GettyImages-2150512293

Am Mittwoch hat es auch die Los Angeles Kings erwischt. Sie unterlagen in Spiel fünf der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 in der Western Conference gegen Leon Draisaitl und den Edmonton Oilers auswärts mit 3:4 und mussten sich mit 1:4-Siegen geschlagen geben. Es war bereits das dritte Mal in Serie, dass die Kings gegen die Oilers zum Auftakt in die K.o.-Phase den Kürzeren zogen. 

Näher ist man dem Gegner dabei in den vergangenen Jahren zumindest ergebnistechnisch nicht gekommen. Unterlag man in 2022 in der Best-of-7-Serie noch  knapp mit 3:4 und in 2023 mit 2:4, reichte es diesmal nur zu einem einzigen Sieg, der ihnen mit 5:4 nach Verlängerung in Spiel zwei in Edmonton gelang.

„Es spielt keine Rolle gegen wen man verliert. Man ist aus den Playoffs raus, egal wer einen schlägt“, gab sich Kings-Kapitän Anze Kopitar nach Spielende in Edmonton entsprechend übellaunig. „Es ist definitiv kein tolles Gefühl, drei Jahre hintereinander gegen sie das Nachsehen zu haben. Im Moment ist es einfach nur nervig.“

Seit dem Gewinn des Stanley Cup in 2014 gelang es den Kaliforniern nicht mehr eine Playoffs-Serie für sich zu entscheiden.

Gründe für das Aus

Die entscheidenden Gründe für die deutliche Überlegenheit der Oilers liegen auf der Hand. Während Edmonton in neun seiner 19 Überzahlsituationen zu einem Treffer kam, gelang den Kings kein einziges Tor im Powerplay. Immerhin zwölf Gelegenheiten boten sich Los Angeles dazu.

„Die Special Teams haben uns in dieser Serie offensichtlich sehr geschadet. Es gab Teile der Spiele, in denen wir gut waren, wir haben das Spiel phasenweise diktiert, aber das muss man natürlich öfter machen und auch jedes Spiel, um die Serie zu gewinnen“, erklärte Kopitar dazu. Jim Hiller, der Interimscoach von Los Angeles brachte es nach dem Ausscheiden seine Schützlinge kurz und knapp auf den Punkt: „Es ist ziemlich einfach. Man hat gesehen, dass ein Team seine Aufgabe in Sachen Special Teams erfüllt hat und ein Team nicht.“

Auffällig war zudem, dass die Kings insbesondere in ihren beiden Heimspielen in der Offensive vieles schuldig blieben. Lediglich ein eigener Treffer gelang ihnen beim 1:6 in Spiel drei und beim 0:1 in Spiel 4 vor den eigenen Fans. Das ist natürlich entschieden zu wenig, um sich gegen die offensivstarken Oilers durchsetzen zu können. Da tröstete es auch nicht, dass Los Angeles beim 0:1 mit 33:13 Schüssen das deutlich aktivere Team war und die größere Anzahl an Tormöglichkeiten aufweisen konnte. Den Oilers reichte am Ende ein Treffer zum Sieg, was bei den Kings für zusätzliche Frustration sorgte.

R1, Gm4: Oilers @ Kings Highlights

Dass die Kings sich am Ende nicht in die Position bringen konnten diese Serie für sich zu entscheiden, lag auch an den Torhütern. Während bei den Oilers Stuart Skinner in den fünf Duellen auf einen Gegentorschnitt von 2,59 bei einer Fangquote von 91,0 Prozent kam, mussten sich die Kings bei ihrem Goalie David Rittich in den Spielen vier und fünf mit einer Fangquote von 87,2 Prozent begnügen. Der ursprünglich als Starter für die Playoffs vorgesehene Cam Talbot kam in den Spielen eins bis drei bei einem Gegentorschnitt von 5,30 lediglich auf eine Fangquote von 86,1 Prozent. Zu wenig, um in der Serie eine Chance auf das Weiterkommen zu haben.

Das Abschneiden der DACH-Spieler

Eher unglücklich verliefen die Playoffs 2024 ebenso für den Schweizer Stürmer Kevin Fiala. In den fünf Auftritten der Postseason gelangen dem 27-Jährigen ein Tor und ein Assist. Zu wenig, um seiner Mannschaft in der Offensive den entscheidenden Pusch zu verleihen. Der einzige Treffer gelang ihm in Spiel zwei der Serie. Es war das einzige Duell, das Los Angeles am Ende für sich entscheiden konnte.

LAK@EDM R1, GM2: Fiala feuert eine Direktabnahme vom rechten Flügel ab und trifft

In den 82 Einsätzen der Hauptrunde war Fiala mit 29 Toren und 44 Vorlagen zu 73 Punkten aufgefallen. Damit hatte er seine Ausbeute in der regulären Saison im Vergleich zum Vorjahr um einen Zähler gesteigert. In 2022/23 waren ihm in der Hauptrunde 23 Treffer und 49 Assists zu 72 Punkten gelungen. In der Postseason 2023 gelangen ihm bei nur drei Einsätzen noch sechs Scorerpunkte (1 Tor, 5 Assists) gegen die Oilers. 

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Mit der deutlichen 1:4-Serienniederlage im Gepäck fällt es zunächst einmal nicht leicht Gründe für eine glanzvollere Zukunft bei den Kings zu finden. Die Duelle gegen Edmonton, gingen in den vergangenen beiden Playoffs zudem weniger deutlich verloren. Was aber auf jeden Fall Hoffnung macht, ist die Hauptrunde der nun hinter ihnen liegenden Spielzeit 2023/24. 

Nach einem schwachen Monat Januar mit einer Bilanz von 3-10-2 und einer katastrophalen Siegquote von nur 20 Prozent steigerte sich die Mannschaft unter Coach Hiller zum Ende der Runde hin deutlich. Wesentlich positivere Monatsbilanzen von 7-4 im Februar, 8-6 im März und 6-3 im April zeigten auf, dass die Kings durchaus die Klasse haben in der NHL vorne mitzuspielen. 

Auch wenn die K.o.-Spiele mit einer großen Enttäuschung für die Kalifornier endeten, können sie durchaus mit Selbstvertrauen in Richtung Spielzeit 2024/25 planen. Die Kings wird man auch dann wieder auf der Rechnung haben müssen. Vielleicht im kommenden Frühjahr sogar über die erste Playoff-Runde hinaus.

Verwandte Inhalte