"Es geht nur darum, dem Team die Fesseln zu lösen. Es scheint, als ob wir viel Last auf unseren Schultern tragen, hohe Erwartungen und das hindert uns daran, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken", antwortete Jets-Kapitän Blake Wheeler auf die Frage, was seine Mannschaft in der zweiten Pause aufgeweckt hat. Schon zweimal zuvor konnten die Jets einen 1:0-Rückstand in Siege umwandeln. Der Erfolg gegen die Blues nach zweimaligem Zwei-Tore-Defizit und dem Nackenschlag nach dem ersten Ausgleichstreffer, unterstreicht die mentale Stabilität Winnipegs. Die Angst der Blues vor der Niederlage war für Torhüter Jake Allen der Hauptgrund für die Aufholjagd der Jets im Schlussabschnitt: "Ich denke, dass wir derzeit Angst haben zu verlieren. Wir sind in der Tabelle hinten dran, das wissen wir. Wir wissen, dass jeder Punkt entscheidend ist und im dritten Drittel sind wir aufgetreten, als ob wir Angst hätten zu verlieren."
Die Angst zu verlieren spielt bei den Blues anscheinend nach Führungen eine große Rolle. Bereits zweimal konnten sie nach dem ersten Treffer nicht erfolgreich das Eis verlassen. Besonders die Niederlage gegen die Jets war zwar für die Beobachter mitreisend, doch für St. Louis ernüchternd. Einen Vorsprung mit mehr als einem Treffer zu verspielen ist frustrierend für die eine Partei, begeisternd für die andere. Das Spiel der Blues und Jets war bereits der 16. Fall in dieser Saison.
Bei 121 absolvierten Partien wird also in durchschnittlich jeder siebten bis achten das Ergebnis trotz zwei oder mehr Toren Unterschied gedreht. Für die Fans ein mitreißendes Erlebnis, dass die Faszination NHL-Eishockey ausmacht, für ein Team die pure Enttäuschung, für das Andere ein außergewöhnliches Erfolgserlebnis. Für Trainier wie Mike Yeo von den St. Louis Blues ist eine solche Niederlage besonders bitter: "Wir haben das erste Drittel gewonnen., wir haben das zweite Drittel gewonnen und wir haben das dritte Drittel deutlich verloren. Wir haben das Spiel verloren. Wir haben es einfach nicht zu Ende gebracht."