Wirkliche Zweifel an der eigenen Offensivpower habe DeBoer nicht gehabt. "Wenn man viele Chancen auslässt, dann ist das hart und völlig normal, wenn einem das mitnimmt. Nach dem ersten Tor ist dann viel Druck abgefallen. Danach haben wir ausgesehen wie immer. Wir haben früh zu unserem Spiel zurückgefunden."
Reihenwechsel fruchten
Das heißt: Frühes und aggressives Forechecking, körperbetontes Spiel (55:47 Checks) und viele Abschlüsse (32:24 Schüsse). "Wir wollten besser spielen und einen besseren Start haben. Unsere Defensive baut sich auf einen harten Forecheck auf. Heute haben wir über 60 Minuten gut gespielt", zeigte sich Stürmer Nicolas Roy, der selbst fünf Hits austeilte, zufrieden.
Roy bekam vor dem Spiel einen neuen Reihen-Partner zugewiesen. Statt mit Alex Tuch ging er nun mit Max Pacioretty aufs Eis, der zusammen mit Stastny für eine schlagkräftige dritte Reihe sorgte. Diese Linie gab acht Schüsse ab und steuerte vier Scorerpunkte (ein Tor, drei Assist) zum Sieg bei. "Es war etwas anderes", berichtete Roy. "In den anderen Spielen war es eher körperlich, heute mit mehr Puckbesitz. Ich wollte aber mein Spiel nicht ändern und den Jungs Räume verschaffen. Wir hatten eine gute Chemie."
Auch DeBoer attestierte dieser Reihe einen gelungenen Auftritt: "Sobald der Puck aufs Eis fällt, sind sie bereit und legen los. Mit dieser Kombination hatten wir schon zuvor Erfolg."
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Nur die zweite Linie mit Jonathan Marchessault, Karlsson und Reilly Smith, die bereits seit der Debüt-Saison der Golden Knights 2017/18 sehr erfolgreich wirkt, blieb zusammen. Alle anderen Reihen brach DeBoer auf: Die erste formierten Tuch, Stephenson und Mark Stone. Die vierte William Carrier, Nosek und Ryan Reaves. Letzterer kehrte nach einer Sperre zurück und fügte sich in die Checking-Reihe (zusammen 21 Hits) ein. "Der Grund für die Reihenwechsel war, dass mir nicht gefallen hat, wie wir gespielt haben", so DeBoer. "Wir haben Spieler, die auch gut mit anderen harmonieren. Wir haben früh zu unserem Spiel gefunden und sind drangeblieben. Jeder hat heute zum Sieg beigetragen.
Geduld bringt die Leichtigkeit zurück
Doch es war auch die Spielfreude, die bei Vegas zurückkehrte. Vor allem das 3:0 war durch Direktpasskombinationen zwischen Roy, Stephenson und Nosek sehenswert herausgespielt. "Ein großartiger Spielzug", lobte Torschütze Nosek. "Gut gespielt und klasse abgeschlossen", stimmte Vorbereiter Roy mit ein. "Wir haben einige gute Spielzüge gezeigt", war auch DeBoer zufrieden.
Die Leichtigkeit ist zurück bei der Mannschaft aus Sin City, die Dallas vor allem im zweiten Drittel (19:7 Schüsse) aber auch insgesamt (32:24 Schüsse) zusetzte. Die Geduld sollte sich schlussendlich auszahlen. Nach nur zwei "echten" Toren in den vorausgegangenen vier Spielen produzierten die Golden Knights nun drei Treffer in Spiel 2 gegen die Stars.
Lehner landet den nächsten Shutout
Doch auch "eine Top-Defensivleistung", die Stephenson attestierte, soll nicht unerwähnt bleiben. Einer der Sieggaranten war freilich auch Torwart Robin Lehner. Nachdem Konkurrent Marc-Andre Fleury in Spiel 1 gegen die Texaner den Start erhielt, kehrte der 29-jährige Schwede zwischen die Pfosten zurück und feierte seinen zweiten Shutout in Folge.