PHI@SJS: Meier mit erstem NHL-Hattrick beim 6:1-Sieg

Während der regulären Saison 2019/20 bringt NHL.com/de jeden Donnerstag eine Story aus der Rubrik "Breaking the Ice". Darin stellen wir jeweils einen Spieler vor und holen von ihm in fünf abschließenden Fragen seine Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Eishockey und auch darüber hinaus ein.

In dieser Folge: Timo Meier (San Jose Sharks)
Wenn man auf die Scorer-Bilanzen von Timo Meier blickt, offenbaren sich erstaunliche Konstanten. In seinen 234 Hauptrunden-Einsätzen für die San Jose Sharks brachte es der Angreifer auf eine annähernd gleiche Zahl an Toren (68) und Assists (65). Schon in seiner Zeit in den Juniorenligen in der Schweiz und in Kanada hielten sich Treffer und Vorlagen in etlichen Saisons die Waage. Man kann den 23 Jahre alten Herisauer daher mit Fug und Recht als ausgewiesenen Allrounder in der Offensive bezeichnen.

VAN@SJS: Meier trifft hoch gegen Markstrom

Es gibt noch eine weitere arithmetische Besonderheit: In den vergangenen beiden Spielzeiten steigerte der Rechtsaußen seine Scorerpunktzahl im Vergleich zum Vorjahr jeweils um exakt 30 Punkte. Seine Rookie-Saison 2016/17 schloss er mit sechs Punkten (drei Tore, drei Vorlagen) ab. 2017/18 kam er auf 36 Punkte (21 Tore, 15 Vorlagen) und in der Endabrechnung von 2018/19 hatte er 66 Punkte (30 Tore, 36 Vorlagen) auf dem Konto.
Dass Meier diesen imposanten Zuwachs ein drittes Mal hintereinander bewerkstelligt und die laufende Runde mit 96 Punkten abschließt, ist allerdings nicht zu erwarten. Nach 41 Auftritten sind für ihn 25 Punkte (14 Tore, 11 Vorlagen) ausgewiesen. Doch zumindest ein neuer persönlicher NHL-Torrekord innerhalb einer regulären Saison liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Vor allem dann, wenn er so zulangt, wie beim 6:1 seiner Mannschaft gegen die Philadelphia Flyers im vorletzten Spiel des Jahres 2019, in dem er seinen ersten Hattrick in der NHL erzielte.
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Die ersten drei Monate der aktuellen Spielzeit verliefen für die Sharks und Meier alles andere als wunschgemäß. Vor allem der Auftakt im Oktober mit neun Niederlagen in 13 Spielen ging gründlich daneben. Nach einem Zwischenhoch im November zeigte die Leistungskurve der Kalifornier im Dezember wieder nach unten. Zum Jahreswechsel waren sie mit 37 Punkten aus 41 Spielen völlig überraschend das Schlusslicht in der Western Conference.
Entsprechend ernüchternd fällt Meiers Fazit aus. "Wir sind leider nicht so in die Saison gestartet, wie wir das wollten. Auch momentan läuft es alles andere als rund. Ich würde nicht sagen, dass wir in einer Krise stecken. Aber wir sind immer noch dabei, unser Spiel zu finden, sowohl als Mannschaft als auch individuell. Wir wissen, dass eine Menge Arbeit vor uns liegt und wir uns verbessern müssen", sagte er im Gespräch mit NHL.com/de.
Trotz des schwachen Abschneidens und der damit verbundenen schlechten Platzierung in der Tabelle sieht Meier keinen Grund, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen. "Es geht sehr eng zu. Viele Teams liegen nah beieinander und die Punkteunterschiede sind nicht allzu groß. Von daher ist noch einiges möglich", meinte er und gab im nächsten Satz die Losung für die zweite Saisonhälfte aus: "Wir müssen jedes Match mit voller Konzentration angehen, da jede Begegnung am Ende entscheidend sein könnte."

SJS@NSH: Meier trifft per Rebound aus kurzer Distanz

Fünf Fragen an Timo Meier:
In deiner Scorerbilanz für die Sharks hast du fast die gleiche Anzahl an Toren und Assists stehen. Wenn man deine Statistiken aus den Minor Leagues betrachtet, zeigt sich ebenfalls dieses Phänomen. Ist das purer Zufall oder eine besondere Fähigkeit von dir, dass du sowohl ein guter Torschütze als auch ein guter Vorbereiter bist?
(lacht). Das habe ich gar nicht gewusst. Klar schieße ich gerne Tore. Genauso gerne mag ich es, den Puck zu passen, um Chancen zu kreieren. Dass die Werte annährend gleich sind, ist aber wohl eher ein lustiger Zufall.
Wenn du in den Rückspiegel schaust: Was war dein bester Moment im Jahr 2019- auf und abseits des Eises?
Oh, das ist schwer, den einen Moment herauszupicken. Es gab eine Menge schöner Erlebnisse mit der Familie. Auf dem Eis würde ich sagen, dass es Spiel 7 in den Playoffs gegen Las Vegas war, das wir in Overtime gewinnen konnten. An diese Aufholjagd (5:4 n. V. nach 0:3-Rückstand - d. Red.) werde ich sicher oft zurückdenken.

SJS@ARI: Meier lenkt den Puck im 2. Drittel ins Tor

Wie lauten deine guten Vorsätze oder Wünsche für 2020?
Gesundheit ist das Wichtigste. Außerdem wünsche ich mir, dass einige Erfolge auf dem Eis dazukommen und ich mich persönlich verbessere und ein paar Schritte in die richtige Richtung mache.
Wenn ich richtig gezählt habe, mussten die Sharks zum vierten Mal in Folge den Jahreswechsel auf einem Roadtrip feiern. Habt ihr da inzwischen einen festen Ablauf, mit dem ihr den Neujahrstag einläutet?
Nein, nicht wirklich, weil unser Plan immer verschieden ist. Aber selbstverständlich ist man an so einem Tag als Mannschaft zusammen und stößt auf das neue Jahr an.
Wenn du die Möglichkeit hättest, eine Schlagzeile für eine Story über dich am Saisonende zu verfassen, wie sollte sie lauten? Timo Meier…
(lacht) Ich hoffe nach wie vor, dass wir in dieser Saison weit kommen. Von daher wäre die Schlagzeile "Timo Meier holt mit den San Jose Sharks den Stanley Cup" natürlich super.