Michkov for PHI 32 in 32 prospects

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Philadelphia Flyers

Wie gut sind die jungen Stürmer?

Matvei Michkov ist der große Hoffnungsträger der Flyers. Der 19-jährige Außenstürmer schrammte mit 41 Punkten (19 Tore, 22 Assists) in 47 Spielen nur knapp um einen Punkt an Kirill Kaprizovs Rekord für die meisten Punkte eines Teenagers in einer KHL-Saison vorbei. Michkov ist ein Ausnahmetalent und ein Spitzenkandidat für die Calder Trophy für den besten Rookie der Saison. Wie nahtlos er seine Effizienz von der sehr anderen Spielweise und der größeren Eisfläche der KHL aber auf die NHL übertragen kann, ist ungewiss.

Neben Michkov setzen die Flyers auch noch auf andere junge Stürmer, darunter Tyson Foerster und Bobby Brink, die vergangene Saison zu den Rookies der Flyers zählten. Beide überzeugten durch ihr ungewöhnlich reifes Zwei-Wege-Spiel. Foerster gelangen dabei 33 Punkte (20 Tore, 13 Assists) in 77 Spielen. Brink sammelte zwar zehn Punkte weniger (11 Tore, 12 Assists), bestritt aber auch 20 Partien weniger. Pro Spiel waren seine Zahlen daher vergleichbar mit denen von Foerster. Auf die vollen 82 Spiele einer Saison hochgerechnet ergibt sich für beide ein Wert von etwa 35 Punkten in ihrer ersten NHL-Saison. Setzt sich ihre Entwicklung wie erhofft fort, könnten sie wichtige und benötigte Rollen in Philadelphias Offensive einnehmen.

Matvei Michkov arrives at Flyers Training Center.

Können die Flyers ihr Powerplay und ihre Offensive verbessern?

Michkov und weitere junge Offensivtalente haben die Flyers bitter nötig, denn im Angriff gehörten sie zu den schwächsten Teams der NHL. Sie erzielten nur 2,82 Tore pro Spiel und belegten damit den 27. Platz. Spieler wie Michkov, Foerster und Brink werden sicherlich wichtig für eine bessere Ausbeute sein, doch auch von erprobten Kräften muss mehr kommen. Travis Konecny führte die Flyers nach Punkten (67), Toren (33) und Assists (35) an und war ihr einziger Spieler, der die Marken von 60 Punkten und 30 Toren knackte. Selbst einige Teams, die die Stanley Cup Playoffs ebenfalls verpassten, wie die Minnesota Wild und die Ottawa Senators, hatten vier Spieler, die mindestens 60 Punkte erzielten.

Daher sind Spieler wie Kapitän Sean Couturier, Owen Tippett, Joel Farabee und Morgan Frost in der Pflicht. Couturier verpasste die gesamte Saison 2022/23 und erzielte vergangene Saison nur 38 Punkte (11 Tore, 27 Assists). Die fehlende Spielpraxis, Trainingsrückstand und Nachwirkungen der Verletzung, die ihn eine komplette Saison kostete, können großen Einfluss haben, daher gibt es allen Grund zu erwarten, dass er sich in der kommenden Saison wieder verbessert.

Frost verringerte seine Ausbeute leicht von 46 auf 41 Punkte (13 Tore, 28 Assists). Allerdings verpasste er auch elf Spiele. Tippett verbesserte sich leicht von 49 auf 53 Punkte (28 Tore, 25 Assists). Farabee machte tatsächlich einen Schritt in die richtige Richtung. Mit 50 Punkten, 22 Toren und 28 Assists stellte er persönliche Rekorde auf. Mit 24 bzw. 25 Jahren befinden sich alle drei in einem Alter, in dem die Formkurve für gewöhnlich noch nach oben zeigt.

SEA@PHI: Couturier fälscht die Scheibe zur Führung ab

Was passiert im Tor?

Das vielleicht größte Fragezeichen steht in Philadelphia im Tor. Die Flyers bauen auf das Duo der beiden jungen und unerfahrenen Torhüter Samuel Ersson und Ivan Fedotov. 

Ersson bestritt vergangene Saison als Rookie bereits 51 Spiele für die Flyers. Über weite Strecken überzeugte er mit guten Leistungen, die er aber nicht über die komplette Saison aufrechterhalten konnte. Am Ende lautete seine Bilanz 23-19-7 bei 89 Prozent Fangquote, 2,82 Gegentoren pro Spiel und vier Shutouts.

Fedotov kam während der Saison aus der KHL nach Philadelphia und trat in drei Spielen an, allerdings wartet er noch auf seinen ersten Sieg. In Russland hatte er zuvor beeindruckende Leistungen geliefert. Bei ZSK Moskau kam er auf 91,4 Prozent Fangquote, 2,37 Gegentore pro Spiel und vier Shutouts. Seine ersten NHL-Spiele verliefen allerdings alles andere als ideal. Eine Bilanz von 0-1-1, 4,95 Gegentore pro Spiel und 81,1 Prozent Fangquote lassen viel Raum für notwendige Verbesserungen.

Für die Flyers wird es von entscheidender Bedeutung sein, dass die beiden Torhüter eine gute Saison haben. Ersson muss konstante Leistungen bringen, wobei ihm Fedotov helfen könnte. Wenn er sein Niveau aus der KHL auch in der NHL aufs Eis bringen kann, könnte Trainer John Tortorella ihm mehr Einsätze geben und dadurch guten Gewissens Ersson mehr Pausen gönnen und Druck von den Schultern nehmen.

Fedotov_kneels_in_crease

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