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Am Freitag brachten sich die New York Rangers in die perfekte Position, um schnellstmöglich den Schritt in die nächste Runde zu machen. In Spiel 3 ihrer Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 in der Eastern Conference fuhren sie in der Capital One Arena einen 3:1-Auswärtssieg gegen die Washington Capitals ein. Dank starker Special Teams und ihrem Torhüter Igor Shesterkin, liegen sie in der Best-of-7-Serie nun mit 3:0 in Führung.

„Wir haben in entscheidenden Momenten unsere Chancen genutzt“, zeigte sich Stürmer Chris Kreider zufrieden. „Wir haben vielleicht ein paar Strafen zu viel kassiert, aber unsere Unterzahl hat super Arbeit geleistet und besonders Shesterkin war stark.“
 
Shesterkin bringt Capitals zur Verzweiflung
 
Im dritten Spiel der Serie bestätigte Shesterkin seine Schlüsselrolle. Die Capitals verstärkten weiter ihre Offensivbemühungen. Nach nur 21 Torschüssen in Spiel 1 und 25 Versuchen in Spiel 2, testeten sie den Torwart der Rangers am Freitag 29-mal, fanden aber kein effektives Mittel gegen dessen Fangkünste.
 
„Er war schon die ganze Saison immer für uns da“, schwärmte Stürmer Mika Zibanejad, der zwei Tore vorbereitete, von seinem Torwart. „Zu sehen, wie er spielt, war für uns heute wichtig, besonders in den Momenten, in denen sie Druck gemacht haben.

NYR@WSH R1, Sp3: Shesterkin streckt sich und stoppt Pacioretty

Lediglich Verteidiger John Carlson erwischte Shesterkin auf dem falschen Fuß. Bei Carlsons 1:0 durch einen Handgelenkschuss aus dem Slot in der sechsten Minute machte der Russe tatsächlich eine unglückliche Figur, doch den Fehler machte er im Rest des Spiels mit Zuverlässigkeit und einigen Glanzparaden wieder gut. Besonders als er Max Pacioretty in der 29. Minute im Spagat mit der Stockhand stoppte, wirkten die Gastgeber in Washington ratlos.
 
Dabei schien es in Spiel 2 noch so, als würden die Capitals besser mit Shesterkin zurechtkommen. Nach nur einem Treffer in der ersten Partie bezwangen sie ihn am Dienstag drei Mal. Davon ließ sich der 28-jährige Schlussmann der Rangers aber offensichtlich nicht verunsichern. Mit 93,3 Prozent hat er hinter Jeremy Swayman (95,5 Prozent) von den Boston Bruins die zweitbeste Fangquote der Playoffs.

Aus wenig viel gemacht

Während Washington durchaus genug Chancen hatte, sie aber nicht verwerten konnte, zeigte New York sich mit relativ wenigen Chancen äußerst effizient. Die Gäste kamen nur auf 21 Torschüsse, ihr niedrigster Wert in den drei Spielen.

Trotzdem gelangen ihnen drei Treffer. Kreider besorgte keine Minute nach Carlsons 1:0 bei fünf gegen fünf den Ausgleich, indem er einen Schuss von Zibanejad abfälschte (6.).
 
„Ich glaube, dass sie in der ganzen Serie immer diese großen Momente gefunden haben“, erklärte Carlson. „Ob das eine Antwort auf unser Tor ist oder sie schnell das nächste Tor nachlegen. Das ist enttäuschend und wir können jetzt nichts mehr daran ändern, was passiert ist.“
 
Danach entschieden die Rangers das Spiel mit zwei weiteren Treffern und ließen dank Shesterkin keine Tore mehr zu. Über die Serie gesehen ist New Yorks Chancenverwertung mehr als doppelt so gut wie die Washingtons. Die Capitals verwandelten 6,7 Prozent ihrer Torschüsse, die Rangers 13,6 Prozent.

Special Teams sind entscheidend

Nach dem Ausgleich traten die Special Teams der Rangers ins Rampenlicht. Trainer Peter Laviolette hätte sich angesichts von sechs Unterzahlsituationen sicherlich mehr Disziplin gewünscht, konnte mit der Leistung seiner Spieler mit einem Mann weniger auf dem Eis aber mehr als zufrieden sein, immerhin ließen sie kein einziges Tor zu.

„Wir haben einfach wirklich Probleme damit, einen Spielzug durchzuziehen“, gab Capitals-Trainer Spencer Carbery zu. „Egal was, ob es ein schneller Schuss ist, oder einige Pässe. Das sieht man im Powerplay deutlich.“

R1, Sp3: Rangers @ Capitals Zusammenfassung

Doch die perfekte Quote war den Unterzahlspielern der Rangers nicht genug. Vincent Trocheck fuhr nach einem geblockten Schuss gemeinsam mit Barclay Goodrow einen Konter, legte quer auf seinen Kollegen ab und Goodrow brachte New York mit einem Shorthander in Führung (9.).

„Wir spielen einfach gerne aggressiv, sind immer wach und lehnen uns nie zurück“, sagte Goodrow. „In letzter Zeit haben wir viele Chancen gekriegt und das ist natürlich ein Bonus. Als erstes geht es darum, die Unterzahl zu überstehen, aber K'Andre Miller hat im letzten Spiel schon für uns getroffen und jetzt haben wir nachgelegt. Zurzeit läuft es gut für uns.“

Nach Goodrows Treffer erhöhte Trocheck noch mit einer Direktabnahme im Powerplay auf 3:1 (36.). Damit fielen drei der letzten sechs Tore der Rangers in Überzahl und zwei in Unterzahl.

Matchball für Rangers

Durch die Niederlage in Spiel 3 stehen die Capitals mit dem Rücken zur Wand. Weitere Fehler dürfen sie sich nicht mehr leisten, denn den Rangers reicht ein Sieg, um in die zweite Runde einzuziehen und Washington in die Sommerpause zu schicken.
 
In der Geschichte der Playoffs lag 208-mal ein Team in einer Best-of-7-Serie mit 0:3 zurück. Nur vier Mannschaften gelang es noch, die Serie zu drehen. Zuletzt schafften das die Los Angeles Kings 2014 in der ersten Runde gegen die San Jose Sharks. Die Kings gewannen später den Stanley Cup im Finale gegen die Rangers.
 
Für die Capitals ist ein Sieg in Spiel 4 Pflicht, wenn sie am Sonntag erneut vor heimischem Publikum antreten (8 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 2 Uhr MESZ).

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