Five slapshots for DE

Am Montagabend könnte in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 eine erste Entscheidung fallen: Die New York Rangers führen in der Best-of-7-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit 3-1 und sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Eastern Conference Finale entfernt. Kämpferisch-starke Hurricanes aber wollen das Aus in Spiel 5 im Madison Square Garden (7 p.m. EDT; Dienstag, 1 Uhr MESZ; NHL.tv) abwenden und die Serie verlängern.

Eng geht es im hochklassigen Duell zwischen der Colorado Avalanche und den Dallas Stars zu. Zuletzt zeigten die Texaner erfolgreiche taktische Anpassungen. Diese müssen nun auch die Hausherren aus Denver in Spiel 4 in der Ball Arena (9:30 p.m. ET; Dienstag, 3:30 Uhr MESZ; NHL.tv) vornehmen. NHL.com/de zeigt in fünf Slapshots, worauf es heute Nacht ankommt.

Hurricanes geben nicht auf und hoffen auf einen stürmischen Start
„Wir leben, um an einem weiteren Tag zu kämpfen“, formulierte Rod Brind’Amour die Einstellung in seiner Mannschaft recht treffend. „Das“, so Carolinas Trainer, „ist das Wichtigste.“ Bereits in Spiel 4 standen die Hurricanes mit dem Rücken zur Wand, zeigten aber starke Nerven und erzwangen ein Spiel 5. Hilfreich war dabei ein guter Start ins Spiel: Nach 6:33 Minuten führte das Team aus Raleigh mit 2:0 und nahm damit ein wenig Druck vom Kessel. „Das war ein starker Start. Genau das wollen wir am Montag wieder zeigen“, sagte Carolinas Top-Scorer Sebastian Aho (3-7-10). Ziel wird auch sein, durch viel Laufeinsatz, Forechecking und Aggressivität den Rangers den Zahn zu ziehen. „Wir kämpfen um unser Leben“, betonte Hurricanes-Top-Torjäger Jake Guentzel (4-5-9).

NYR@CAR R2, Sp4: Aho versenkt die Vorlage von Guentzel

Rangers hoffen auf Chytil und wollen von ihrer Tiefe profitieren
Natürlich ist bei den New York Rangers Nummer-1-Center Mika Zibanejad in aller Munde. Immerhin punktete der Schwede in allen acht Playoff-Spielen in dieser Saison (3-10-13). Doch es ist auch die unglaubliche Kader-Tiefe, die New York so gefährlich macht. Filip Chytil etwa hatte nach langer Verletzungspause ein überraschendes Comeback in Spiel 3 gegeben, fehlte dann aber in Spiel 4 aufgrund einer Krankheit und könnte für Spiel 5 wieder zurückkehren. „Er fühlt sich heute besser, wir werden sehen, wie es morgen aussieht“, sagte Rangers-Trainer Peter Laviolette am Sonntag. Sollte Chytil rechtzeitig fit werden, dürfte Jonny Brodzinski aus der Aufstellung rotieren. Auch ein Einsatz von Matt Rempe, zuletzt nur Healthy Scratch, wäre möglich. Somit hat Laviolette bei der Besetzung seiner Bottom-Six-Reihen die Qual der Wahl und ein echtes Luxus-Problem.

Dallas Anpassungen zeigen Wirkung: DeBoer und Bednar mit taktischem Schachspiel
Die Dallas Stars haben aus der Auftakt-Niederlage gegen die Colorado Avalanche (3:4) richtige Schlüsse gezogen und sich taktisch besser auf den pfeilschnellen und offensivstarken Gegner eingestellt. Das gelang durch einen konsequenten Neutral-Zone-Trap, der das geordnete Eindringen der Avalanche in die Offensivzone massiv erschwerte. Entsprechend sah sich Colorado oft gezwungen, Dump und Chase zu spielen, zogen an den Banden aber oft den Kürzeren gegen physisch-starke und zuverlässige Stars-Verteidiger (Harley/Heiskanen, Lindell/Tanev, Suter/Lundqvist). In Spiel 3 gelang der Avalanche nur ein Treffer. Von den 29 Torschüssen waren viele von außen und ohne Sichtbehinderung. Nach dem taktischen Kniff von Dallas-Trainer Peter DeBoer ist nun Colorados Headcoach Jared Bednar gefordert, einen Masterplan für seine Offensive zu präsentieren. In den weiteren Spielen dieser engen Serie könnte sich so ein Schachspiel auf dem Eis ergeben. Einen möglichen ersten Zug verriet Bednar schon nach Spiel 3: „Eine Lehre ist, dass wir es (Dallas‘ Torwart Jake) Oettinger schwerer machen und für mehr Verkehr vor ihm sorgen müssen.“

Avalanche-Powerplay: Personelle Umstellung oder „Ketchup-Effekt“?
Ein entscheidender Faktor für Colorado ist das Powerplay. In der ersten Playoff-Runde gegen die Winnipeg Jets (4-1) hatte die Avalanche noch eine Erfolgsquote von 37,5 Prozent (9/20). In der 2. Runde gegen Dallas steht das Team aus Denver nur noch bei 25 Prozent (2/8). Allerdings resultierten beide Überzahl-Treffer aus Spiel 1 (2/2). Bei den beiden Niederlagen in Spiel 2 und 3 allerdings gelang kein einziges Powerplay-Tor (0/6). Es dürfte interessant ein, ob Bednar personell auf das Überzahlspiel einwirken wird oder auf den „Ketchup-Effekt“ seiner vielversprechenden Formation um Cale Makar, Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen, Artturi Lehkonen und Valeri Nichushkin hofft.

Goalie-Duell: Oettingers Ruhe ist ansteckend
Mit Avalanche und Stars treffen sich zwei hochkarätige Mannschaften. In einer engen Serie könnten nicht nur Kleinigkeiten, sondern vor allem auch die Torhüter den Unterschied ausmachen. Hier hat Dallas‘ Jake Oettinger (2,12 Gegentore/Spiel, 91,9 Prozent Fangquote) bislang die besseren Zahlen im Vergleich zu Colorados Alexandar Georgiev (2,97 Gegentore/Spiel, 89,3 Prozent Fangquote). Allerdings gab auch Letzterer seinen Vorderleuten immer die Chance, das Spiel zu gewinnen. „Ich habe es schon letztes Jahr in den Playoffs gesagt und ich sage es auch dieses Jahr in den Playoffs: Oettinger kann sein Spiel in den entscheidenden Momenten auf ein neues Niveau heben“, so Stars-Trainer DeBoer. „Auch wenn es hektisch wird, ist er unser ruhigster Spieler auf dem Eis. Genauso einen Torwart brauchst du. Seine Ruhe überträgt sich auf seine Vorderleute.“

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