Der Kapitän der Florida Panthers wurde seiner Rolle als Anführer am Freitag mehr als gerecht. Aleksander Barkov überzeugte beim Heimspiel gegen die St. Louis Blues mit einer Marathonleistung. Am Ende schoss er sein Team in der Verlängerung eines hart umkämpften Spiels zu einem 2:1-Sieg.

„Das hat sich wie ein ausgeglichenes Spiel angefühlt“, äußerte sich Blues-Trainer Jim Montgomery zur Niederlage. „Sie sind die amtierenden Meister und seit zweieinhalb Jahren ein dominantes Team in der Liga. Es ist hart zu verlieren, besonders wenn wir den Puck in der Verlängerung über weite Strecken unter Kontrolle hatten. Barkov ist ein erstklassiger Spieler. Er hatte eine super Aktion und dann das entscheidende Tor im Powerplay.“

Krankheit geht in Florida um

Die Panthers gewannen bereits ihr drittes Spiel in Folge, obwohl in ihrer Kabine offensichtlich gerade eine Krankheit die Runde macht, die bevorzugt Spitzenspieler trifft. Im vorherigen Spiel, einem 6:1-Erfolg bei den Minnesota Wild, mussten sie auf ihren viertbesten Scorer Sam Bennett verzichten.

In den beiden Partien davor musste Barkov aussetzen. Ohne ihn gab es einen 6:5-Sieg gegen die Edmonton Oilers und eine 0:3-Niederlage gegen die Edmonton Oilers. Seit seiner Rückkehr erzielte er in zwei Spielen nun drei Punkte. Mit 32 Zählern (zehn Tore, 22 Assists) ist er der drittbeste Scorer der Panthers.

„Ich fühle mich großartig“, sagte Barkov auf seine Erkrankung angesprochen. „Wir haben gewonnen, das ist super. Gewinnen ist das Beste.“

Bobrovsky hält Panthers im Spiel

Die Begegnung war ausgeglichen und von starker Defensive und gut aufgelegten Torhütern geprägt. Sowohl Floridas Schlussmann Sergei Bobrovsky als auch sein Gegenüber Joel Hofer kassierten je 27 Torschüsse und hielten das Spiel eng.

St. Louis ging im ersten Drittel durch Oskar Sundkvist in Führung (11.). Im zweiten Abschnitt bereitete Barkov den Ausgleich durch Uvis Balinskis vor (31.). Für den Verteidiger war es das erste Tor der Saison. Damit hat jeder Skater der Panthers mindestens ein Tor auf dem Konto, außer Patrick Giles, der nur neun Spiele bestritt.

Im zweiten und dritten Drittel mussten die Panthers jeweils eine Strafe überstehen, und in der Verlängerung kontrollierten die Blues lange Zeit das Spiel und kamen zu ihren Chancen. Bobrovsky zeigte sich aber von seiner besten Seite.

„Da hat er wirklich für uns geglänzt“, lobte Trainer Paul Maurice seinen Torhüter. „Ich weiß, dass St. Louis im Powerplay nicht die beste Statistik hat, aber sie haben sicherlich die nötigen Spieler, um ein dynamisches Powerplay aufzuziehen. Wir durften keine Fehler machen. Wenn das doch passiert ist, war er genial.“

Marathonmann Barkov

Obwohl er erst seit wenigen Tagen wieder im Kader steht, ließ Barkov keine Zweifel an seiner körperlichen Fitness aufkommen. Er stand insgesamt für 24:18 Minuten auf dem Eis und hatte damit die meiste Eiszeit aller Stürmer. Besonders beeindruckend war der letzte Wechsel des Spiels. Vor dem entscheidenden Tor war er für 2:28 Minuten im Spiel.

STL@FLA: Barkov beendet das Spiel mit einem Powerplaytor in der Verlängerung

„Ein großartiger Moment von einem großartigen Spieler, besonders nach der Woche, die er hatte“, staunte Maurice. „Er war für ungefähr zwei Minuten auf dem Eis, bevor er es mit ihrem ganzen Team aufgenommen hat. Das sind besondere Leistungen, die besondere Spieler für die Fans und die Mitspieler auf der Bank bringen. Wir sitzen dann nur ehrfürchtig da.“

Am Ende der scheinbar endlosen Schicht in der Verlängerung war Barkov schon gut zwei Minuten auf dem Eis, ehe er einen Puckverlust der Blues erzwang, versuchte durch alle drei Gegner zu gehen und dabei eine Strafe zog.

„Sie hatten für eine lange, lange Zeit einen guten Wechsel in unserem Drittel“, gab Barkov zu. „Wir waren ziemlich platt, also habe ich nur versucht, die Mitte zu verteidigen... Ich war nahe am Puck, also habe ich versucht, ihn mir zu holen. Zum Glück hat es geklappt.“

Nach einer Auszeit der Panthers blieb Barkov für das folgende Powerplay auf dem Eis. Im rechten Bullykreis hatte er dann viel Zeit, wartete auf seine Chance und schloss zum 2:1 ab.

„Dass ich schieße, war die letzte Option“, grinste Barkov. „Ich wusste, dass wir gute Schützen auf dem Eis hatten, aber sie waren nicht frei. Ich habe das Tor gesehen und es versucht und der Puck ging rein.“

Mit dem Sieg stehen die Panthers mit 44 Punkten aus 33 Spielen (21-10-2) weiterhin punktgleich mit den Toronto Maple Leafs an der Spitze der Atlantic Division. Nach einem spielfreien Tag steht gleich zwei Mal in zwei Tagen das Derby gegen die Tampa Bay Lightning an. Am Sonntag treten Barkov und seine Kollegen in Tampa an (5 p.m. ET; NHL.tv; 23 Uhr MEZ). Am Montag folgt das Heimspiel (7 p.m. ET; NHL.tv; Di. 1 Uhr MEZ).

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