Connie

Am vergangenen Abend wurden die NHL Award vergeben. Jedes Jahr werden diese Preise an die Spieler und Trainer vergeben, die sich in verschiedenen Kategorien besonders beweisen. Die Trophäen reichen vom besten Rookie der Saison, über den Spieler, der sich am sportlichsten beweist, bis zu den besten Spielern auf unterschiedlichen Positionen vergeben. Unter den Preisträgern sind selbstverständlich Stars, wie Sidney Crosby und Alex Ovechkin und Legenden, wie Wayne Gretzky, Niklas Lidstrom und Martin Brodeur.

Eine der großen Fragen der Saison war, wer die Calder Trophy für den besten Rookie gewinnen würde. Bereits vor der Saison waren zwei Favoriten auserkoren, Patrik Laine und Auston Matthews. Es stellte sich nur die Frage, wer dieser beiden den begehrten Preis einheimsen würde. Am Ende war es dann Auston Matthews, der in Diensten der Toronto Maple Leafs 40 Tore erzielte, der den Pokal in Empfang nahm.

"Es ist eine große Überraschung", sagte Matthews. "Patrik [Laine] war nicht der einzige Konkurrent. Auch Zach [Werenski], was er als 19-jähriger Verteidiger geleistet hat, das ist nicht leicht, das ist vielleicht die schwierigste Position als junger Spieler. Auch die anderen Spieler, die nicht hier waren, es war so ein guter Jahrgang an Rookies."
Eine besondere Ehre wurde auch dem jungen Connor McDavid zuteil. Der Kapitän der Edmonton Oilers wurde zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt und bekam die Hart Trophy. Nicht nur das, bereits vor der Verleihung war klar, er hat sich die Art Ross Trophy, als bester Scorer gesichert, zusätzlich bekam er auch noch die Ted Lindsay Trophy, die jährlich an den Spieler verliehen wird, der von der NHL Players Association, der Spielergewerkschaft, als herausragendster Spieler des Saison gewählt wird.

"Das war definitiv der beste Hattrick meines Lebens", schwärmte McDavid über die drei Preise.
McDavid erzielte, an der Seite von Leon Draisaitl, 30 Tore und 70 Assists, brachte die Oilers in die Playoffs und bis in die zweite Runde, wo sie gegen die Anaheim Ducks ausschieden. Die Hart Trophy wurde noch dazu von Wayne Gretzky persönlich überreicht.
"Das hat mir so viel bedeutet. Derjenige, der die Trophäe öfter bekommen hat, als jeder andere Spieler, das bedeutet so viel. Ich bin mir sicher, wenn ich mich heute Nacht ins Bett lege, darüber nachdenke, setzt sich alles, im Moment ist es nur ein Wirbel aus Bildern mit den Medien und allem, aber die Trophäen zu sehen, anzufassen, Bilder mit ihnen zu machen, das macht es realer und es war sicher ein ganz besondere Tag in meinem Leben."
Sergei Bobrovsky wurde zum besten Torhüter der Saison gewählt, trotz starker Konkurrenz, wie Devan Dubnyk (Minnesota Wild), Carey Price (Montreal Canadiens) und Braden Holtby. Bobrovsky gewann die Trophäe zum zum zweiten Mal in seiner Karriere und stellte mit 41 Siegen einen vereinsinternen Rekord bei den Columbus Blue Jackets auf, war also auch entscheidend für ihre überraschend Starke Saison und ihren Einzug in die Playoffs.

Der 23-jährige Johnny Gaudreau, der bei den Calgary Flames unter Vertrag steht, gewann die Lady Byng Memorial Trophy. Dieser Preis wird jährlich an den Spieler vergeben, der sich durch "die Kombination von Fairness, Sportlichkeit und Fähigkeit" auszeichnet. Gaudreau stand in 72 Spielen im Durchschnitt 18:29 auf dem Eis und kassierte in der gesamten Zeit nur zwei Strafminuten. Dabei führte er die Flames mit 61 Punkten (18 Tore, 43 Assists) an.
Einen emotionalen Moment, gab es bei der Verleihung der Masterton Trophy. Sie ging an Ottawa Senators Torwart Craig Anderson, bei dessen Ehefrau Nicholle diese Saison eine seltene Form von Krebs diagnostiziert wurde. Die Trophäe wird dem Spieler überreicht, der am besten "Ausdauer, Fairness und Hingabe zum Eishockey" beweist. Anderson setzte während der Saison einige Spiel aus, um seine Frau im Kampf gegen die Krankheit zu unterstützen, kam in 40 Spielen aber dennoch auf 25 Siege, einen Gegentorschnitt von 2,28, eine Fangquote von 92,6% und fünf Shutouts. Auch die Dankesrede Andersons war überaus bewegend.
"An meine Mitspieler, die mit mir gekämpft haben und mich nach meiner Rückkehr wieder willkommen geheißen haben, an die Fans und auch die Gegenspieler, die mir Hilfe geboten haben, es war eine sehr emotionale Zeit, wir werden euch für immer dankbar sein."
Den Jack Adams Award, für den besten Trainer der Liga, bekam John Tortorella. Er war bereits zwei Mal im Finale um den Preis und führte die Columbus Blue Jackets zur besten Saison ihrer Vereinsgeschichte.
Auch an den Vizemeister ging ein Preis. David Poile, der General Manager der Nashville Predators, gewann den Preis für den besten GM der Saison. Die Preds kamen zuvor nie über die zweite Playoffrunde hinaus, kämpften sich dieses Jahr aber mit einem jungen Team bis ins Finale, wo sie in sechs Spielen den Pittsburgh Penguins unterlagen.
Eines der markantesten Gesichter, sah man bei der Überreichung der Norris Trophy, auch wenn man seit einiger Zeit, nicht mehr viel von dem eigentlichen Gesicht sieht. Brent Burns, der Mann mit dem wohl beeindruckendsten Bart der Liga (vielleicht abgesehen von Joe Thornton), wurde zum besten Verteidiger der NHL gewählt. Burns war mit 29 Toren und 76 Punkten eindeutig der offensivstärkste Verteidiger der Liga und setzte sich gegen hart Gegner wie Erik Karlsson und Victor Hedman durch.

Um die Abwehr geht es auch bei der Selke Trophy, die Boston Bruins Center Patrice Bergeron einheimsen konnte. Er wurde allerdings zum defensivstärksten Stürmer der Liga gewählt. Er setzte sich gegen Ryan Kessler durch, der sich den Preis bereits ein Mal sichern konnte und gegen Mikko Koivu, der erstmals im Finale um diese Trophäe stand.