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Die reguläre NHL-Saison 2018/19 war auch von deutschsprachigen Spielern geprägt: Acht Deutsche, drei Österreicher und 13 Schweizer kamen in der Hauptrunde in der besten Eishockey-Liga der Welt zum Einsatz. Neu mit dabei sind die drei NHL-Debütanten Jonas Siegentaler (21), Nico Sturm (23) und Dominik Kahun (23). Der Schweizer Verteidiger absolvierte 26 Spiele für die Washington Capitals, kam dabei auf vier Assists und durchschnittlich 15:28 Minuten Eiszeit sowie 18,5 Wechseln. Der deutsche Stürmer Sturm machte zwei Partien für die Minnesota Wild und blieb ohne Scorerpunkt bei im Schnitt 12:47 Minuten Eiszeit und 18,5 Wechseln. Für noch mehr Aufsehen sorgte Kahun, der es sogar unter die Top-10 der besten deutschsprachigen Spieler in der abgelaufenen Hauptrunde schaffte…

10. Michael Grabner (Arizona Coyotes)
Michael Grabner ist der gefährlichste Unterzahl-Spieler der gesamten Liga: Der 31-jährige Villacher erzielte sechs Tore und neun Scorerpunkte im Penalty Killing. Eine beeindruckende Bilanz für den Flügelstürmer der Arizona Coyotes, der damit 66,6 Prozent seiner neun Saison-Treffer sowie 56,3 Prozent seiner 16 Saison-Punkte shorthanded erzielte.
9. Thomas Vanek (Detroit Red Wings)
Thomas Vanek ist der torgefährlichste Österreicher in der abgelaufenen Hauptrunde. Der 35-jährige Wiener erzielte 16 Tore und gab 20 Assists (36 Scorerpunkte) in 64 Spielen. "Natürlich bin ich nicht mehr der 30-Tore-Stürmer, der ich einmal war, aber ich bin noch immer kreativ und glaube, dass ich meine Mitspieler noch immer besser machen kann", so Vanek. Mehr als nur eine ehrenvolle Erwähnung ist die Moral bei den Detroit Red Wings, die acht ihrer letzten elf Saisonspiele gewannen, obwohl sie längst aus dem Playoff-Rennen ausgeschieden waren. "Das Beste in Detroit ist die Kultur, die wir hier haben. Man kämpft in jedem Spiel, es gibt kein Aufgeben oder keine Gedanken an Urlaub im April", hatte Vanek bereits im Februar erklärt.

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8. Dominik Kahun (Chicago Blackhawks)
Dominik Kahun startete als Rookie in die Saison 2018/19 und beendete diese als zweitbester Torschütze unter allen Deutschland-Exporten. Der 23-jährige Stürmer bestritt alle 82 Spiele für die Chicago Blackhawks, erzielte 13 Tore, gab 24 Assists und machte folglich 37 Scorerpunkte. Eine durchaus gelungene Debüt-Saison für den technisch beschlagenen Angreifer, dem sogar zwei Siegtreffer gelangen. Zwar reichte es für die Playoff-Qualifikation mit Chicago nicht, doch Kahun kann sich schon jetzt auf das nächste Highlight freuen: Im Rahmen der NHL Global Series 2019 kommt der Deutsche zunächst für ein Freundschaftsspiel bei den Eisbären Berlin in sein Heimatland, dann geht es für den Saison-Auftakt in sein Geburtsland Tschechien, wo die Blackhawks in Prag auf die Philadelphia Flyers treffen.
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7. Nico Hischier (New Jersey Devils)
Hinter den New Jersey Devils liegt eine schwere Saison: Nachdem die Playoffs im Vorjahr erreicht worden waren, wurden sie dieses Mal krachend mit 26 Zählern Rückstand verpasst. Zu den wenigen Leistungsträgern in Newark zählte Nico Hischier. Der 20-jährige Schweizer sorgte in 69 Spielen für 17 Tore, 30 Assists zu 47 Scorerpunkten. Aufgrund einer Verletzungspause kam der Center damit absolut nicht an seine bisherige Bestmarke aus der Premierensaison im Vorjahr mit 52 Punkten (20 Tore, 32 Assists) heran, war aber im Durchschnitt besser.
6. Nino Niederreiter (Carolina Hurricanes)
Nino Niederreiter begann die Saison bei den Minnesota Wild und beendete sie bei den Carolina Hurricanes. Am 17. Januar wurde er von St. Paul nach Raleigh getradet. Sportlich nahm er danach so richtig an Schwung auf: Für die Wild machte er in 46 Spielen 14 Tore und 23 Scorerpunkte (im Schnitt 0,3 Tore und 0,5 Punkte pro Spiel), bei den Hurricanes waren es in 36 Spielen 14 Treffer und 30 Punkte (im Schnitt 0,39 Tore und 0,83 Punkte pro Spiel). Der Wechsel schien den 26-jährigen Flügelstürmer aus Chur also zu beflügeln und hatte auch Auswirkungen auf die nächsten Wochen: Während für Minnesota die Saison beendet ist, konnte sich Carolina für die Endrunde qualifizieren.

