Baertschi-Fiala

Die Vancouver Canucks konnten am Dienstag erstmals nach ihren vier Siegen zum Saisonauftakt wieder zum zweiten Mal in Folge gewinnen. Der 5-4 Sieg gegen die Minnesota Wild in der heimischen Rogers Place feierten die Zuschauer auch dementsprechend ausgelassen. Sie hatten zuvor ein Eishockeyspiel mit Höhen und Tiefen gesehen.
Die Wild führten mit 2-0, dann hieß es 4-2 für die Canucks, ehe die Gäste auf 4-4 ausgleichen konnten und schließlich Sven Baertschi mit seinem Treffer in der 58. Minute die zwei Punkte sicherstellte.

Wie für die Canucks selbst, war das Erfolgserlebnis persönlich ein ganz wichtiges für den 24-jährigen Schweizer. Er kehrte erst von einer Verletzung im unteren Körperbereich, die ihn für zwei Spiele außer Gefecht gesetzt hatte zurück.
"Die Pucks gingen zuletzt einfach rein", sagte Baertschi nach der Partie. Vor seiner Pause in der Begegnung gegen die Arizona Coyotes am 23. November verbuchte er eine Karrierebestleistung von drei Punkten in einem Spiel, ehe er sich beim Blocken eines Schusses verletzte.
Sein Start in die Saison verlief äußerst mau, denn in den ersten 13 Partien blieb er ohne eigenen Treffer, nach 19 hatte er gerade einen. Umso wichtiger sind die beiden Auftritte, um Werbung in eigener Sache zu betreiben, denn der gebürtige Berner sitzt noch nicht fest im Sattel.

Trotzdem sieht Baertschi positiv in die Zukunft, was seiner Meinung damit zusammenhängt, dass er sich mit seinen Reihenkollegen immer besser versteht. Bo Horvat, der Center in der Reihe ist, kommt auf drei Tore und vier Assists während seiner fünf Spiele umfassenden Punkteserie und führt die Canucks mit neun Toren und 16 Punkten an.
"Unsere Reihe ist wirklich konstant", sagte der Linke Flügelspieler. "Die Chemie kommt dazu und wird besser und besser. Jetzt kommen auch die Tore dazu. Es ist erfreulich für uns."
Ein weiterer Schweizer machte am Dienstag positiv auf sich aufmerksam. Kevin Fiala wurde nach dem 5. November von den Nashville Predators ins Farmteam der AHL Milwaukee Admirals abgegeben und kehrte erst am vergangenen Wochenende in die NHL zurück.
In seinem zweiten Spiel nach der Beförderung bei der Colorado Avalanche konnte der 20-jährige Stürmer seinen dritten Saisontreffer erzielen und erhielt erst zum zweiten Mal in dieser Saison über 15 Minuten Eiszeit. Am 22. Oktober gegen die Pittsburgh Penguins hatte Fiala noch doppelt getroffen und blieb ansonsten in seinen nun zwölf Saisonspielen ohne Punkt.

Der in St. Gallen geborene linke Flügelspieler wird lernen müssen produktiver zu sein, um sich dauerhaft in der NHL durchzusetzen. Dabei helfen können ihn sicherlich seine Landsleute, die Verteidiger Roman Josi und Yannick Weber.
So wie beim gestrigen 3-1, als Josi von der Blauen Linie abzog und Fiala den Nachschuss unter die Latte einnetzen konnte. Eine perfekte Zusammenarbeit der Eidgenossen, die sich beim Torjubel auch sichtlich darüber erfreut zeigten.
Fiala wird in den nächsten Wochen beweisen müssen, dass er beim NHL Draft 2014 zurecht in der ersten Runde an insgesamt elfter Stelle gedraftet wurde. Eine Bürde, die bisher schwer wiegt.