Manchmal kann man auch einem frustrierenden Spiel etwas Gutes abgewinnen. Die Buffalo Sabres verloren am Mittwoch auswärts bei den Pittsburgh Penguins in der PPG Paints Arena mit 5:6 nach Verlängerung. Sie gaben zwei Mal die Führung aus der Hand, kassierten den späten Ausgleich, und das Powerplay trägt nach wie vor keine Früchte. Die gute Nachricht ist aber, dass JJ Peterka nach seiner Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz kam. Der Münchner lieferte bei seiner Rückkehr einen dominanten Auftritt und verpasste nur knapp einen Hattrick.

„Ich habe mich einfach nur gefreut, wieder in der Aufstellung zu stehen“, erklärte Peterka. „Mit Gehirnerschütterungen sollte man sich immer lieber ein paar Tage mehr Zeit lassen... Einerseits war es natürlich frustrierend. Andererseits weiß ich, dass die Saison lang ist und ich verpasse lieber ein oder zwei Spiele mehr als eine halbe Saison.“

Peterka meldet sich zurück

Über zehn Tage war es her, dass Peterka zuletzt gespielt hat. Am 5. Oktober steckte er im zweiten Saisonspiel bei der Global Series in Prag gegen die New Jersey Devils früh einen Check von Brenden Dillon ein. Das Ergebnis war eine Gehirnerschütterung, die ihn zu einer längeren Pause zwang. Aufgrund der spielfreien Tage für die Rückreise aus Europa verpasste er immerhin nur zwei Spiele.

In seinem ersten Spiel nach der Verletzung waren keine Nachwirkungen zu bemerken. Peterka war von Beginn an einer der auffälligsten Spieler und seine Reihe mit Tage Thompson und Alex Tuch prägte das Spiel. Thompson gelang in der ersten Spielminute das 1:0. Peterka durfte in der zwölften Minute sein erstes Saisontor feiern. Bei einem Konter wurde er auf der linken Seite von Bowen Byram bedient und kam frei vor Pittsburghs Torwart Tristan Jarry zum Schuss.

Viel Druck, aber nichts Zählbares

Die Sabres machten im zweiten Drittel viel Druck, wobei erneut Peterka eine prominente Rolle spielte. Er war es, der mit seinem Tor im ersten Drittel den Abend für Jarry beendet hatte. Nach drei Toren bei fünf Schüssen wurde er durch Joel Blomqvist ersetzt. Der hatte alle Hände voll zu tun. Allein Peterka kam zu zwei Alleingängen, blieb aber erfolglos und traf lediglich den Pfosten.

BUF@PIT: Peterka liefert zwei Auswärtstore

„Besonders im zweiten Drittel war er stark, da hat er einige Alleingänge gestoppt“, zollte Peterka Blomqvist Respekt. „Ich hatte auch einen. Er hat ein unglaubliches Spiel geliefert. Das ist natürlich frustrierend, besonders wenn man dann auf der anderen Seite die Tore kassiert. Da müssen wir einfach ruhiger bleiben.“

Stattdessen ließen die Sabres die Penguins wieder herankommen. Sie kassierten im zweiten Drittel zwei Treffer zum Ausgleich, früh im dritten Drittel war Buffalo dann plötzlich sogar zum ersten Mal im Rückstand.

„Es ging das ganze Spiel auf und ab“, analysierte Peterka. „Ich glaube, wir waren uns unserer Sache alle ziemlich sicher und das hat uns das Spiel gekostet.“

Mangelnde Disziplin und verschenktes Powerplay

Die Special Team sind in dieser Saison bisher nicht die Paradedisziplin der Sabres, wie auch gegen Pittsburgh zu sehen war. Ganze fünf Mal gerieten die Sabres in Unterzahl, zwei Mal kassierten sie einen Treffer. Buffalo kam im zweiten Drittel erstmals in eine Überzahlsituation, die endete aber frühzeitig, da Sabres-Stürmer Jason Zucker nach 48 Sekunden ebenfalls eine Strafe kassierte.

Zwar kam Buffalo durch eine weitere Strafe gegen Pittsburgh kurz darauf erneut ins Powerplay, doch auch das war alles andere als hilfreich. Die Penguins erzielten bei drei gegen vier ein Unterzahltor. Buffalos Trainer Lindy Ruff bemühte die Coaches Challenge wegen Verdachts auf Abseits. Nach der Überprüfung der Szene wurde das Tor aber bestätigt und Buffalo erhielt deshalb eine Strafe, die das Powerplay wieder beendete. Die Sabres warten nach fünf Spielen und 15 Überzahlsituationen noch auf ihr erstes Powerplaytor.

Starker Peterka, schwache Nerven

Durch ihren deutschen Stürmer kamen die Sabres nach dem 3:4 im Schlussabschnitt wieder ins Spiel. Er bekam einen Steilpass hinter der gegnerischen Abwehr, zog zum Tor und erzielte mit seinem zweiten Tor des Spiels aus spitzem Winkel den Ausgleich.

„JJ war super“, schwärmte Ruff. „Er hat zwei Tore geschossen, hatte zwei Alleingänge und hat bei einem davon den Pfosten getroffen. Er hat das ganze Spiel über Energie gebracht. Ich habe mir ein bisschen Sorgen darüber gemacht, ihn wieder spielen zu lassen, aber er hat ein starkes Spiel geliefert.“

Ryan McLeod brachte Buffalo wieder in Führung, in der letzten Minute erzwang Pittsburgh aber die Verlängerung und Sidney Crosby entschied das Spiel nach insgesamt 61:38 Minuten.

BUF@PIT: Crosby krönt Meilenstein mit Siegtor in Überzahl

„Da müssen wir enger stehen“, kommentierte Peterka den späten Ausgleich. „Sie haben uns auseinandergezogen, als sie den Torwart rausgenommen haben. Greenway hat immer noch gut Schüsse geblockt, aber da müssen wir enger stehen und ruhiger bleiben.“

Das Ergebnis war nicht wie gewünscht, doch Peterkas Rückkehr macht Hoffnung. Es war bereits sein fünftes NHL-Spiel mit mindestens zwei Toren. Die einzigen deutschen Spieler, die vor ihrem 23. Geburtstag öfter mehrmals trafen, sind Tim Stützle (14-mal) und Leon Draisaitl (6). Bereits am Donnerstag könnte der 22-jährige Peterka mit Draisaitl gleichziehen, wenn die Sabres bei den Columbus Blue Jackets zu Gast sind (7 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 1 Uhr MEZ).

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