Yotes92

Bevor die Preseason 2023/24 am 24. September beginnt, wirft NHL.com/de einen tiefgehenden Blick auf jedes Team.

Heute: Arizona Coyotes

Nur 70 Zähler holte die Mannschaft von Trainer Andre Tourigny in der vergangenen Saison, traf nur 225-mal (Platz 27) und hatte die neuntschlechteste Verteidigung der Liga mit 295 Gegentoren. Klar, dass da die Stanley Cup Playoffs schnell außer Reichweite waren. In den vergangenen elf Spielzeiten qualifizierten sich das Team nur einmal für die entscheidende Phase der Saison.

Jetzt soll es wieder aufwärts gehen, verbunden damit, dass der Rebuild weitergeht. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf den neuen Gesichtern in der Wüste von Arizona. Verteidiger Sean Durzi, in den vergangenen beiden Saisons in den Diensten der Los Angeles Kings, kam ebenso wie die Stürmer Jason Zucker, Alex Kerfoot und Nick Bjugstad, dazu noch die Verteidiger Troy Stecher und Matt Dumba.

ARI@MIN: Moser zieht vom Slot ab und trifft

Der große Wurf ist General Manager Bill Armstrong dabei mit der Verpflichtung von Dumba gelungen. Dieser hat in seiner bisherigen NHL-Karriere ausschließlich das Trikot der Minnesota Wild getragen und war einer der begehrtesten Verteidiger im Sommer. Seine offensive Produktion ist zwar schon seit ein paar Spielzeiten nicht mehr über 30 Punkte hinausgegangen. Aber er ist mit seiner Erfahrung von fast 600 NHL-Spielen derjenige, der die Defensive der Coyotes anführen wird.

Die große Schwachstelle der Coyotes ist die Torhüterposition. Mit Connor Ingram und Karel Vejmelka steht maximal NHL-Durchschnitt zur Verfügung. Da der Tscheche Vejmelka über etwas mehr Erfahrung verfügt, dürfte er als Nummer eins in die Saison gehen. Aber Ingram, der in der vergangenen Saison 26-mal als Starter auflief und dabei einmal seinen Kasten sauber hielt, kann sich mit guten Leistungen in der Vorbereitung empfehlen.

Ein bekanntes Gesicht ist Stecher. Er hat in der vergangenen Saison bereits das Trikot der Coyotes getragen, bevor er zur Trading Deadline zu den Calgary Flames geschickt wurde. Nun ist er wieder zurück. In der Offensive sind keine Wunderdinge von ihm zu erwarten, dafür aber solide Defensivarbeit. Auch Center Bjugstad gehörte in der vergangenen Spielzeit schon zum Kader der Coyotes, bevor er - wie Stecher - zur Trading Deadline nach Kanada geschickt wurde, zu den Edmonton Oilers. Mit dem 31-Jährigen haben die Coyotes immerhin die Erfahrung von über 600 NHL-Spielen auf der Centerposition.

"Wir wissen, dass wir nicht um den Stanley Cup spielen werden. Aber wir wollen relevant sein", meint Tourigny. Im Sturm soll es vor allem Zucker richten, der bereits sechsmal die 20-Tore-Marke gerissen hat. In Minnesota knackte er sogar einmal die 30-Tore-Marke. Keller hat in der vergangenen Saison mit 37 Toren, 49 Assists und 86 Scorerpunkten jeweils eine Bestleistung in der Karriere aufs Eis gelegt. Wollen die Coyotes ernsthaft bis zum Ende um einen Platz in den Playoffs kämpfen, brauchen sie einen Keller in Top-Form, der die Leistungen der vergangenen Saison bestätigt oder gar übertrifft.

Kellers Top-5-Tore der Saison 2022/23

Im Rahmen der NHL Global Series Australien tragen die Coyotes zwei Spiele in Melbourne gegen die Los Angeles Kings aus. In der Preseason geht es da zwar noch nicht um Punkte. Aber dieses Erlebnis, die Erfahrungen bei dieser Reise können das Team zusammenschweißen.

Eine Belastung ist die andauernde Diskussion um den Standort. Die Coyotes spielen auch in dieser Saison in der nur 5000 Zuschauer fassenden Mullett Arena auf dem Campus der Arizona State University. Eine baldige Lösung in der Standortfrage würde Ruhe ins Umfeld und auch in die Umkleidekabine bringen.

Voraussichtliche Aufstellung

Jason Zucker - Barrett Hayton - Clayton Keller

Lawson Crouse - Logan Cooley - Alex Kerfoot

Matias Maccelli - Nick Bjugstad - Nick Schmaltz

Zach Sanford - Jack McBain - Dylan Guenther

Matt Dumba - J.J. Moser

Troy Stecher - Juuso Valimaki

Sean Durzi - Josh Brown

Karel Vejmelka

Connor Ingram

Scratches: Liam O'Brien, Michael Carcone, Travis Boyd

Top-Talent, auf das man achten muss

Logan Cooley (Center)

Er ist einer der Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft bei den Arizona Coyotes. Cooley war mit sieben Toren und sieben Vorlagen in sieben Spielen maßgeblich daran beteiligt, dass die USA bei der Juniorenweltmeisterschaft 2023 die Bronze-Medaille gewannen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen in Arizona. Er soll und kann in seiner Rookie-Saison gleich richtig einschlagen und dem Team auf der Center-Position mehr Tiefe sowie dem Überzahlspiel mehr Durchschlagkraft verleihen.

Die größte Frage der Coyotes

Schaffen die Coyotes einen besseren Start auf fremdem Eis?

Die Arizona Coyotes kommen vor dem und zum Saisonstart ganz schön rum. Ende September spielen sie zwei Partien im Rahmen der Global Series gegen die Los Angeles Kings in Melbourne (Australien). Danach geht es nach Las Vegas, Palm Springs, Anaheim und Tucson. Die Saison 2023/2024 starten sie dann an der Ostküste mit sechs von den ersten neun Partien auf fremdem Eis. Nach drei Spielen zu Hause geht es wieder für fünf Spiele in die Fremde. Die erste längere Serie von Heimspielen haben die Coyotes von 28. November bis 7. Dezember (fünf Spiele). Bis dahin müssen sie schauen, dass sie nicht schon vorentscheidend Boden verloren haben im Kampf um die Playoff-Plätze. Sicher, eine Saison ist lang. Aber eine Aufholjagd ist zum einen mit viel Druck verbunden und kostet zum anderen Kraft. In der vergangenen Spielzeit lautete die Bilanz des Teams Anfang Dezember 7-13-4. In dieser Saison sollte es besser laufen, wenn die Coyotes eine Rolle im Kampf um die Qualifikation für die Playoffs spielen wollen.