte Panarin über sein Siegtor. „Ich kann es weder richtig erklären noch verstehen, was da genau passiert ist. Es ist auf jeden Fall prima gewesen, dass der Puck ins Netz gegangen ist, vor allem in diesem Spiel“. Der Angreifer der Rangers hatte in der fraglichen Szene einen Schuss von Vincent Trocheck aus dem rechten Bullykreis entscheidend abgefälscht.

Die Gäste aus New York sahen nach dem 2:1 durch Alexis Lafrenière im letzten Drittel (46.) lange Zeit wie der Sieger aus. Der Flügelstürmer hatte nach einem Pass von Panarin mit einer Direktabnahme aus dem hohen Slot getroffen. In der Folge standen die Rangers in der Defensive felsenfest - bis kurz vor dem Ende! Carolinas Trainer Rod Brind’Amour nahm Torhüter Pyotr Kochetkov zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Maßnahme machte sich bezahlt. Anderthalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit gelang Andrei Svechnikov der 2:2-Ausgleich.

„Dadurch bekamen wir neues Leben eingehaucht. Im Grunde hatten wir aber vorher genug Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden“, äußerte sich Hurricanes-Stürmer Sebastian Aho zum späten Ausgleichstor, mit dem sich die Gastgeber in die Verlängerung retteten. In der wurden sie jedoch frühzeitig aus allen Träumen gerissen.

NYR@CAR R2, Sp3: Panarin tippt den Puck zwischen seinen Beinen zum Sieg in OT

Die Partie hatte zunächst für die Hausherren optimal begonnen. Jake Guentzel brachte die Hurricanes im ersten Abschnitt mit 1:0 in Führung (11.). Er lenkte die Scheibe im Slot nach einem Zuspiel von Dmitry Orlov über die Linie.
Im zweiten Durchgang offenbarte sich eine Schwäche der Hurricanes in den Special Teams, mit der sie in der gesamten Serie gegen die Rangers zu kämpfen haben. Anstatt bei eigenem Powerplay einen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuschießen, mussten sie das 1:1 durch einen Shorthander von Chris Kreider hinnehmen (29.). Allein in Spiel 3 ließ Carolina fünf Überzahlsituationen ungenutzt verstreichen. In der Addition nach drei Begegnungen mit der Vertretung aus Manhattan lautet die Powerplaybilanz 0-15.

„Wir sind im Abschluss einfach nicht konsequent genug. Das ist nun schon zum dritten Mal hintereinander die gleiche Geschichte“, monierte Hurricanes-Coach Brind’Amour die ausbleibenden Treffer seiner Mannschaft bei numerischer Überlegenheit auf dem Eis. Er verwies jedoch auch auf die starke Defensivarbeit der Rangers: „Sie machen im Penalty Killing einen unglaublich guten Job. Unsere Special Teams haben es dagegen bislang versäumt, zum richtigen Zeitpunkt speziell zu sein. Der ist nämlich in den Playoffs.“

Im Tor der Hurricanes hatte Kochetkov erstmals in den laufenden Playoffs den Vorzug vor Frederik Andersen erhalten. Ihn trug keine Schuld an der Niederlage. Bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz seit dem 14. April parierte er 22 Schüsse.

Bei den Rangers feierte Filip Chytil nach langer Verletzungspause sein Comeback. Er hatte am 2. November sein letztes Spiel bestritten. Er bekam 12:02 Minuten Eiszeit und verbuchte einen Torschuss. „Wir alle freuen uns für ihn, dass er wieder mit dabei ist. Es war ein langer und frustrierender Weg, den er zurücklegen musste. Er hat heute einen guten Eindruck hinterlassen“, urteilte sein Teamkollege Kreider.

Eine starke Leistung bot New Yorks Schlussmann Igor Shesterkin. Er brachte es auf 45 Paraden. Für ihn war es der siebte Sieg in den diesjährigen Playoffs am Stück. Damit ist er der zehnte Torwart in der Geschichte der NHL, der mit Beginn einer Postseason sieben oder mehr Erfolge nacheinander einfuhr. Zuletzt war dies Marc-Andre Fleury im Jahr 2008 gelungen.

Die Vorzeichen vor Spiel 4 zwischen den Hurricanes und den Rangers am Samstag (7 p.m. EDT; NHL.tv; So. 1 Uhr MESZ) in der PNC Arena sind klar. Carolina muss unbedingt die Oberhand behalten. Sonst sind die Playoffs für das Team zu Ende. New York dagegen würde mit einem weiteren Sieg nach den Washington Capitals in der ersten Runde auch den zweiten Kontrahenten mit einem Sweep aus dem Wettbewerb kegeln.

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