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5. Philipp Grubauer (Colorado Avalanche)
Als frisch gebackener Stanley-Cup-Sieger wechselte Torwart Philipp Grubauer im Sommer 2018 von den Washington Capitals zu den Colorado Avalanche. In Denver musste der 27-jährige Rosenheimer auch schwere Phasen überstehen und kam hinter Semyon Varlamov nur selten zum Zug. In den letzten Wochen aber machte sich "Grubi" unverzichtbar: Seit Mitte Februar kommt er auf einen Gegentorschnitt von 1,44 sowie eine Fangquote von 95,6 Prozent und sollte damit auch in den Playoffs zwischen den Avs-Pfosten gesetzt sein. Insgesamt kommt der deutsche Goalie auf 37 Spiele, 33 Starts, 18 Siege, einen Gegentorschnitt von 2,64 sowie eine Fangquote von 91,7 Prozent.
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4. Roman Josi (Nashville Predators)
Roman Josi zählt als Kapitän der Nashville Predators zu den ultimativen Stanley-Cup-Kandidaten in dieser Saison und schloss die Saison als Top-Team der Central Division ab. Der 28-jährige Berner ist Publikumsliebling und Führungsspieler in "Smashville" und noch dazu der punktbeste deutschsprachige Abwehrspieler: Dem Schweizer gelangen 15 Tore, 41 Assists und 56 Scorerpunkte für die Preds, die ihre Defensive bewusst ins Risiko gehen lassen. "Der Coach will, dass auch wir Verteidiger aktiv spielen und mit in die Offensive gehen", erklärt Josi.

CGY@SJS: Meier erzielt seinen 30. Saisontreffer

3. Timo Meier (San Jose Sharks)
Mit Timo Meier zählt ein weiterer Schweizer zu den Titel-Kandidaten in diesem Jahr. Der 22-jährige in Herisau geborene Stürmer spielte eine Wahnsinnssaison bei den San Jose Sharks: Mit 30 Toren, 36 Assists und 66 Scorerpunkten zählt der Power Forward zu den absoluten Leistungsträgern in Nord-Kalifornien. Meier selbst pulverisierte seine bisherige Bestmarke von 36 Scorerpunkten (30 Tore, 36 Assists) und konnte diese binnen eines Jahres beinahe verdoppeln. Ein neuer Schweizer Rekord war es obendrein. Meier ist nicht nur trickreich, schnell und physisch präsent - er scheint in jeder Reihe zu funktionieren und geht mit seinem aggressiven Spielstil dem Gegner unter die Haut.
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2. Thomas Greiss (New York Islanders)
Thomas Greiss wurde der erste in Deutschland geborene Spieler, der eine individuelle NHL-Trophäe gewinnt: Der 33-jährige Füssener räumte gemeinsam mit Torwart-Kollege Robin Lehner die William M. Jennings Trophy für den Goalie mit den wenigsten Gegentoren in der regulären Saison ab. "Eine super Geschichte für Thomas und Robin, die ihnen zu gönnen ist. Sie haben es sich in dieser Saison absolut verdient. Ich freue mich sehr, dass ein deutscher Torhüter wieder eine Trophäe gewinnen konnte. Ich habe sie vor ein paar Jahren wegen einem Spiel verpasst. Das war sehr ärgerlich, aber für Thomas freut es mich", sagte Landsmann Grubauer. Greiss teilte sich die Einsätze mit Lehner gerecht auf, kam in 43 Spielen zum Einsatz, erhielt 39 Starts und zahlte das Vertrauen mit einem Gegentorschnitt von 2,28, einer Fangquote von 92,7 Prozent sowie fünf Shutouts zurück.
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1. Leon Draisaitl (Edmonton Oilers)
Der beste deutschsprachige Spieler war Leon Draisaitl, der ironischerweise die Playoffs mit den Edmonton Oilers verpasste. Der 23-jährige Kölner hatte sich bereits in den Spielzeiten zuvor einen Namen als genialer Spielmacher mit exzellentem Passspiel gemacht - nun aber avancierte der Mittelstürmer auch noch zum Scharfschützen: Unglaubliche 50 Tore gelangen der deutschen Torfabrik, die Draisaitl zum zweitbesten Torjäger der gesamten NHL machen. Besser war nur Washingtons Alex Ovechkin, der 51-mal traf. Draisaitl verpasste damit haarscharf die Maurice Richard Trophy. Hinzu kamen 55 Assists, die sein Scoring-Konto auf 105 schraubten. Draisaitl ist damit auch der viertbeste Scorer und einer von sechs Spielern, die in dieser Hauptrunde dreistellig scorten (neben Tampa Bays Nikita Kucherov, Edmontons Connor McDavid, Chicagos Patrick Kane, Pittsburghs Sidney Crosby und Bostons Brad Marchand). Der Deutsche ist damit endgültig im Kreise der ultimativen NHL-Superstars angekommen.