Die Seattle Kraken haben am Sonntag zum Abschluss eines vier Stationen umfassenden Roadtrips einen Comeback-Sieg bei den New York Rangers gefeiert. Nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand drehten sie das Match zu ihren Gunsten und gewannen mit 7:5. Es war der dritte Erfolg bei den vier Auftritten in der Fremde. Zuvor hatten sie auf der Wegstrecke bereits die Carolina Hurricanes (4:2) und die New York Islanders (5:2) bezwungen. Die einzige Niederlage gab es bei den New Jersey Devils (2:3).
Besonderen Grund zum Jubel hatte Seattles Torwart Philipp Grubauer. Für ihn war es der zweite Saisonsieg im zehnten Einsatz. Die sechs vorangegangenen Partien, bei denen der 33 Jahre alte Rosenheimer zwischen den Pfosten stand, gingen allesamt verloren. Beim Triumph im Madison Square Garden gelangen ihm 32 Paraden.
Vor und während der Begegnung mit den Rangers hatten die Kraken mit mehreren Widrigkeiten zu kämpfen. Eine davon betraf Stammtorhüter Joey Daccord, der für den Start vorgesehen war. Er meldete sich am Sonntagvormittag krankheitsbedingt ab. Nun war guter Rat teuer, denn außer Grubauer stand zunächst kein weiterer Goalie bei Seattle zur Verfügung.
Die Klubverantwortlichen begaben sich hektisch auf die Suche nach Ersatz und wurden fündig. Michael Matyas, ein ehemaliger Schlussmann im College-Bereich, fungierte als Notfall-Torwart. Von 2012 bis 2015 war er für Alaska Anchorage in der NCAA aktiv gewesen. Für das Duell mit den Rangers erhielt er bei den Kraken einen eintägigen Tryout-Vertrag auf Amateurbasis. Der 33-Jährige ist mittlerweile als Finanzdienstleister in Manhattan tätig.
Beinahe hätte für Matyas die große Stunde geschlagen. New Yorks Angreifer Filip Chytil rannte Kraken-Keeper Grubauer um, der daraufhin benommen wirkte. Doch der Deutsche erholte sich und blieb auf dem Eis.
„Ich habe mich gefragt, welche Gedanken Michael durch den Kopf gegangen sein mögen, als Grubauer zu Boden ging. Ich vermute mal, dass sein Blutdruck von einem Moment auf den anderen auf 180 gestiegen ist“, sagte Seattles Trainer Dan Bylsma. Doch der Feuerwehrmann brauchte nicht eingreifen.