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Zwei Playoff-Runden an einem Tag? Genau dieses Szenario passiert am heutigen Sonntag: Die erste Runde der Stanley Cup Playoffs endet mit Spiel 7 zwischen den Dallas Stars und den Vegas Golden Knights (7:30 p.m. EDT; 1:30 Uhr MESZ; live auf NHL.tv), bei dem ein Top-Favorit auf den Heiligen Gral in die Sommerpause geschickt wird. Bereits zuvor beginnt bereits die zweite Runde mit der Auftakt-Serie zwischen Presidents‘ Trophy-Gewinner New York Rangers und den Carolina Hurricanes (4 p.m. EDT; 22 Uhr MESZ; live auf NHL.tv). NHL.com/de zeigt in fünf Slapshots, worauf es heute Nacht ankommt.

Welcher Goalie hält den vierten Sieg fest?
In der Best-of-7-Serie zwischen Dallas und Vegas drückten bislang die beiden Torhüter ihren Stempel auf und lieferten sich ein hochklassiges Goalie-Duell. Im alles-entscheidenden Spiel 7 wird entscheidend sein, welcher Torwart nicht nur eine Partie, sondern gleich eine ganze Serie stehlen kann. Für die Stars wird Jake Oettinger (sechs Spiele, 2,1 Gegentore/Spiel, 92,1 Prozent Fangquote) zwischen den Pfosten stehen, bei den Golden Knights dürfte zum dritten Mal in Folge Adin Hill (zwei Spiele, 1,52 Gegentore/Spiel, 93,8 Prozent Fangquote) starten, der jüngst mit einem Shutout überragte.

Special Teams könnten das Zünglein an der Waage spielen
Die Nerven dürften in Spiel 7 zwischen den Stars und den Golden Knights sicherlich eine Rolle spielen. Die Kunst wird es sein, den schmalen Grat zwischen Härte und Überhärte zu wahren. Immerhin gilt es, von der Strafbank weg zu bleiben. Bei 5-gegen-5 schenken sich beide Teams nicht viel (DAL: neun Tore; VGK: acht Tore), dafür sind beide Mannschaften extrem gefährlich im Powerplay. Hier steht Dallas bei 30,8 Prozent Erfolgsquote (4/13), Vegas bei 27,3 Prozent (3/11). Die Special Teams könnten also den Unterschied ausmachen.

Sieger-Gen spricht für die Golden Knights
Insbesondere in engen Spielen und Serien könnte das sogenannte „Sieger-Gen“ den feinen Unterschied ausmachen. Gemeint sind Spieler, die in derlei Extremsituationen ruhig bleiben, weil sie wissen, was es braucht, um in den Stanley Cup Playoffs zu gewinnen. Diesbezüglich scheint der amtierende Stanley Cup Champion im Vorteil zu sein: Die Golden Knights haben 22 Spieler im Kader, die bereits den Stanley Cup gewonnen haben. Insgesamt sammelte Vegas 27 Cups. Bei den Stars gibt es dagegen nur einen Spieler, der einmal Champion wurde: Tyler Seguin (2011 mit den Boston Bruins). Was wird also überwiegen: Die Erfahrung und Siegermentalität von Vegas oder Dallas‘ Hunger, den amtierenden Meister zu stürzen?

Zwei Top-Teams mit unterschiedlichem Defensivverhalten 
Schon in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs kommt es zum hochklassigen Duell zwischen Rangers (114 Punkte in der Hauptrunde, 4-0 in der ersten Runde gegen die Washington Capitals) und den Carolina Hurricanes (111 Punkte in der Hauptrunde, 4-1 in der ersten Runde gegen die New York Islanders). Zuletzt trafen sich die beiden Schwergewichte in der zweiten Runde der Playoffs 2022 (4-3 für die Rangers). Die Saison-Serie gewann ebenfalls New York mit 2-1 (2:1, 1:6, 1:0). Insbesondere im Defensivspiel prallen zwei unterschiedliche Systeme aufeinander: Rangers-Trainer Peter Laviolette lässt einen „Neutral Zone Trap“ spielen, riegelt also die eigene blaue Linie sowohl bei Gleich- als auch bei Unterzahl gnadenlos ab und erschwert so den gegnerischen Eintritt in die Offensivzone. Hurricanes-Headcoach Rod Brind’Amour greift gegen den Puck dagegen möglichst weit vorne an und versucht, den Puck bereits im gegnerischen Drittel mit zermürbendem Forechecking zu erobern. Enorm wichtig wird daher auf beiden Seiten der Spielaufbau sein. „Der erste Pass und eine gute Kommunikation, um ein wenig Zeit und Raum zu gewinnen, ist wichtig“, weiß New Yorks Abwehrchef Adam Fox. „Wir haben in den letzten Jahren oft gegen sie gespielt, wir verstehen also, wie wichtig das ist. Wenn sie ins Forechecking kommen, dann könnte es ein langer Abend in unserer Zone werden.“

Hurricanes-Powerplay vs. Rangers-PK
Mit Hochspannung wird außerdem erwartet wie sich das brandgefährliche Powerplay der Hurricanes (33,3 Prozent in den Playoffs, 5.; 26,9 Prozent in der regulären Saison, 2.) gegen das aggressive Penalty Killing der Rangers (88,2 Prozent in den Playoffs, 4.; 84,5 Prozent in der regulären Saison, 3.) verhalten wird. Carolina hat eine 5/15-Bilanz und fünf unterschiedliche Überzahl-Torschützen, was es schwer auszurechnen macht. New York erzielte als einziges Playoff-Team bereits zwei Unterzahl-Treffer (K’Andre Miller und Barclay Goodrow) und killten in der ersten Runde 15 von 17 Strafen.

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