Die Edmonton Oilers haben in einer erwachsenen Vorstellung am Dienstagabend im Rogers Place den Tampa Bay Lightning mit 2:1 geschlagen. Den Siegtreffer erzielte der Deutsche Leon Draisaitl, der von einem Eigentor profitierte und dadurch als erster Spieler in der Saison 2024/25 die Marke von 20 Toren knackte.

Draisaitl profitiert von Eigentor

Verteidiger Darnell Nurse schickte Draisaitl mit einem Breakaway-Pass auf die Reise. Der 29-jährige Kölner tauchte frei vor Lightning-Torwart Andrei Vasilevskiy auf und versuchte vergeblich, diesen zu tunneln. Doch als sich der Deutsche erneut umdrehte, war der Puck im Tor. Tampas Abwehrchef Victor Hedman hatte diesen unglücklich ins eigene Tor gelenkt (32.).

„Erst habe ich gedacht, dass entweder ‚Podsy‘ oder ‚Kaspy‘ das Tor geschossen haben“, ging Draisaitl von einem Abstauber seiner beiden Reihenkollegen Vasily Podkolzin und Kasperi Kapanen aus. „Es war nicht schön, aber ich nehme es gerne mit.“

Zumal Draisaitl damit der erste Spieler in der laufenden Spielzeit ist, der die Marke von 20 Treffern erreicht. Dieses Kunststück gelang ihm zuletzt in der Saison 2021/22. In den letzten 30 Jahren haben das nur vier andere Spieler mehrmals geschafft: Jaromir Jagr (4x; zuletzt 1999/00), Auston Matthews (2023/24 & 2020/21), Alex Ovechkin (2017/18 & 2013/14) und Steven Stamkos (3x; zuletzt in 2012/13).

Am Ende sollte dieses Tor auch den Siegtreffer bedeuten. Für Draisaitl war es das sechste Game Winning Goal in dieser Saison - erneut ein ligaweiter Bestwert. Er steht nun bei 67 Siegtreffern in seiner NHL-Karriere, die zweitmeisten seit seinem NHL-Debüt 2014/15 hinter Teamkollegen Connor McDavid (71).

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Erwachsener Auftritt im dritten Drittel

Eben dieser hatte das 1:0 besorgt, als er von Draisaitl freigespielt ein Super-Solo startete, mit einem explosiven Antritt zwei Verteidiger abschüttelte und über die Schulter von Vasilevskiy traf (18.).

Im zweiten Drittel glich Tampa durch Jake Guentzel aus (31.), der seine persönliche Punkteserie damit auf vier Spiele verlängerte (4-1-5). Doch nur 116 Sekunden später stellte Draisaitl die Führung wieder her, die Edmonton nicht mehr aus der Hand geben sollte.

„Sie haben ein gefährliches Team und können aus dem Nichts Tore schießen. Wir waren also gewarnt und haben die Zeit im dritten Drittel gut runtergespielt ohne ihnen zu viele Chancen zu geben. Wir haben weiter selbst gedrückt und unser Spiel gespielt, was gut war“, sagte Draisaitl. „Wir müssen in der Lage sein, solche Spiele mit 2:1 oder 3:1 zu gewinnen. Das war ein guter Maßstab für uns, wie wir solche Spiele gewinnen und über die Zeit bringen können.“

„Im dritten Drittel sind wir heute so gut mit der Führung umgegangen, wie du nur umgehen kannst. Es war ein gutes, solides Spiel, für das es viel Reife und Gelassenheit braucht“, freute sich Oilers-Trainer Kris Knoblauch über einen erwachsenen Auftritt seiner Mannschaft.

Edmontons Torwart Stuart Skinner zeigte 21 Saves (95,5 Prozent) und holte sich von Draisaitl ein Sonderlob ab: „Er war überragend“, so der Kölner. „Manchmal brauchst du einen Torwart, der dir ab und zu den Hintern rettet. Ihm gelingt das häufig.“ Auch die Leistung von Nurse (zwei Checks, zwei Blocks) wurde von Draisaitl explizit hervorgehoben: „Ihr solltet öfters über ihn sprechen. Er ist richtig gut, trotzdem wird er oft von euch kritisiert. Er ist seit einer Weile unser bester Verteidiger. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen.“

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Gegen schwere Gegner auf Playoff-Kurs bleiben

Die Oilers (16-10-2) sind Dritter in der Pacific Division und haben einen Punkt Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz. Edmonton feierte drei Siege in Serie und gewann sechs der letzten sieben Partien. Nun stehen schwere Spiele bei den Minnesota Wild (Donnerstag, 8:30 p.m. ET; Freitag, 2:30 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen die Vegas Golden Knights, Florida Panthers (Neuauflage des Stanley Cup Finals 2024) und Boston Bruins an.

„Wir spielen jetzt gegen ein paar gute Gegner“, weiß Draisaitl. „Diese Spiele machen Spaß. Es sollte eine gute Woche für uns werden.“

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